Kleines Vorwort:
Vorweg muss ich noch was loswerden: Diese Geschichte bedeutet mir ziemlich viel. Sie ist zwar fiktional bezüglich auf das hier und jetzt, aber sie drückt dennoch auch mein Empfinden für meine kleine Schwester aus. Leider ist sie noch ein bisschen zu jung für die Geschichte mit ihren fünfJahren, aber ich hoffe, dass sie später einmal verstehen wird, wie sehr ich sie liebe.
Gleichzeitig ist diese Geschichte aber auch ein kleines Dankeschön an all die lieben Menschen hier auf Wattpad, die mich in meinen FanFictions unterstützen und motivieren weiterzumachen. Dankeschön!
Ich betrachte, wie sich die Welt hinter der trüben Fensterscheibe in eine weiße Decke hüllt. Ein Teppich aus gewobener Zuckerwatte senkt sich über das Blätterdach der Bäume, das zwischen den geruhsamen Schneeflocken aufleuchtet. Ansehnlich glitzern die winzigen Kristalle in der Sonne, die mit dem Himmel verschmolzen scheint, verborgen hinter dichten Nebelschwaden, die sich am matten Himmel säumen.
Dieser Anblick beseelt auf einer so bizarren Weise mein Inneres mit Wärme, dass mein klamm klopfendes Herz in der Brust auftaut.
Ruhig und unberührt erstreckt sich alles vor meinen Augen, betäubt mich wie eine Beruhigungsspritze.
Vielleicht ist das Grund, weshalb sie mich hierher gebracht haben. Ein Trick um mich zu beruhigen. Für einen kurzen unscheinbaren Augenblick hätte es beinahe funktioniert. Doch jetzt kehren all meine Sorgen wieder zurück.
Ich atme zitternd aus und betrachte wie mein Lufthauch gegen die Fensterscheibe schlägt und sich zu einem matten Flecken ausdehnt.
So muss es auch bei ihr gewesen sein. Doch ihr Fleck hat sich nicht zurückgezogen.
„Alissa?" Die Stimme durchbricht die Stille und bahnt sich einen Weg durch viele Schichten von Watte, die mich einzuhüllen scheinen.
„Ja?" Meine Stimme ist kaum mehr als ein Krächzen. Ich räuspere mich.
„Es ist soweit", redet die Männerstimme behutsam auf mich ein, als wäre ich ein Kleinkind, dessen Bettzeit bevorsteht. Bettzeit, bei diesem Gedanken muss ich beinahe hysterisch auflachen. Aber weil es der Wahrheit doch so entsetzlich nahe ist, kann ich mich im letzten Moment noch zurückhalten.
Ein letztes Mal werfe ich einen Blick aus dem Fenster, versuche mir das Bild einzuprägen, bevor sich meine tauben Füße in Bewegung setzen.
Ich meide den Blick des fremden Mannes, spüre aber dennoch, wie er eindringlich mein Gesicht nach meinem Befinden studiert. Doch er könnte ebenso gut eine Fassade aus Stein betrachten.
An der Tür halte ich inne.
„Schläft..." Ich bringe die Worte nicht über die Lippen.
„Ja. Sie schläft schon."
Ich nicke nur und schiebe mich durch den sterilen und langgezogenen Gang, der gedrängt ist von Menschen in ihren weißen Kitteln , die schnellen Schrittes aus den Zimmern eilen, nur um gleich direkt ins nächste zu verschwinden. Zimmer 13 liegt am Ende des Flurs und mich lässt das Gefühl nicht los, dass auch die kahlen Wände mit jedem Schritt näher rücken.
Es scheint als wäre bereits eine Ewigkeit verflossen, als ich vor einer der blassgrauen Türen verharre.
Ich brauche keinen Blick auf das Schild zu werfen, um mich zu vergewissern , wem dieses Zimmer gehört.
„Ich bleibe hier draußen. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie soweit sind."
Das mitschwingende Mitgefühl in seiner sonst so gefassten Arztstimme, ignoriere ich gekonnt und betrete schweigend das Zimmer.
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Schwesterherz
Short Story"Ich habe mich nie gefragt, ob es das alles hier wirklich wert ist. Es gibt Dinge, die braucht man nicht hinterfragen, weil nicht du selbst, sondern dein Herz diese Entscheidung für dich getroffen hat." Eine Kurzgeschichte über die bedingungslose Li...