꧁༺ 𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 71 ༻꧂

223 7 3
                                    

Lang ist es her, dass ein Kapitel von mir kam und nach langem Warten ist es auch wieder soweit, dass ihr ein neues Kapitel von León und Violetta lesen dürft. Ich entschuldige mich ganz groß für die lange Stille und hoffe, dass euch dieses Kapitel etwas milde Stimmen lässt.

------------------------------------------------------

Kurz warf sie einen letzten Blick auf das Paradies, in dem sie sich gerade noch befand. Auch die schönsten Sachen endeten einmal... Das war wohl die Kehrseite der Medaille. Man konnte nicht gleichzeitig Milliardär sein und gleichzeitig ein normales Leben haben. Man musste sich entscheiden. Violetta tat alles um ihre Enttäuschung zu verbergen. Sie wollte von dort nicht weg. Vor allem wollte sie nicht zurück in die Realität mit all ihren Problemen... Dort wartete die Steuerbehörde, die Gegner Leóns, die Lügen, die sie ihren Freunden erzählte und die Boulevardmedien... Logisch, dass sie lieber dort bleiben und das Meer anschauen wollte. Als Violetta gerade ihr Smartphone rausholen wollte kam León endlich zu ihr. Er seufzte und sah ins Leere. "Mir tut es sowas von leid, Violetta. Ich wollte nicht, dass sich die DInge so ergeben...", er stützte sich mit beiden Armen auf dem Holzgeländer ab und schaute hinaus auf die Wellen. "Wir haben doch erst Halbzeit. Ich möchte dich daran erinnern, dass ich noch meine Revanche im Jetski bekomme.", sagte Violetta und versuchte ihn aufzuheitern, dabei musste sie wohl oder übel zugeben, dass León sie um Welten geschlagen hatte. Sein Blick hellte sich auf, er musste fast schon ein bisschen lachen. Plötzlich fühlte sich ihr Herz ganz weich vor Glück an. "Es gibt noch so viele DInge, die ich dir gern zeigen möchte.", "Diese Dinge verschwinden ja nicht. Sie werden auch in einigen Tagen, Wochen und Monaten noch da sein.", wenn Violetta sich selbst so zuhörte, schien es ihr sich schon in einer richtigen Beziehung mit ihm zu sehen. Das erschien ihr auch ganz logisch. Sie war unfähig, Dinge einfach so locker anzugehen. Sie brauchte ein wirkliches Ziel, ein Projekt, selbst wenn das am Ende ein Traum blieb. Violetta war kein Idiot. Ihr Herz spielte bei León einfach verrückt. Aber selbst wenn sich das alles so gegenseitig, so mitreißen, so mächtig anfühlte. Man baute sich doch kein Leben mit einem Mann auf, wenn es immer wieder zur Qual wurde... Er ging nicht mehr auf ihre letzten Worte ein. Leon war einfach nicht der Typ Mann, der einem falsche Illusionen machen wollte. Sein Handy vibrierte und er starrte auf den Bildschirm. manchmal wünschte sich Violetta, dass es diese Unglück bringenden Dinger nicht geben würde. Vor allem, weil sie die Aufmerksamkeit ihres schönen Chefs immer von ihr weglenkten. "In der Firma brennt es lichterloh... Die Steuerbehörden wollen unser gesamtes Archiv umgraben...", sagte er. Was Violetta gleich sagen würde brach ihr das Herz, aber sie musste an ihn und an die Firma denken und nicht an ihr eigenes Glück. "Dann sollten wir losfahren, oder...?", fragte sie. León reagierte und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schulter. "Violetta... Bevor wir fahren, wollte ich dir noch etwas zeigen.", sagte er "Was ist es denn diesmal? Ein Segelboot oder eine Yacht?", fragte sie ihn im neckischen Ton. Er lächelte verschmitzt. "Es ist eher... intim.", antwortete er und sofort stellte sich Violetta allerlei Fragen. "Sag jetzt nicht, dass du irgendein bizarres Zimmer hast, in dem allerlei komische Sachen stehen und du komische Dinge machst.", Violetta musste selbst fast darüber lachen, aber vor allem lachte er herzlich drauflos. "Nein... Ich habe dir doch schon gesagt, dass das nicht so mein Ding ist. Aber falls dich sowas wirklich interessiert, kann ich meinen Architekten bitten, da noch ein entsprechendes Zimmer einzurichten.", sagte er. "Nein!!!", erwiderte sie und er sah sie spöttisch an. Violetta reagierte mit einem schmollenden Blick und ihre Wangen färbten sich rosa. "Komm.", León reichte ihr die Hand. Sie schaute auf ihren Koffer, aber er winkte ab, um zu zeigen, sie sollte ihn dort einfach stehen lassen. Noch einmal gingen sie ums Haus und gelangten zu einer kleinen Tür. Als er sie öffnete und Violetta den Raum erblickte kamen in ihr die Emotionen hoch. Violetta schaute den Raum an, während León ein paar Schritte hineintrat. "Komm rein.", sagte er. Mehrere kleine Züge standen auf dem Boden und in Regalen. Alte Poster hingen an den Wänden. In den Ecken standen einige alte Register. León sah sie an, um zu schauen, wie sie reagierte. "Das ist meine Eisenbahnsammlung. Das Wertvollste, was ich besitze.", sagte er. "Unglaublich...". Violetta war berührt von dieser neuen Seite an ihm. Niemals hätte sie gedacht, dass er solch einer Leidenschaft nachging. Er könnte ja alles, was er haben wollte mit einem einzigen Fingerschnipsen bekommen. "Das hat doch sicher eine halbe Ewigkeit gedauert, dass alles zusammenzutragen.", "Vor dir siehst du mein Lebenswerk. Schon mein Vater hatte diese Leidenschaft und ich habe sie in gewissen Sinne fortgeführt. Du kannst ruhig nähertreten.". Violetta wandelte zwischen den Waggons umher. Einige waren groß, andere eher klein. Sie konnte sich vorstellen, dass einige für ihn einen unschätzbaren Wert hatten, egal wie hoch ihr Wert in Geld war. Das war seine Leidenschaft. Violetta konnte das gut verstehen. Auch wenn sie nie so der Sammlertyp war, so war für sie die Musik das, was sie sehr interessierte. In den Momenten auf der Bühne fand sie zu sich und zeigte eine gänzlich andere Seite von sich. Violetta hatte immer gefunden, dass Menschen ohne eine Leidenschaft doch ziemlich traurig waren. "Komm.", er wollte, dass sie sich gemeinsam in die Mitte zwischen seine Zügen setzten. Es fiel Violetta schwer, dass nicht schön zu finden. Irgendwie war es so, als würde das kleine Kind, dass in ihm schlummerte, erwachen. Das Kind, das sie alle in sich trugen, nur kam es hier halt zum Vorschein. Leóns Augen funkelten so glücklich, wie sie noch nie gesehen hatte. Er nahm einen der Züge, wie es ein Kind tat, das sein Lieblingsspielzeug zeigte. Violetta lehnte sich an ihn. "Siehst du diese hier? Das ist die erste Eisenbahn, die ich von meinem Vater bekommen habe.", "Das ist sicher ein ganz besonderer Zug, oder?", fragte sie direkt. "Ja, so ist es. Das ist ein Nachbau eines Train Bleu. Kennst du denn?", "Ja, dass habe ich schonmal gehört.", sagte Violetta. "Das ist einer der berühmtesten Züge der Eisenbahngeschichte. Er ist zwischen Nordfrankreich und dem Mittelmeer verkehrt und hat einige illustre Leute, wie die englische Königin und Winston Churchill transportiert. Das war ein echter Luxuszug für die Reichen und Schönen.". "Hat dein Vater ihn nachgebaut?", fragte Violetta. Ihre Frage amüsierte ihn. "Nein. An sowas haben echte Künstler gemeinsam mit Historikern gearbeitet. Mein Vater hat sich zwar dafür interessiert, aber kannte sich nicht genügend aus, um solche Züge selbst zu basteln.", "Das war sicher eine akribische Arbeit.", sagte Violetta. "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Stunden Arbeit darin stecken.", Violetta schaute sich die anderen Züge an, die um sie herumstanden. Es waren echt eine Menge. Violetta beugte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie war gerührt, dass er ihr seine Schätze zeigte. León sah sie liebevoll an, woraufhin ihr Herz gleich wieder begann schneller zu schlagen. "Ich hätte sie dir gern in Aktion gezeigt, aber wir haben leider keine Zeit dafür.", "Was? Die fahren auch alle?", fragte Violetta überrascht. "Natürlich! Aber dafür muss man die Modelle komplett zusammenbauen, was mehrere Stunden dauert.", "Ah ja.". "So, nun weißt du wieder etwas mehr über mich. ", León lächelte ihr zu. "Ich bin schon ganz gespannt auf den Rest. Fürs Erste gefällt mir, was ich sehe.", sie lächelte ihm verschmitzt zu. "So viel mehr gibt es an mir gar nicht mehr zu entdecken.", sagte er und musste breit grinsen. "Ich spreche von den Dingen, die du hinter deiner Maske versteckst.", sagte Violetta und León fragte: "Hinter meiner Maske?". "Ja, du weißt schon, jene des unfehlbaren Chefs.", diesmal musste er offenherzig lachen. Ihn so zu sehen machte Violetta glücklich. Zwischen ihnen entstand gerade etwas, das tiefer war als die oberflächliche gegenseitig Anziehungskraft, die sie verspürt hatten.

𝐿𝑒𝑜𝑛𝑒𝑡𝑡𝑎 - 𝑉𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑏𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐶𝒉𝑒𝑓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt