Am nächsten Morgen wache ich erst spät auf – in meinem Bett. Also nicht in meinem richtigen Bett, sondern in meinem Bett in Hogwarts. Aber in meinem eigenen. Ich habe mich immer noch nicht ganz daran gewöhnt, in Hogwarts aufzuwachen. Aber dann registriere ich schnell wieder die ganze Situation. Ich habe keine Ahnung, zu welcher Stunde mein Unterricht anfängt. Habe ich überhaupt einen Stundenplan bekommen? Ich weiß es nicht. Bis jetzt bin ich eigentlich immer einfach nur Draco hinterher gelaufen. Oh Gott, Draco! Gestern Abend... Verdammt. Sowas hätte nie passieren dürfen. Er muss mich in mein Zimmer gebracht haben – ich kann mich nicht daran erinnern, noch einmal wach gewesen zu sein. Egal. Darüber kann ich mir später auch noch den Kopf zerbrechen. Ich sollte mich jetzt fertig machen und sofort zum Frühstück gehen, bevor ich noch die erste Stunde verpasse.
Als ich die große Halle betrete – heute alleine, weil all meine ‚Freunde' schon lange vor mir aufgewacht sind -, starrt mich gefühlt halb Hogwarts an. Ich versuche, mich nicht davon irritieren zu lassen und gehe zu meinem Platz. Sobald ich mich gesetzt habe, kommen Harry und Hermine und setzen sich links und rechts von mir hin. In den letzten Tagen habe ich mich ganz gut mit ihnen angefreundet – sie waren doch wesentlich hilfsbereiter als Draco gewesen.
„Stimmt das mit Malfoy und dir?", zischt Hermine.
„Was?" Ich bin verwirrt. Was soll stimmen?
„Dass ihr zusammen seid", klärt Harry auf.
„Nein!", sage ich empört. „Wie kommt ihr denn darauf?"
„Das Gerücht geht in ganz Hogwarts um. Malfoy und die aus der Muggelwelt. Weil er dich gestern Abend schlafend in dein Zimmer getragen hat. Bitte sag mir, dass es nicht stimmt!", fleht Hermine.
„Es stimmt nicht, ich schwöre. Gestern Abend... das hätte nicht passieren sollen, aber ich war viel zu müde. Bin ich übrigens immer noch." Wie auf Knopfdruck muss ich gähnen.
Harry und Hermine scheinen mit meiner Antwort zufrieden zu sein, aber sie bleiben trotzdem während dem Essen neben mir sitzen. Wir haben die erste Stunde heute bei Snape, weshalb Harry und Hermine schon früher gehen.
Als ich nicht mit aufstehe, sage ich ihnen, dass ich noch auf Draco warte. Hermine rümpft die Nase.
„Sicher?", fragt sie.
„Sicher. Ich muss ihm auch noch klar machen, dass an dem Gerücht nichts dran ist."
Hermine nickt verständnisvoll.
Draco sitzt am anderen Ende vom Slytherin-Tisch und schaut ab und an zu mir rüber. Auch wenn mich neben Harry und Hermine noch andere Leute vor ihm gewarnt haben, weiß ich, dass ich mich zumindest dann auf ihn verlassen kann, wenn wir zur nächsten Stunde laufen.
„Lass dich ja nicht zu sehr auf Malfoy ein. Er meint wahrscheinlich nichts von dem, was er dir gegenüber Nettes tut, wirklich ernst", warnt Harry mich noch, bevor er mit Hermine davonläuft.
Als Draco und ich zusammen aus der großen Halle gehen, sind von überall geheimnistuerische Laute zu hören. Als wüssten nicht alle, dass er nur dafür verantwortlich ist, dass ich mich nicht verlaufe.
Ich glaube, wir laufen heute einen anderen Weg zu Snapes Klassenzimmer. Zumindest habe ich die Flure, durch die wir gehen, noch nie gesehen. Sie sind schmaler als die großen Hauptgänge und vor allem kommen uns keine anderen Schüler entgegen – vielleicht liegt das aber auch daran, dass alle anderen schon in ihren Klassenzimmern oder noch beim Frühstück sind.
„Hast du schon von dem Gerücht über uns gehört?", fragt Draco mich, als wir durch einen der Flure trotten.
„Ja. Aber die Leute glauben das doch nicht wirklich, oder?"
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Versehentlich verliebt | Draco Malfoy x Reader FF
Hayran Kurgu"Wo zur Hölle bin ich?" "In Hogwarts", sagt ein Junge mit weißblonden Haaren. "Ja klar, und Harry Potter ist dein Vater, oder wie?" Alle lachen, bis auf einen Jungen mit einer runden Brille und einer blitzförmigen Narbe auf der Stirn. Es ist ein Tag...