Aliyas Sicht:
Ich war schockiert darüber das er einfach wegfuhr und wieder hasste ich mich selber dafür, so nah am Wasser gebaut zu sein. Seine Worte taten weh und ich spürte schon meine wässrigen Augen brennen. Ich biss mir in die Unterlippe um nicht auf offener Straße zu weinen. Doch scheiterte daran, sie liefen mir schon an meiner Wange herunter. Ich drehte mich um und wusste erst mal nicht wohin mit mir. Ich atmete tief aus und ging dann einen Umweg zu meinem Auto. Ich wollte nicht nochmal am Restaurant vorbei und niemanden dort begegnen. Im Auto setzte ich mich hin und hielt das Lenkrad fest. Meine Brust bebte, da ich das weinen aufhalten wollte. Wieso zur Hölle musste ich so emotional sein. Doch ich hatte keine Chance. Ich weinte mich erst mal aus und versuchte mich dann zu beruhigen. Ich wischte mir die Tränen weg und startete dann den Motor. Ich fuhr nachhause und ging sofort unter die Dusche. Die hatte ich gerade einfach nur nötig. Ich wollte über nichts nachdenken und einfach nur das warme Wasser über meinen Körper laufen lassen. Nach der erholsamen Dusche zog ich mich um und ließ meine Haare Lufttrocknen, währenddessen setzte ich mich vor den Fernseher und aß Chips. Es klingelte nach einer Weile und ich war froh, denn Layana hatte mir geschrieben das sie nachhause kommt. Ich wollte ihr einfach in die Arme fallen und mit ihr reden. Ich öffnete die Türe unten und machte die Haustüre dabei einen Spalt auf. Danach setzte ich mich zurück aufs Sofa und kuschelte mich wieder in meine Decke ein. Ich hörte die Haustüre sich weiter öffnen durch das quietschen. „Bin im Wohnzimmer", rief ich. Schritte waren zu hören, doch als nicht Layana sondern Kerim im Türrahmen stand, schrie ich laut auf. Er sah mich schockiert an und drehte sich dann auf der Stelle wieder um. Ich riss verzweifelt die Decke über meinen Kopf und deckte damit vergebens meine Haare ab, doch er hatte sie schon gesehen. Zwar nur ein paar Sekunden doch trotzdem. „Was machst du hier", schrie ich. „Ich dachte du weißt das ich es bin, weil du meintest bin im Wohnzimmer", erklärte er und in schnellen Schritten ging ich mit der Decke auf dem Kopf an ihm vorbei in mein Zimmer. Im Zimmer lehnte ich mich an meine Türe. Als wäre dieser Tag nicht schlimm genug gewesen musste ich jetzt auch noch ohne Kopftuch gesehen werden und das von Kerim. Ich zog mir schnell eins über und ging zurück ins Wohnzimmer. Er stand immer noch an der selben Stelle wie eben und sah mich jetzt an. Mit gesenktem Blick ging ich an ihm vorbei. Gott, war die Situation unangenehm.
„Es tut mir leid ich wäre nicht reingekommen wenn ich das gewusst hätte", sagte er und ich nickte einfach um das Thema so schnell wie möglich zu beenden. Es wurde still zwischen uns , ich konnte ihn nichtmal ansehen, abgesehen von meinem Haar Dilemma, war ich immer noch verletzt und wütend. Wütend auf ihn und mich selbst.
„Mert steht auf dich und deswegen hat er mich so behandelt", sagte er plötzlich und mein Kopf schoss in die Höhe. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah ich ihn fassungslos an.
„Du brauchst nicht so zu gucken, es stimmt", brummte er genervt und machte mich damit nur wütender.
„Deswegen kommst du hierhin? Damit du mir das sagst?", frage ich und er sah mich verwirrt an, als würde er meine Sprache nicht verstehen.
„Dann kannst du auch gehen", fügte ich hinzu und verschränkte meine Arme vor meiner Brust , um meine Aussage nochmals zu unterstreichen.
„Willst du mich verarschen Aliya? Jetzt gibst du ihm einfach wieder recht und nimmst ihn in schutz", sagte er fassungslos und schüttelte dabei seinen Kopf. „Wo gebe ich ihm recht? Und wann habe ich ihn in Schutz genommen Kerim?", fragte ich wütend. Er fasste sich mit einer Hand an die Stirn und schüttelte weiterhin den Kopf.
„Er kann froh sein das ich ihm seine Möchtegern Boxer visage nicht poliert habe". Er sah wütend aus und spannte Dabei seinen Kiefer wieder an.
„Kerim du bist blind vor Wut. Du kannst jemanden nicht schlagen wollen nur weil er etwas missverstanden hat. Und nein ich schütze ihn nicht, er hätte genauso nicht direkt davon ausgehen müssen, du tust mir was an, aber ich habe versucht mich dafür bei dir zu entschuldigen", sagte ich und spürte meine Stimme zittern doch ich wollte es ihm ins Gesicht sagen.
„Ja aber", wollte er mich unterbrechen doch ich ließ ihn nicht weiter zu Wort kommen.
„Nichts aber, du hast mich stehen gelassen. Du bist einfach weggefahren und hast mich da stehen gelassen. Ich wollte mich entschuldigen aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke dann möchte ich es nicht mehr", sagte ich und ließ all meine Wut raus. Er sah mich ernst an und nickte. Ich sah an seinem Kehlkopf am Hals das er schluckte.
„Ich hab dich stehen gelassen damit ich nichts falsches zu dir sage in meiner Wut. Du hast mich stehen gelassen weil ein pisser dir gesagt hat das du das tun sollst. Anstatt zu bleiben und mir die Möglichkeit zu geben die Sache mit ihm zu klären, bist du mit ihm gegangen. Das war enttäuschend, sehr enttäuschend aber du hattest recht. Er ist der Freund deines Bruders, wer bin ich schon das du auf mich hörst oder mich mit ihm auf ein Maßstab setzt", sagte kerim und von Wort zu Wort zog sich mein Magen immer mehr zusammen und aus Wut wurde Traurigkeit . Ich wusste was ich falsch gemacht hatte aber es aus seiner Sicht nochmal zu hören tat weh.
„Also ja, ich bin hergekommen um dir zu sagen das Mert auf dich steht. Weil ich das als Grund nehmen wollte mich bei dir zu entschuldigen. Für mein Verhalten. Aber jetzt sehe ich wie einsichtslos du bist", sagte er und klang immer noch wütend.
„Kerim ich will nichts über MERT hören. Ich wollte über unseren Streit reden und weder du noch Ich haben uns entschuldigt sondern nur gegenseitig beschuldigt.", sagte ich fassungslos und versuchte diese Situation zu verstehen.
„Wir streiten nicht, wir diskutieren. Aber ich gehe jetzt. Es tut mir leid wenn ich dich verletzt habe", sagte er Monoton als würde er nur sein Gewissen erleichtern Wollen.
„Okay dann geh wieder, aber komm nicht wieder um mir noch mehr Schuldgefühle einzureden", schrie ich als er sich umdrehte und nicht den Anschein machte zu bleiben.
„Du bist ein arschloch Kerim", schrie ich wütend aus Verzweiflung. In Meine Augen schossen wieder Tränen. Er blieb diesmal stehen und drehte sich zu mir.
„Ich bin immer das Arschloch", sagte er und sah mich mit diesem ernsten, wütenden Blick an. Wir stritten uns tatsächlich immer noch über dieses beschissene Thema. Über dieses lächerliche Geschehen.
„Aliya?", hörte ich Layanas stimme die jetzt durch die Türe ins Wohnzimmer kam. Ich hatte sie gar nicht kommen hören. Sie sah in meine Tränenenden Augen und dann in Kerims Gesicht.
„Kerim", erklang jetzt Emirs Stimme ernst. Kerim wollte jedoch einfach an ihm vorbei gehen, doch Emir hielt ihn am arm fest.
„Wieso weint sie?", fragte Emir ihn. Kerim sah ihn wütend an. Das hatte noch gefehlt, wieder hatte ich ihn schuldig aussehen lassen, wieder wurde er beschuldigt. Wieder war er das Arschloch, wie er selbst gesagt hatte.
„Frag sie, nicht mich", sagte Kerim und riss sich aus Emirs Griff los. Doch Emir stellte sich ihm in den Weg. „Bruder was ist passiert?", fragte ihn Emir ernst doch Kerim schüttelte nur den Kopf.
„Nichts, alles gut, sie wird ständig vor mir gerettet von daher", sagte er und seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Meine Wut war weg, denn jetzt plagte mich die Schuld. Er musste sich schlechter als ich fühlen, wenn jeder ihm meinetwegen die Schuld gab. Kerim ging an Emir vorbei ohne mich noch einmal anzusehen. Ich senkte den Kopf und weinte, ich konnte es nicht mehr zurück halten. Layana kam auf mich zu und nahm mich in den Arm während Emir seinem Freund hinterher ging, welcher wütend aus der Wohnung gestürmt war.——————————————
Hey meine Lieben😘
Wieder ein weiteres Kapitel für euch.
Ich freue mich über eure Kommentare, likes unf Meinungen.Könnt ihr Kerim verstehen?
Oder seid ihr eher auf Merts Seite?
DU LIEST GERADE
Giving Love a Chance (Deutsch)
RomanceWenn zwei beste Freundinnen die Möglichkeit bekommen an der selben Universität zu studieren, dann spielt das Schicksal ihnen in die Karten. Mit viel ach und krach haben es Aliya und Layana geschafft nicht in ihrer Stadt zu studieren sondern außerhal...