6. Shootingstar - Gewinner

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Taiga begann zu grinsen, ehe Hazel ein wirklich gigantisches Schwert materialisierte. Ein wenig perplex bei dem Anblick dieser zierlich wirkenden Hybridin, sah ich mit an, wie Taiga knurrend einen Satz zur Seite machte, um ihr zu entkommen.

Meine Chance nutzend, wirbelte ich vor, um ihr mit meiner Klinge einen Hieb zu versetzen. Doch kurz bevor ich einen Treffer landete, fuhr Hazel herum. Im Augenwinkel sah ich ihr mächtiges Schwert auf mich zurasen, konnte ihm mit einem Sprung in die Höhe jedoch entgehen und hörte die zerschnittene, zischende Luft unter mir.

Zu meinem Glück schien Taiga sich nun den anderen Typen vorzunehmen und wehrte die Wurfmesser, welche er erneut auf mich richtete, ab.

Aber... Ich kann nicht mehr! Meine Kräfte verließen mich allmählich und ich wünschte mir, nicht so verschwenderisch mit meiner Energie gewesen zu sein.

Schwitzend wich ich immer weiter nach hinten, um Hazels Angriffen zu entkommen. Sie wirkte ungemein frustriert.

Jede Sekunde fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Hin und her ging der Kampf. Trotz meiner Erschöpfung trieb ich sie immer wieder in die Enge, wo sie sich jedoch jedes Mal zu befreien wusste. Wenn ich den Kampf nicht schnell beendete, würde es wirklich knapp für mich werden. Eigentlich konnte ich von Glück reden, dass Taiga den anderen Hybrid von mir fernhielt, denn ich verlor sie während des Kampfes immer wieder aus den Augen. Meine Aufmerksamkeit schwand, mit meiner Energie zusammen.

Keuchend entging ich einem weiteren Hieb, dessen ganze Härte stattdessen den splitternden Baum hinter mir traf. Auch, als Hazel ihr Schwert brachial herausriss, knarzte er bedrohlich im Wind.

Dann duckte ich mich unter ihrer Klinge hinweg, schnell genug, um ihr einen Schlag in die Magenkuhle zu versetzen. Erschrocken nach Luft japsend, ließ sich meine Gegnerin zu Boden reißen, um sich wieder, durch den Schnee, auf die Beine zu rollen.

Allerdings...

Ein Piepen weckte nicht nur meine, sondern auch Hazels Aufmerksamkeit.

Erschrocken fuhr ich herum, entdeckte die sich auflösende, glitzernde Energie des fremden Hybriden. Taiga hatte gesiegt. Auf ihrem Gesicht prangte ein angsteinflößendes Lächeln. Doch ihre Schlangenaugen waren auf uns gerichtet.

Weg da, schnell!"

Aber als ich die Situation verstand, war es zu spät.

Sowohl ich, als auch meine Feindin, wurden von einem ohrenbetäubenden Knall mitgerissen, als die Metallkugel zwischen uns explodierte.

Gleißend heißes Feuer hüllte meinen Körper ein, zerfraß mich. Doch der Schmerz wurde schnell von brummender Dunkelheit abgelöst.

Ich hätte besser aufpassen müssen.

Als ob sie den Moment auskosten würde, ging Taiga bedächtig zur Kuhle, an welcher ich eben noch gestanden hatte. Schweigend, beinahe nachdenklich betrachtete sie den zertrümmerten Boden, ehe ihre Lippen ein merkwürdiges Lächeln formten.

Nachdem sie ihre Waffe verschwinden ließ, sprintete die Hybridin wieder los. Ich fühlte mich leer, hilflos. Was habe ich getan? Wir hätten die Runde gewonnen, wenn ich nicht losgegangen wäre! Fluchend sah ich an meinem unsichtbaren Körper hinunter. Carlos und Lilly mussten die Angreifer abwehren! Allerdings tat der Gedanke, ihnen nicht mehr helfen zu können, furchtbar weh.

Ob Vincent enttäuscht war? Ich konnte weder einen Gedanken, noch ein Gefühl von ihm spüren. Versteckte er sie, um mich nicht zu verletzen?

Es dauerte nicht mehr lange, bis die Runde vorbei war. Bald holte mich die Finsternis ein, ehe alles blau zu leuchten begann. Gleich würde ich wissen, ob Lilly und Carlos die Basis verteidigen konnten.

Azure ☆ Straying BirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt