Bevor wir allerdings um die Ecke gehen, halte ich ihn nochmal zurück und blicke ihm traurig in die Augen, ziehe seinen Kopf zu mir runter und küsse ihn kurz. Er legt seine starken Arme um mich und drückt mich ganz fest, zieht nein eigentlich presst er mich schon an ihn. Es kommt alles hoch, dass ich bis eben verdrängt habe. Ich will hier nicht weg. Ich kann mich soweit zusammenreißen, dass meine Tränen da bleiben wo sie sind. Er legt seine linke Hand an meinen Unterkopf und zieht mich mit der anderen auf meinem Rücken immer noch an ihn. Ich rieche und spüre ihn. Deswegen geht es mir schon wieder ein bisschen besser und ich entspanne meinen Körper. Er lässt langsam locker und nimmt meine Hand. Wir gehen zusammen in die Küche und ich stelle mich mit ihm an den Tisch. "Na ihr?" fragt meine Mum. Ich bringe ein falsches Lächeln auf meine Lippen und bekomme zeitgleich von Roman einen Kuss auf meine Schläfe gedrückt. Mein Kopf dreht sich ihm zu und ich muss wirklich lächeln. Wie perfekt er einfach mal ist! Und so wunderschön. "Also, wir müssen dann langsam los..." sagt meine Mutter vorsichtig. Sie will mich nicht verletzen, das weiß ich genau. Aber ändern kann sie es nun mal auch nicht. Ich nicke und meine Mimik sowohl der kleine Anschein von Freude verschwindet wieder in einen ungläubigen und fassungslosen, traurigen Ausdruck. "Danke Jungs!" bedankt sich meine Mutter, während sie ihnen die Hand gibt. "Danke Ralph und Anja. Man sieht sich hundert pro noch öfter dieses Jahr." Ich gehe auch zu den Eltern der beiden, gebe ihnen die Hand. "Danke dass ich hier sein durfte. Sie haben echt zwei tolle Söhne!" Ihre Mutter nimmt mich in den Arm. "Ach kein Problem Julia." Ich bin überrascht, aber es freut mich total. Ich komme eben auch mit ihren Eltern klar, zum Glück!! Dann gehe ich zu Heiko und umarme ihn, er gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Pass auf dich auf Julia, wir schreiben und skypen sowieso bald!" Dann nimmt er meinen Koffer und trägt ihn raus. Roman nimmt mich wieder an die Hand und wir gehen vors Haus. Heiko lädt mit meiner Mutter meine Sachen ein. "Jetzt ist es wohl soweit..." flüstert Roman mit rauer Stimme. "But first, let us take a selfie!" brüllt Heiko. Wir lachen alle und machen mit jedem Handy ein Selfie, welche wir dann danach alle gleichzeitig mit den Worten 'Kein Abschied für immer! <3' hochladen. Wir stehen da und wissen nicht, was wir machen sollen. Pauline und Lari kommen mit Marc auch um die Ecke. Roman rennt schnell auf sie zu, umarmt sie und kommt auf mich zu, die Hände hinter dem Rücken. Ich bleibe gespannt stehen. Er stellt sich vor mich und ich schaue zu ihm nach oben. Er lächelt leicht, führt seine Arme nach vorne und ich schaue nach unten. Jetzt überkommt es mich. Ich bekomme noch schnelleres Herzklopfen. Mein Herz schlägt schwerer, aber ich bekomme auch wieder totales Kribbeln im Bauch. In meinem Hals bildet sich ein dicker Klos und meine Augen füllen sich mit Tränen. Schon wieder so etwas von ihm. Ich schließe fest meine Augen und versuche die Tränen zu verdrängen. Aber ich schaffe es nur kurz. Er drückt sie mir in die Hand. Einen kleinen Strauß Rosen. 5 Stück und noch grünes Zeug außenherum. "Für jeden Tag eine. Am Wochenende werden wir uns ja öfter sehen." er schluckt, man merkt wie sich auch sein Gesichtsausdruck verändert. Seine Augen beginnen zu glänzen, aber er kann es zurück halten. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände. "Ich liebe dich!" Der Druck in meinem Hals wird stärker, meine Augen fühlen sich langsam kalt und leer an. Schon läuft mir auch die erste, nasse und kalte Träne langsam über meine Wange nach unten. Die anderen kommen zu uns. Pauli schluckt auch und wischt sich über ihre Augen. "Ach Pauli!" sage ich gerührt. Sie lächelt mich an und kommt her, umarmt mich. Dann umarmen mich auch Lari und Marc. Heiko klopft Roman auf die Schulter. Ich lasse die Tränen die kommen laufen. Richtig weinen werde ich erst, wenn ich im Auto sitze. Das ist ziemlich oft so. Ich habe den Drang zu weinen, spüre den dicken Klos im Hals, aber trotzdem passiert nichts, außer ein paar Tränen. Das richtige weinen ist bei mir erst, wenn ich einfach gar nicht mehr kann. Naja wie auch immer. Ich rieche an den Rosen und mir fährt es kalt an den Armen entlang, über den Rücken und die Füße zurück in den Boden. Er kommt zu mir, legt seine Arme um mich und küsst mich auf den Kopf. Sieht auf mich runter und lächelt minimal. Dann drückt er mich fest an ihn. Ich drücke mich gegen ihn und ich schließe meine Augen. Mir laufen die Tränen nur so aus den Augen und er legt seinen Kopf zart auf meinen. Ich zucke leicht, weil ich halt doch irgendwie schluchze. Ich höre nichts, alles außen rum verschwindet. Ich höre seinen Herzschlag und Atem. Das einzige was sich damit vermischt ist mein Schluchzen. Deswegen spüre ich erst jetzt, dass alle um uns rumstehen und wir ein riesiges, kuschelndes Knäul bilden. Ich muss lächeln und kuschle mich einfach nur an Roman. Er ist so warm, riecht so gut und heitert mich einfach nur auf, indem ich ihn spüre. "Leute ich werde euch vermissen!" sage ich entschlossen. "Wir dich auch Julia!" sagen sie alle fast gleichzeitig. Sie gehen wieder weg von uns. Stellen sich an die Hauswand. Heiko bleibt noch näher an uns. Pauli auch. Roman und ich lächeln uns beide an und ich schlinge meine Arme um seinen Hals. Die Rosen in meiner linken Hand. Er legt seine Hände in die Höhe von meiner Hüfte, hebt mich hoch und dreht sich mit mir. Dann setzt er mich wieder ab, küsst mich nochmal. Und nochmal und nochmal und noch ein allerletztes Mal. Dann lösen wir uns, ich habe wieder einen krassen Klos im Hals, sobald ich seine Lippen loslasse. Er streicht meinen Rücken nach oben und ich muss grinsen, ich zerstöre ihm jetzt die Haare. Das muss noch sein, bevor er mich los ist. Also lache ich leicht und wuschle ihm durch seine leicht struppigen und irgendwie flauschigen Haare. Er motzt zwar kurz aber lässt mich dann machen. Er ist fertig verwuschelt und streichelt mir jetzt durch die Haare. Dann gehe ich zu Pauli und umarme sie. Danach Marc, dann Lari und dann Heiko. Er "klopft" mir auf die Schulter. "Wie schon in Spanien gesagt, ihr seht euch bald wieder, dafür sorge ich eigenhändig!" "Danke!" ich gebe ihm ein Bussi auf seine rechte Backe und er grinst total dämlich, wodurch ich wieder lächeln und fast ein bisschen lachen muss. Dann gehe ich zu Roman, umarme ihn und küsse ihn auf die Backe. Er lächelt und küsst mich auf die Stirn. "Pass auf dich auf Baby... vergiss nicht, dass du nur meine Kleine bist. Wir sehen uns bald wieder Schatz!" Ich nicke, winke allen nochmal und steige in das Auto. Meine Mutter gibt mir eine Wasserflasche, die sie gerade noch von Anja bekommen hat und stellt die Rosen rein. Dann Lässt sie den Motor an, macht die Türe zu, fährt ganz langsam los und wir winken den anderen zu. Sie winken uns zu und wenn ich mich nicht täusche, fasst Roman sich an seine Augen und wischt drüber. Dann hupt sie ein paar Mal, bis wir um die erste Kurve sind und ich sacke in dem Sitz zusammen. So aus der Traum!
DU LIEST GERADE
& alles begann am letzen Urlaubstag
FanfictionJulia lernt durch ein Wochenende im Ausland die 2 YouTuber und Mädchenschwärme Roman und Heiko kennen. Langsam verliebt sie sich und sieht eine Chance bei einem der beiden. Nur eine unter tausenden Mädels und hunderte Kilometer von ihm getrennt zu s...