„Nico, bitte", bittet er flehend.
„Nein, lass mich!", brülle ich zurück und lasse mich rückwärts an der abgeschlossenen Tür hinabgleiten.
„Hör mir doch zu, das war nicht, wonach es aussah! Du hast das vollkommen falsch verstanden!"
„Ach ja?! Du willst mir also erzählen, du hast mich nicht verführt, um mich dann zu betrügen?", brülle ich empört.
„Nein! Also... doch ja. Vielleicht ein bisschen.", gibt Will kleinlaut zu.
„Siehst du! Du bist so ein Penner! Lügst mich erst an, und jetzt gibst du es doch zu."
„Aber... Nico. Bitte. Verzeih mir, es tut mir wirklich leid?"
„Wieso sollte ich das tun, huh? Womit hast du dir das verdient? Ist ja auch nicht das erste Mal, dass du sowas machst."
„Aber dafür das letzte, okay?"
„Dafür ist es ein bisschen spät, ich mach das nicht mehr mit!"
Ich höre Will auf der anderen Seite scharf die Luft einziehen und irgendwie tut er mir ja auch leid - aber er hat es verdient.
„Nico, bitte. Eine letzte Chance. Wenn das nichts wird, lass ich dich auch in Ruhe, okay?"
„Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist" Sauer starre ich die Wand an.
„Was? Dass ich dich in Ruhe lasse oder das mit der letzten Chance?"
„Ich weiß es einfach nicht, okay!", sage ich verzweifelt. Mein Hormonhaushalt spielt heute wirklich verrückt.
„Du hast mit meinen Gefühlen gespielt, meine Schwäche ausgenutzt. Und du weißt ganz genau, dass du meine Schwäche bist! Und während ich auf deinem Schoß saß, hast du deinen Betrug wahrscheinlich auch schon geplant. Und anscheinend hat dir es nicht so viel bedeutet wie mir, wenn du mich währenddessen einfach hintergehen konntest."
„Nico!", ruft Will empört, aber mit einem sanften Unterton in der Stimme.
„Was du über mich wissen solltest, ist, dass du auch meine Schwäche bist. Das hat mir wirklich viel bedeutet", erklärt er sich. „Und geplant hab ich das ganze schon vorher", fügt er hinzu.
Ich lasse ein spöttisches, kaltes Lachen los. „Denkst du, das macht es besser?"
„Nein, Nico. Aber denkst du nicht, dass du ein wenig überreagierst. Wenn du ein Mädchen wärst, würde ich sagen, du hast deine Tage, aber..."
„Pah! Ich reagiere nicht über. Betrug ist Betrug! Egal wie und wo."
Will seufzt und ich höre ein dumpfes Geräusch, als hätte jemand seinen Kopf gegen die Wand geschlagen.
„Nicooo! Komm schon", bettelt er.
Ich beiße meine Zähne aufeinander. Bloß nicht nachgeben.
„Jetzt ignorier mich nicht! Hör auf mit diesem Aufstand! Sonst hol ich Piper oder Jason, die kriegen die Tür schon auf."
„Das wagst du nicht", knurre ich, stehe aber sicherheitshalber schon mal auf.
„Oh doch", sagt Will jetzt selbstgefällig. Wie kann er nach so einem Streit wieder so blöd sein.
„Du bist blöd", schnauze ich ihn nochmal an, dann öffne ich die Tür.
Sie schwingt nach innen auf und so stolpert Will, der bis eben noch an die Tür gelehnt stand, in den Raum und legt sich volles Rohr hin.
Da muss ich leider doch lachen, obwohl ich eigentlich noch sauer bin.
Er rappelt sich auf und wuschelt sich durch seine blonden Haare. Pf, eigentlich ist das mein Job. Ich liebe seine Haare.
Will kommt langsam auf mich zu, wie ein Raubtier, das seine Beute einkreist. Ich weiche zurück und will mich gegen die Tür lehnen, vergesse aber, dass diese geöffnet ist und falle so auch auf den Hintern.
Jetzt ist an mir, mich aufzurappeln und mir den schmerzenden Hintern zu reiben.
Und jetzt ist Wills Blick derjenige der sagt: ‚Pf, eigentlich ist das mein Job'
Er kommt trotzdem immer näher und jetzt verschränkt er die Arme und sieht mich an.
„So, ich entschuldige mich hiermit aufrichtig für mein Verhalten. Dass ich dich geküsst habe, weil ich es liebe, dich zu küssen. Also, das tut mir nicht leid. Aber, sorry, dass ich dich so abgelenkt habe, dass ich dich "betrügen" konnte." Das "betrügen" setzt er in Anführungszeichen mit den Händen.
„Und jetzt, komm, verzeih mir."
„Meinetwegen, aber..."
„Doch, bitte!"
„Nein! Ich spiele nie wieder mit dir Monopoly!"
„Dann werde ich dich wohl davon überzeugen müssen", erwidert er und tritt mit einem großen Schritt an mich heran. Er kesselt mich mit seinen Armen links und rechts ein.
In einem halbherzigen Versuch, probiere ich, unter seinen Armen hinwegzutauchen, aber er fängt mich, indem er mich voller Leidenschaft küsst. Und da kann - und will - ich nicht mehr fliehen.
Und, es war ja klar, Will wird Nico auf diese Art und Weise noch für viele Monopoly-Runden überzeugen können.
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Heute ein kurzer One-Shot, hoffe, er war trotzdem gut.
Als ich das geschrieben habe, ist mir aber noch ein weitere Headcanon eingefallen.
Stellt euch vor, die 7 + Will & Nico würden Uno Extreme spielen. Leo würde diesen roten Ausspucker in einem unbeobachteten Moment so umprogrammierten, dass er bei Leo nie Karten ausspuckt und bei Nico immer den halben Stapel.
Irgendwann würden sie es dann merken und Nico würde Leo wahrscheinlich eine Meute Skelettkrieger auf den Hals hetzen, die ihn dann qualvoll umbringen, aber es wäre schon witzig.
Mir gefällt diese Vorstellung irgendwie.
Also nicht, dass Leo stirbt. Aber es wäre amüsant.
Vielleicht flickt Kalypso ihn wieder zusammen.
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solangelo - one-shots
Fanfiction"was sich liebt, das neckt sich." Für diese fluffigen und knuffigen One-Shots und Kurzgeschichten habe ich mir Will und Nico, oft plus Anhängsel mal ausgeborgt und sie auch in meinen Geschichten leben lassen. Chauffiere die beiden danach aber natür...