Ich habe Angst. Angst, dass ich es nicht schaffe und wieder ganz alleine dastehe.
Angst, dass ich beim Sprung die Entfernung unterschätze und mich die unheimliche Schwärze dann für immer verschlingt.
Angst, dass ich kurz vorm Ziel, als mich schon das Licht am Ende des Tunnels anlacht, ausrutsche, und stattdessen in hässliche Gesichter blicke die mich nur schadenfroh auslachen.
„Ich hab's dir doch gesagt"
„War ja klar"
„Es musste ja so kommen"
Ihr werdet jetzt wahrscheinlich denken und sagen „Immerhin hast du's versucht" aber niemand interessiert sich später für den Typen, der es nur versucht hat. Keiner wird hinterher zu mir aufsehen und sagen „Schau mal, der Typ da, der hat es ernsthaft versucht aber es hat nie gereicht. Er hat die Nächte durchgearbeitet und mehr getan als jeder andere und bleibt jetzt doch wie 'jeder andere'. Aber hey, er hat es versucht!"
Ich meine damit nicht, dass man alles unversucht lassen sollte, wenn man sich nicht zu hundert Prozent sicher sein kann, dass man dabei auch als Sieger hervorgeht. Ich meine damit, dass Realität und Einbildung manchmal sehr nah beieinander liegen und der freie Fall auf den Boden der Tatsachen immer ein gebrochenes Herz zurücklässt. Und irgendwann steht man nicht mehr auf.
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Das ist Poesie
ПоэзияAuszug aus ‚Die Blutegel' „An manchen Tagen spüre ich die gierigen Blutegel, wie sie an meinen Kräften zehren und mich bis zum letzten Tropfen aussaugen. Ich spüre sie an meinen Beinen kleben - ich bin zu schwach, um weiter vorwärts zu gehen. Ich...
