Stunde um Stunde verging und die Nacht rückte immer näher. Ratlos, fast schon verzweifelt wanderte ich durchs Zimmer und Draco konnte nichts tun, um mich von den schrecklichsten Gedanken abzuhalten. Immer wieder stellte ich mir vor, wie das Haus in den lodernen Flammen zu bruch ging und sich entweder George, Fred, Ron,Ginny oder sonst einer der Famile Weasley noch im Haus befindet und elendst verbrennt und erstickt vor lauter Rauch. Ich hörte förmlich wie sie vor Schmerzen schrien und versuchten dem Ganzen zu entkommen.
"Grace! Hör auf damit! Hör auf dir so etwas vorzustellen! " , sagte er verzweifelt und rüttelte mich dabei. "Ich kann nicht. Ich bin es doch, die es tun muss. Ich bin es die ihr Zuhause zerstört. Ein Zuhause, in dem selbst ich immer willkommen war. "
"Du tust es , weil du es musst, nicht weil du es möchtest, Grace. Das ist ein Unterschied."
"Das ändert aber gar nichts an der Tatsache, dass ich es tue. Du weißt, dass sie nicht mir nichts dir nichts ein neues Haus kaufen können. Sie haben nicht den Wohlstand von dir, oder mir! Verstehst du das denn nicht ? "
"Du musst es nun Mal tun. Er verlangt es! "
"Ich weiß. Man zahlt immer einen gewissen Preis. " Ich erinnerte mich an die Worte Dumbledores. Wie du weißt zahlt man immer einen Preis.Deiner ist es, deine Famile und Freunde hinter dir zu lassen, um sie zu beschützen.
Schmerzlich wurde mir bewusst, wie viel ich doch aufgab. Zwar war ich noch kein Todesser und ich hoffte doch inständig, dass ich noch nach Hogwarts gehen konnte, ohne als Todesser erkannt zu werden, aber dennoch musste ich die Freundschaft aufs Spiel setzen. Eine falsche Bewegung, ein einziger Blick und schon wäre ich von einem auf den anderen Moment verdammt. Nur einem brauchte ich ins Gesicht zu schauen und alles, was sie je geglaubt haben, sei vorbei. Ich wäre ab dann eine von der anderen Seite, eine von der Seite des Bösen.
Es klopfte an der Tür und ein kleiner Hauself öffnete die Tür. Mir fiel auf, dass ich ihn gestern schon gesehen hatte, als er durch die Mengen gehuscht war um die Mäntel aufzuhängen.
"Sie werden erwartet, Miss. ", sagte er und mir fiel auf, dass er zwar zu mir schaute aber nicht direkt in die Augen. Es kam mir vor, als würde er Angst davor haben. Als würde er mich als eine Art Gebieterin sehen. Ich drehte mich nochmal zu Draco um und drückte ihn ganz fest an mich.
"Grace, vergiss nicht. Es ist sein Wille nicht deiner." Ich nickte einfach statt ihm zu antworten, denn was auch immer er mir sagte, es überzeugte mich nicht im geringsten. Er schob mich ein wenig von sich weg, nahm mein Kinn in seine großen Hände und küsste mich ganz sanft. Ich genoss die Wärme seiner Lippen und seinen Geruch, der mich umhüllte und mich alles vergessen ließ. Ich ließ von ihm ab und ging gemeinsam mit dem kleinen Hauselfen.
Zerlumpt ging er neben mir her und schaute starr geradeaus."Wie heißt du eigentlich ?"
Überrascht blickte er zu mir hoch , wandte aber sofort wieder seinen Blick von mir ab. "Mein Name ist Ajax, Miss."
Ich hielt an und so blieb auch Ajax stehen. Ich streckte ihm die Hand entgegen, obwohl mir bewusst war, dass es nicht üblich für Hauselfen ist, sich mit den Zauberern näher bekannt zu machen. Unglaubig schaute er zu mir und ganz langsam und sehr vorsichtig legte er seine winzige Hand in meine. Sie war kalt und schupprig, aber das störte mich nicht."Schön dich kennenzulernen, Ajax. Ich bin Grace und du kannst mich auch gerne so nennen." Seine Miene war nun noch versteifter als zuvor, denn mit Sicherheit hatte ihm noch nie eine Zauberin die Hand gereicht und ihn aufgefordert den Vornamen von nun an zu verwenden. "Natürlich, Mi.... Grace. " Ich lächelte ihm zu ging weiter.
"Wie lange bist du schon bei den Malfoys, Ajax? ", fragte ich ihn höflich. "Ich habe schon immer im Hause der Malfoys gelebt. Meine Eltern haben ihnen schon gedient und so tue ich es auch. " , antwortete er mir und ich merkte, dass es ihm unangenehm war sich mit mir zu unterhalten. Wir kamen bei der großen Treppe an und unten sah ich schon Bellatrix Lestrange und Avery stehen."Ich sagte zügig, Ajax. Du solltest sie zügig her bringen und nicht im Schneckentempo. ", schimpfte Bellatrix Ajax an. Er verneigte sich tief und entschuldigte sich rasch, bevor er davon rannte.
"Bereit Belvoir oder brauchst du noch einen Moment um deine Tränen weg zu wischen?" , kam es von Bellatrix. Belustigt lachte Avery auf, doch bei mir löste es nur Mut aus. Ich ließ mich ganz sicher nicht von ihnen schikanieren. "Welche Tränen, Lestrange? " sagte ich und apparierte davon. Um mich war alles dunkel und ich sah Meter von mir entfernt ein schwaches Licht brennen. Vorsichtig ging ich auf das Licht zu. Hinter mir hörte ich Bellatrix und Avery, die mir schnell folgten.
"Du sollst uns folgen, nicht wir dir. Vergiss nicht, wer hier dazu gehören will, Belvoir.", sagte Bellatrix wütend und packte mich am Arm. Sofort entriss ich mich. "Ist es meine Schuld, wenn du noch deine Späßchen los werden möchtest, Lestrange. ?", entgegnete ich ih nur und ging weiter. Wir standen nun im Schutz der Büsche und Sträucher und konnten das ganze Haus beobachten. Mrs und Mr Weasley standen zusammen mit Tonks und Remus an der Tür. Schmerzlich wurde mir sofort bewusst, wie sehr ich Remus vermisste. Zwar hatte ich ihn im Ministerum letzen Jahres gesehen und in den Sommerferien war er mit Tonks auch kurz zu Besuch gewesen, aber seit dem hatte ich nicht viel von meinem Patenonkel gehört. Er sah ziemlich Müde aus und trug einen alten Anzug, welcher ihn älter aussehen ließ. Gebannt guckte er genau in unsere Richtung und ich fürchtete schon er könnte uns sehen. Oben im zweiten Stock sah ich Harry am Fenster stehen, der gerade Ginny näher kam.
"Jetzt! ", sagte Bellatrix. Schnell zückte ich meinen Zauberstab und in Gedanken dachte ich an den Zauber. Aus der Spitze meines Zauberstabs kam eine loderne Flamme und so apparierte ich durch die Lüfte um den Feuerstrahl ums ganze Haus zu ziehen. Wie geplante tauchte Bellatrix vor der Tür auf und Avery verharrte wo er war. Ich hingegen stand nun auf dem Dach, sodass keiner mich sah und ich warten konnte, bis alle aus dem Haus waren. Ich sah, wie Harry aus der Tür rannte und Bellatrix folgte. Auch Avery begab sich nun in Richtung des Feldes. Remus und auch Tonks rannten Harry hinter her, doch die Flammen ließen sie nicht vorbei. Ginny rannte nun ebenfalls über den Platz und der kleine Spalt, der sich entwickelt hatte, als die verhexten Flammen versuchten die Anderen fern zu halten, ließ sie passieren. Von weitem hörte ich Bellatrix schreien, die immer wieder den Satz, Ich habe Sirius Black getötet, wiederholte. Von hier oben aus, hatte ich zwar einen guten Überblick, doch ich konnte Harry und Ginny nicht mehr sehen. Es war bereits zu dunkel. Remus, Tonks und auch Mr Weasley hatten es in zwischen geschafft durch die Flammen zu kommen und so verschwanden sie in der dunkeln Nacht. Ich sah, wie in mitten des Feldes Lichtblitze auftauchten. Bellatrix und Avery mussten sie angegriffen haben. Schnell schaute ich über den Rand und konnte unten Ron, Fred, George und Mrs Weasley erkennen.
"Verzeiht mir.", flüsterte ich und stand den Tränen nahe. Ich konzentrierte mich und aus meinen Händen schossen Funken. Ich versuchte diese Funken zu bändigen, doch es gelang mir nicht. Stattdessen verteilten sie sich und in binnen von Sekunden hatten sie sich im ganzen Haus verteilt und waren zu einer Flamme geworden. Obwohl ich meine Kraft nicht so beherrschte, wie ich es wollte, hatte sie doch mein Aufgabe erfüllt. Ich erhob mich in die Lüfte und verschwand. Avery und Bellatrix hatten sich ebenfalls aus dem Staub gemacht, denn ich hatte mein Wort gehalten. Doch nicht wie erwartet, kehrte ich zurück nach Whiltshire, sondern disapparierte zurück nach Hause. Ich befand mich nun nicht in meinem Haus, sondern auf einer Lichtung im Wald. Hier unter der Eiche setzte ich michs aufs Grass. Ein paar Tränen kullerten mir in den Schoss, doch ich wischte sie schnell weg. Ich schaute hoch in den Sternenhimmel und genoss die Ruhe, die mich umgab. Nichts war zu hören, außer die Tiere, die durch die Gegend wuselten und so saß ich hier und wünschte mir alles vergessen zu können.
Draco's POV :
Ich vermisste sie unglaublich. Zuerst versuchte ich ich mich zu beruhigen und mich in den Schlummer zu wiegen, doch ich konnte nicht aufhören an sie zu denken. Draußen war es kohlrabenschwarz und das einzige Licht, war das Licht der Sterne, die heraus gekommen waren. Ich wältzte mich auf die leere Seite meines kalten Bettes und wünschte mir wie ein Kind, wenn ich aufwache, dass du da sein würdest. Doch als die Sonne am nächsten Morgen über die Baumkronen und in mein Fenster rollte, warst du nirgends zu finden.
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𝖂𝖆𝖗 𝖔𝖋 𝖍𝖊𝖆𝖗𝖙𝖘
FanfictionWie man es weiß sind es die kleinsten Dinge , die ein Leben verändern können. In einem kurzen Moment kann sich zufällig etwas ereignen. Gerade, wenn du es am wenigsten erwartest, bringt es dich auf einen Weg, den du nie einschlagen wolltest. In eine...