der morgen danach

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Jen
…Dann schließt sich die Tür und ich bleibe alleine auf dem Gang. Mit einigen Schrammen, aber ich bin glücklich.
Ich will nicht mehr feiern. Mein Wille normal zu sein ist wie weggeblasen. Nur noch ins Bett sage ich zu mir und gehe die Treppe wieder nach oben. Als ich vor meiner Tür stehe drehe ich mich noch einmal zu der Tür um in die Ben verschwunden ist.
Ob es ihm gut geht?
Sein Gesicht taucht vor meinem Inneren Auge auf.  Diese hohen Wangenknochen. Ich könnte mich bestimmt an ihnen schneiden, wenn ich sie berühren könnte. Allein der Gedanke daran lässt mich erschaudern.
Und diese Augen. So grün und …
Nein!
So etwas darf nicht in meinem Kopf sein. Es verwirrt mich. Lässt mich schwach wirken. Ich bin nicht schwach.
Was ist das für ein Gefühl? Mein Herz pocht und mir fällt das Atmen schwer.
Werde ich krank?
Ist dies das Gefühl das in den ganzen Filmen beschrieben wird.
Bin ich etwa verknallt? In einen Typen den ich gar nicht kenne?
Blödsinn. Das ist der Schock, weil ich die Treppe herunter gefallen bin, sonst nichts. Das ist alles nicht real. Wenn ich am nächsten Morgen aufwache bin ich wieder normal.
Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich die Tür aufgeschlossen habe. Ich stehe im Flur und ziehe meine Schuhe aus. Vorsichtig stelle ich sie in mein- noch- nicht gefülltem Schuhe Regal. Barfuß mache ich mich auf den Weg ins Badezimmer. Der holz Boden knarrt unter meinen Füßen. Dieses Geräusch lässt mich erschrecken. Plötzlich habe ich Angst, dass mir irgendetwas geschehen könnte. Was mache ich wenn plötzlich ein Einbrecher vor mir steht?  
Ich war noch nie so allein.
Eine plötzliche leere breitet sich in meinem Körper aus. Ich will nicht mehr Angst haben. Doch je mehr ich über dieses Gefühl nachdenke, desto mehr breitet sich diese leere aus.
Ich gehe gar nicht erst ins Bad. Auf direktem Weg gehe ich ins Schlafzimmer. Das Kleid fühlt sich falsch an. Es gehört nicht an meinen Körper. Ich steife es ab und lege mich in Unterwäsche ins Bett. Meine Decke wickle ich wie eine zweite Haut um mich herum. Mir laufen Tränen über die Wange ohne einen wirklichen Grund. Mein vor fünf Minuten fröhlich hüpfendes Herz, zieht sich zusammen wie eine kleine Rosine.
Ich kann mir allerdings nicht erklären wodurch dieses Gefühl kommt. Ich glaube das ist dieses allein sein. Mein ganzes Leben war ich mit jemand zusammen. Hatte immer jemanden der bei mir war. Doch seit ein paar Monaten sehe ich fast niemanden. Nur beim einkaufen, oder wenn ich jemanden im Treppenhaus treffe. Ich muss etwas finden wo ich Leute sehen kann. Mich mit ihnen unterhalten kann. In meinem Alter.
Doch bevor ich noch weiter darüber nachdenken kann, fallen mir die Augen zu und ich falle in einen Traum losen schlaf.

Der Morgen sieht seid langen mal wieder schön aus. Die Sonne scheint direkt in mein Schlafzimmer und die Vögel zwitschern fröhlich vor meinem Fenster. Ich bleibe noch zwei Minuten in meinem Bett liegen und genieße diese angenehme, Fröhliche Stille.
Dann wickle ich mich langsam aus meiner Decke und stehe auf. Als ich merke, dass ich nur in Unterwäsche bin suche ich mir aus meinem Schrank meinen neuen Morgenmantel. Ich ziehe ihn an und begebe mich gemächlich in meine Küche. Meine Stimmung von gestern ist wie weggeblasen. Wie also wollte mich mein Körper sagen:
du hast jetzt ein neues Leben. Genieße es und verfalle nicht in Selbstmitleid.
Und genau das tue ich auch. Ich stelle als ich in der Küche angekommen bin meine Kaffeemaschine an und hohle eine große Tasse aus meinem Küchenschrank gleich über der Spüle. Bevor ich mich hinsetze gehe ich noch an die Haustür und nehme mir die Zeitung, die auf meiner Türschwelle liegt. Wieder in meiner Küche nehme ich mir meinen Kaffee und setze mich auf einen der weißen Stühle. Ich schaue mich um. Die Küche ist auch genauso wie ich sie schon immer haben wollte.
Relativ groß, sodass noch ein Tisch mit vier Stühlen reinpasst. Die Küche ist in einem leichten Violett gestrichen, was super zu der insgesamt weißen Küche passt.
Ich schlage die Zeitung von heute auf und fange an zu lesen. Gleich auf der ersten Seite fällt mir etwas ins Auge:

Sie wollen neu anfangen und haben keine Ahnung wie? Wir haben da die Lösung!
wir bíeten ihnen einen freien Job an. kommen sie am 20. zu uns. unsere daten finden sie auf unserer Webside
Bis hoffentlich bald
Ihr
    Be different_Team

Als ich fertig mit lesen bin schaue ich langsam zum Fenster. Ich habe gerade in diesem Moment meine Entscheidung getroffen.
Ich will meine Leben verändern.

Ein normales Mädchen// Benedict Cumberbatch ff (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt