My study, my work as a whore & LOVE

⁴⁴

Tatsächlich war die genannte Adresse ein Hotel. Zwei der Mädchen aus Mingis Club warteten auch bereits in der Lobby, also stellte ich mich etwas abseits von ihnen hin.

Meine Gedanken hingen an dem Streit zwischen Seonghwa und mir. Seonghwa, den ich immer anlügen musste. Seonghwa, den ich liebte.

Nach ein paar Minuten wurden wir dann in unsere Zimmer gebracht. Auf dem Bett lagen unsere Klamotten für den Auftritt - natürlich mit der Maske - und das Geld in einem Briefumschlag.

Seufzend steckte ich das Geld in meine Tasche und fing an mich umzuziehen. Das Outfit war wirklich knapp, aber hochwertig und schön. Wäre ich nicht so deprimiert, hätte ich mich wahrscheinlich staunend im Spiegel bewundert.

Im Bad trug ich noch etwas Make Up auf, vor allem, um meine vom Weinen geschwollenen Augen und roten Wangen zu vertuschen. Danach setzte ich die Maske auf.

Die Maske war schwarz mit goldenen Akzenten und blauen Steinen, die aussahen wie Saphire. Ich traute Jackson Wang zu, dass das echte Saphire waren, doch ich wusste es nicht. Die Maske würde bis auf meine Augen und meine rechte Wange alles verdecken. Das war genug.

Ich setzte sie auf und betrachtete mich im Spiegel. Ich sah gut aus, wirklich gut. Doch was nutzte mir das? Was hatte ich davon gut auszusehen? Mein Herz schmerzte und ich hatte das Gefühl zu ersticken, doch ich tat mein bestes, den Schmerz zu ignorieren.

Du kannst später weinen. So eine Gelegenheit bekommst du nie wieder und es sind 1000€, also reiß dich jetzt zusammen.

Das redete ich mir immer und immer wieder ein. Irgendwie schaffte ich das. Irgendwie musste ich es schaffen.

Pünktlich wurden wir abgeholt und zur Party gefahren. Ein langer Mantel verdeckte unsere knappen Outfits.

Am Hintereingang wurden wir von Jackson Wang persönlich begrüßt: "schön, dass ihr da seid. Wenn ihr nach eurer Show noch da bleiben wollt, könnt ihr das, falls nicht, werdet ihr wieder zu euren Zimmern gefahren, damit ihr euch umziehen könnt".

Die Mädels und ich zogen unsere Mäntel aus und gingen hoch auf die Bühne.

Jetzt verstand ich den Satz: the show must go on.