Warrior Conquest: Ihre Rache

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Immer höher und höher kletterte ich, vernahm jedes Mal das leise Klirren meiner Füße auf dem Eis, während ich innerlich befürchtete, es wäre zu dünn, um mein Gewicht zu tragen. Je kleiner dieses atemberaubende Plateau unter mir wurde, desto deutlicher erkannte ich die Schneeflocke auf ihm. Von oben wirkte sie, umrundet von den glänzenden Kristallen, noch viel schöner. Doch ich wagte nur selten einen Blick hinunter, war gefesselt von dem stetig näher rückenden Ziel. Die Leiter schien an das untere Ende der schwebenden, weiß-gold funkelnden Insel zu führen.

Doch je höher ich stieg, desto dünner schien die Luft um mich herum zu werden. Trotz der Kälte, meines eigenen Elements, begann ich zu schwitzen, insbesondere meine zitternden Finger. Aber so einfach gab ich natürlich nicht auf. Insbesondere nicht nach diesen unerwarteten Begegnungen. Sie haben mir neue Energie geschenkt. Ohne ihre Hilfe, wäre ich jetzt wahrscheinlich am Ende meiner Kräfte. Danke Nema, Felicia. Also setzte ich meinen Weg entschlossen fort, trotz der sich aufstellenden Nackenhärchen, da ich bemerkte, wie weit der Boden bereits entfernt war. Die Leiter kann nicht zerbrechen. Das wäre nicht in Celestes Sinne. Oder?

Keine Angst, du hast es bald geschafft."

Auch wenn mein Griff um die kalten Streben sich verstärkte, presste ich die Lippen aufeinander und wiederholte Vincents Worte in meinem Kopf. Eisiger Wind umwehte mich, spielte mit meinen Haaren und kitzelte durch die Risse meiner Kleidung.


Ich riskierte seit Ewigkeiten keinen Blick mehr nach unten. Schon allein bei dem Gedanken, wurde mir ganz anders und ich durfte jetzt nicht mehr zögern. Bald entdecke ich ein Loch im kristallfarbenen Eis, auf der Unterseite der schwebenden Insel. Neuen Mutes, setzte ich meinen Weg fort. Konnte bereits den rettenden Boden unter meinen Füßen spüren. Und dann, endlich, holte mich tiefe Erleichterung ein, als ich mich in einen kalten, schimmernden Tunnel begab, welcher auf die Oberseite der Insel führte. Sonnenlicht schien von oben herab, tauchte das Eis in etliche Gold- und Orangetöne. Doch ein gewaltiger Knall ließ mich erschrocken innehalten. Etwas schlug hart auf dem Boden auf. So hart, dass die Streben unter meinen Fingern vibrierten. Stille. Da kämpft jemand! Ängstlich schluckend, ignorierte ich mein flatterndes Herz und kam der Oberfläche näher.

Überall lag Schnee. Eine dünne, glitzernde Puderschicht bedeckte diesen unebenen, eisigen Boden, welche ich aufwirbelte, als ich schnaufend nach Halt suchte. Mit zitternden Fingern, stützte ich mich ab, um schließlich auf den Knien, von der Leiter zu rutschen. Meine Beine wollten mir allerdings nicht sofort gehorchen. Sie fühlten sich weich und träge an, während ich für einen Moment zu mir kommen musste. Die dünne Luft erschwerte dies ungemein. Doch vor mir erstreckte sich ein erhabener Anblick. Eine wunderschöne, eisige Landschaft, welche die goldenen Sonnenstrahlen in allen erdenklichen Farben reflektierte.

„Lass mich los!"

Stimmen in der Ferne ließen mich allerdings aufhorchen. Alarmiert riss ich mich zusammen und sprang auf, hielt mich allerdings weiterhin geduckt. Auch Vincent schien die ganze Zeit über angespannt. Vorsichtig, so leise wie irgendwie möglich, tastete ich mich in die Richtung, der Geräusche, versteckt hinter eisigen Felsen, bergauf.

„Verschwinde endlich, du hast verloren!"

Innerlich gefror ich. Das ist Taigas Stimme! Jemand knurrte verzweifelt, schien jedoch mit den Kräften am Ende zu sein. Und dann entdeckte ich, gegen wen die Hybridin gekämpft hatte. Zwischen sei aufragenden Felsen, erblickte ich den gefrorenen Thron. Wie riesige, bedrohliche Dornen, ragten die Eisspitzen hinter und neben ihm aus dem Boden, funkelten im Tageslicht, oder wurden von diesem gigantischen, gefrorenen Uranus-System Symbol überschattet. Dem blauen Planet, umgürtet von einem dünnen, goldenen Ring. Auf dem ein Timer abläuft, bemerkte ich voller Panik. 1:03, 1:02... Es ist nur noch eine Minute übrig!

Azure ☆ Straying BirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt