|12| Ich bin da

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- Sicht Jacky -

"Jacky? Jacky?"
"Mmh", murmelte ich leise.
"Sag mal hörst du mir eigentlich zu?"
"Ja?"
"Wiederhol mal bitte was ich gesagt habe."
"Keine Ahnung, Franco lass mich doch einfach mal in Ruhe."
Genervt stützte ich meinen Kopf in die Hände.
"Dir geht's grad nicht so gut oder?"
"Alles okay, mach dir keine Sorgen."

Die letzten Tage, Wochen ging es mir auf gut deutsch scheiße. Immer mehr zog ich mich zurück, redeten mit niemanden mehr und hatte mich letzendlich auch vom Dienst krank gemeldet. Ich war in ein Loch gerutscht. Beinahe apathisch saß ich auf meinem Bett, dachte über alles nach. Seit Tagen hatte ich mein Handy aus und auch keinen Schlaf bekommen. Die Leere fraß mich von innen auf. Ich fühlte nichts, weinte nicht, lachte nicht.

Den Auslöser für meinen psyschischen Ausnahmezustand konnte ich selber nicht klar ausmachen. Es fing plötzlich an. Ich hatte keine Motivation mehr, machte nur noch das nötigste. Den anderen fiel es auf, doch ich tat einfach ab, das ich einfach nur krank werden würde. In gewisser Weise war ich es auch. Aber es war alles in meinem Kopf. Keinen klaren Gedanken konnte ich fassen, obwohl ich mich bemühte. Mein Empfinden für Schmerz und Empathie war erheblich zurück gegangen. Ich zweifelte wieder an allem. An meinem Job, an meinen Leben, an meinen Freunden.

Bis ich an den Punkt kam, wo ich mir Gedanken darüber machte, ob ich wirklich noch leben wollte. So, mit diesen Tiefen, die plötzlich über einen Herfallen. Wochenlang war ich super glücklich und dann fiel ich. Immer wenn ich dachte es geht nicht tiefer, kamen mehr Gedanken in meinem Kopf auf. Mehr Gründe nicht mehr Leben zu wollen und zu können. Zum Arzt war ich nicht gegangen aus Angst. Angst vor der Diagnose, Angst meinen Job, den ich so sehr liebte aufgeben zu müssen. Das war es nicht wert. Was ist es überhaupt wert? Warum ist das Leben so? Warum ist meine Denkweise so kompliziert?

Die Klingel riss mich aus meinem Zustand. Mühsam stand ich auf. Meine Beine schmerzen, mein Kopf rebelliert gegen diese plötzlich Lagenänderung, doch ich lief bis ich endlich an der Tür ankam. Ohne Nachzudenken öffnete ich diese, nur um in Paulas besorgten Gesicht zu schauen.

"Jacky, was ist mit dir los?", fragte sie mich direkt, bevor sie die Wohnung betrat. Ich zuckte nur mit den Schultern und begab mich auf die Couch. Paula setzte sich neben mich.
"Ich wollte mal fragen wie es dir geht? Du willst doch sonst immer arbeiten?"
"Geht schon wirklich."
"Geht schon? Du siehst schlimmer aus als ein Panda und deine Haare sind total fettig."
"Ja, mir war nicht so gut", murmelte ich.
"Du Jacky"
"Mmh..."
"Verschweigst du mir etwas über deinen Gesundheitszustand?"
"Nein, alles okay."
"Komm mal mit, du trinkst jetzt mal was, du gefällst mir nicht."
Sie stand auf und hielt mir ihre Hand hin. Ich ergriff diese. Fest umklammerte ich sie, um nicht gleich umzukippen, bei dem Versuch aufzustehen. Paula war sofort zur Stelle und stetzte mich wieder aufs Sofa.
"Jacky, was ist verdammt nochmal mit dir los?"
"Ich weiß es nicht, ich kann nicht mehr."
"Doch und wie du kannst. Du bist eine Kämpferin, du kannst alles schaffen, wenn du etwas willst dann kämpfe dafür."
"Will ich überhaupt noch etwas?"
"Ja, verdammt du willst arbeiten, du liebst deinen Job, deine Freunde. Ich verstehe, das es dir manchmal nicht gut geht, weil du mit deinen Gedanken zu kämpfen hast, aber du musst Hilfe annehmen."
"Die hilft mir eh nicht."
Betroffen schaute ich auf den Boden. Ich wusste das ich stur war. Extrem stur.
"Jacqueline Nicole Wendt, man kann dir helfen okay? Deine Gedanken machen die kaputt. Du bist noch so jung, du musst lernen Hilfe anzunehmen. Du kannst das nicht alleine schaffen!"
"Aber-"
"Nichts aber!"
"Nein, ist schon okay."

Überfordert begann ich an zu weinen und zu schluchzen. Es brach alles wie eine Welle auf mich ein. Wie ein kleines Kind lag ich in Paulas Armen und war komplett am Boden zerstört. Die Tränen liefen wie Bäche über meine Wangen, mein Puls raste.
"Es...tut...mir...so...Leid", schluchzte ich.
"Ist alles gut", meinte die Notärztin und strich mir sanft über den Rücken. Meine Atmung war immernoch unregelmäßig, viel zu schnell.
"Jacky, beruhig dich ein bisschen, schön langsam atmen, ein und aus."
Ich schloss die Augen, konzentrierte mich nur auf meine Atmung, bis ich mich beruhigt hatte.
"So ist gut", lobte mich Paula direkt. Sie umarmte mich, bevor sie mir tief in die Augen schaute und meine Hände nahm.
"Ich bin da, okay? Ich werde dir immer helfen..."

Uuhm ich habs auch mal wieder geschafft, zwar nicht so lang und so aber wenigstens etwas:))

Habt ihr eigentlich auch von dem neuen Format "Notfall - Die Rettungsspezialisten" mitbekommen das Filmpool bald rausbringt?
Da sollen auch die persönlichen Seiten von den Rettern gezeigt werden und da ist glaub ich keine Polizei dabei. Eigentlich find ich die Idee von dem Spin-off gut, aber Paula ist nicht mehr da, Franco, Phil und alle Guten halt, wo mich die persönliche Seite interessiert hätte. Birgit und so juckt mich halt nicht und ich bezweifle auch stark, dass Jacky irgendwie main character wird. Aber gut, lassen wir es passieren. Erstausstrahlung ist am 03.05.21.

If we don't safe them, who will?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt