Kapitel 51

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Ich lege meine Arme über ihre Taille und streichle ihren Bauch. Sie legt ihre Hand auf meine, streichelt darüber und drückt sich noch näher an mich. Dann dreht sie sich um, liegt mit ihrem Kopf ungefähr auf der Höhe von meiner Brust. "Kannst du mir den Rücken kraulen?" "Haha okay!" antworte ich, fahre mit meiner linken Hand unter ihr Oberteil und fahre über ihren Rücken. "Ich mag das total, hat mein Papa früher immer gemacht und du kannst es mindestens genauso gut!" "Also Kindheitserinnerung." stelle ich laut fest. Sie nickt und legt ihren Kopf mit dem Gesicht voraus an meinen Hals. "Du riechst so gut!" sagt sie ganz leise, so dass ich es gerade noch verstehe. "Danke Kleine!" antworte ich und streichel wieder ihren Rücken. Ein kleiner Windstoß trifft auf mein Schlüsselbein. Ihr warmer und gleichmäßiger Atem. Es prickelt in mir und ich bekomme leichte Gänsehaut. Dann drehe ich mich auf den Rücken und sie liegt neben mir. "Komm her!" sag ich und deute an, dass sie sich auf meine Brust legen soll. Weil mein Licht noch an ist, allerdings runter gedimmt, sieht sie mich an, lächelt und stützt sich über mich. Sie legt sich halb auf mich, ich meine Arme um sie und wir lächeln wieder. Dann hebe ich meinen Kopf an, sie senkt ihren leicht ab und unsere Lippen berühren sich wieder. Ich lege meinen Kopf wieder auf das Kissen, sie lässt ihre Lippen an meinen. Schließlich legt sie ihren Kopf ab auf meine Brust, liegt immer noch auf mir und ich kraule ihren Rücken, bzw. Nacken und sie meinen Bauch. Nach einer Weile, ich denke mal es ist kurz vor 12 Uhr, mache ich das Licht aus. Sie legt sich wieder vor mich, ich drücke meinen Körper eng an ihren und lege meinen rechten Arm über ihre Taille und meine Hand auf ihre. Wie automatisch bewegt sich mein Daumen über ihren Handrücken. Sie kuschelt sich unter die Decke, flüstert ein "Schlaf schön Großer!" und ich küsse sie auf ihren Kopf. "Schlaf gut kleine!" "Für ein letztes Mal so nah neben mir...!" murmel ich vor mich hin. Daraufhin dreht sie ihren Kopf "Was hast du eben gesagt?" fragt sie. "Du hast es schon verstanden..." antworte ich nur traurig. "Roman, ich liebe dich wirklich, das weißt du auch! Nicht den Lochi, oder sonst wen, sondern den, der gerade neben mir liegt. Den, der der liebenswürdigste Mensch der Welt ist, der den größten Platz in meinem Herzen hat, das darfst du nie vergessen. Versprochen?" Ich muss schlucken, so etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt. "Danke!" sage ich nur mit zittriger und leiser Stimme. "Ich liebe dich! Schlaf schön Schatz!" sage ich jetzt aber doch noch mit etwas stärkerer Stimme. "Du auch Roman!" sie kuschelt sich wieder an mich, ich spüre wie sich ihr Körper mit jedem Atemzug hebt und senkt. Schließlich schließe ich endlich die Augen und schlafe relativ schnell ein. Ich träume von ihr, wie wir zusammen über eine Gänseblümchen Wiese laufen, Hand in Hand, und Heidi singen. Bis wir uns beide hinfallen lassen, sie ihren Kopf auf meinen Oberkörper legt und an meinem Shirt rumspielt. Nebenbei suchen wir die Wolken nach Tieren oder Gegenständen ab. Dann liegt sie auf einmal wieder neben mir und mein rechter Arm ist weit zur Seite gelegt, hält ihre linke Hand in meiner und unsere Füße berühren sich, während wir uns in die Augen sehen. Dann wird es düster, der Himmel hat sich zugezogen und es fängt zu regnen an. Wir hängen uns meine Jacke über die Köpfe und rennen Hand in Hand, Arm in Arm weiter durch den Park, unter einer großen Eiche bleiben wir stehen, weil meine Jacke von einem starken Windstoß weggerissen wird. Wir lachen kurz und schauen uns sofort in die Augen. Sie lächelt, ihre leichten Grübchen, die leichten Mulden in ihren Backen bringen sie noch mehr zum strahlen. Ich streiche ihr eine nasse Strähne aus dem Gesicht, sie legt ihre Hände um meinen Nacken, ihr Gips am rechten Arm löst sich in Luft auf. Mein Blick wandert über ihr Gesicht, dann zwischen Augen und Lippen hin und her. Sie zieht mich zu ihr nach unten, nimmt meinen Kopf in ihre Hände und ich küsse sie zärtlich. Es regnet jetzt wieder mehr, viel mehr. Mann, wie lange habe ich darauf gewartet ein Mädchen im Regen zu küssen? Wir drehen uns, fallen in ein tiefes schwarzes Loch und es wird hell, ich wache gerade auf. Meine Augen drehen sich schnell der Uhr zu. Es ist 6:25, in 5 Minuten klingelt mein Wecker. Ich schaue wieder zu Julia, die immer noch in meinen Armen liegt. Ihr Atem geht noch gleichmäßig, worauf ich schließe, dass sie noch schläft. Also krabble ich langsam unter der Decke raus, streichel ihr über die Wange und ziehe einen hellgrauen Pulli, eine Jacke und eine Jeans aus meinem Schrank. Sie hat es zum Glück nicht gemerkt. Jetzt nur noch unbemerkt aus dem Zimmer kommen. Ich gehe zu ihrem Koffer, nehme das Handy, welches darauf liegt und gehe aus der Türe. Lege das Zeug alles in das Lochi-Zimmer, schalte den PC an und lade die 2 Videos und 2 Lieder auf ihr Handy. Während das übertragen wird, gehe ich ins Bad und mache mich fertig. Verdammt! Immer wenn man seine Haare schön hinbekommen will und es einem mehr als wichtig ist, wollen sie nicht so wie ich. Nach 15 Minuten hab ich es dann aber doch hinbekommen. Fertig angezogen schleiche ich mich wieder ins Lochi-Zimmer, lege ihr Handy wieder in mein Zimmer auf den Koffer und gehe in die Küche. Meine Mutter hat heute früh extra Semmeln geholt, die schneide ich auf, bestreiche sie mit Butter und lege auf einen anderen Teller Wurst und Käse. Ein paar Früchte schneide ich auch auf und lege sie in eine Schüssel. Eigentlich wollte ich ihr ja etwas kochen, aber naja 1. wäre es zu laut die ganzen Töpfe rauszuholen und 2. kann ich nicht so gut kochen. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, stelle es auf den Tisch und gehe in den Garten raus. Der Schnee ist weg und die Sonne scheint leicht durch. Perfekt! Sonnenaufgang ist zwar noch nicht, aber naja die Sonne sieht man schon angedeutet durchkommen. Naja ich habe ein Bild von uns groß ausgedruckt, lege es auf eine Plastikunterlage, damit es nicht dreckig wird und beschwere es mit ein paar Kerzen. Dann gehe ich wieder rein, ins Lochi-Zimmer. Lese und höre mir nochmal alles an, bekomme Tränen in den Augen. "Bro? Kann ich reinkommen?" "Klar warum nicht?" Heiko kommt rein. "Ähm... ich brauch dich dann später, ich will es für sie singen, machst du dann die Melodie im Hintergrund an?" "Ja, klar. Nur wo willst du das machen? Im Lochi-Zimmer oder was?" "Eigentlich ja draußen...!" *Julia* Oh Mann, ich hab so schlecht geschlafen. Es ist gerade mal 7 Uhr, Roman ist nicht im Zimmer, wahrscheinlich aufm Klo. Ich mach die Augen zu und schlafe nochmal ein. "Julia? Baby? Aufwachen!" ich höre Romans Stimme und schlage langsam die Augen auf. Er steht angezogen vor mir, richtig schön angezogen! "Hab ich irgendwas verpasst?" "Warum?" "Weil du so Mega gut aussiehst!" er lächelt verlegen. "Komm mal her!" ich schäle mich aus dem weichen und gemütlichen Bett, stehe langsam auf und stehe ein paar Zentimeter vor ihm. Plötzlich hebt er mich auf seine Arme, ich weiß nicht was passiert und quieke kurz auf. Er trägt mich Richtung Lochi-Zimmer. Dann bekomme ich eine Augenbinde, werde abgesetzt und soll kurz warten. Was hat er vor? Meine Neugierde steigt gewaltig an. Ich habe Kribbeln im Bauch, gewaltiges Kribbeln! Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als jemand meine Hand nimmt. "Heiko?" frage ich leicht erschrocken. "Ja? Was ist denn?" "Was passiert hier? Was machst du?" "Lass dich überraschen!" sagt er total ruhig und führt mich irgendwo hin. "Ich mach dir jetzt die Augenbinde ab, aber du musst die Augen zulassen!" Ich nicke und folge brav seinen Anweisungen. Ich stehe irgendwo rum, die Hände vor meinem Bauch ineinander verhakt und spiele mit meinen Fingern. "3, 2, 1 du kannst die Augen aufmachen!" sagt Heiko. Ich öffne langsam die Augen und stehe im abgedunkelten Lochi-Zimmer. Es sind ein paar Kerzen aufgestellt, links im Raum steht Pauli, neben ihr Heiko. Roman steht vor mir, Heiko geht zu ihm, macht davor noch eine Melodie an. Die Melodie kommt mir bekannt vor, nur von was? Ich stehe jetzt da wie ein kleines Kind vorm Weihnachtsbaum. Roman fängt an zu singen, Heiko steigt teilweise kurz ein. Es ist ein ruhiges Lied. "...der Urlaub in Spanien, ist nicht zu vergessen..." sie singen vom Spanien Urlaub, dann über die Zeit hier kurz gefasst. Aber nur mit einem Satz. Eigentlich ist es ein normales, selbstgeschriebenes Lied. Aber immer wieder taucht ein Satz auf, von dem dass wir zusammen erlebt haben. Hauptthema ist ihr Leben, dass sie froh sind, dass es so ist, wie es ist. aber für mich geschrieben. Mir laufen Tränen übers Gesicht. Pauli kommt zu mir, stellt sich neben mich. "Sie ist jemand den ich brauche, mehr als alles auf der Welt!" ist die letzte Zeile. Genau diese wiederholen sie einige Male, werden immer leiser und Heiko macht die Anlage aus. Roman steht da und lächelt mich schüchtern an. Wow!

& alles begann am letzen UrlaubstagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt