Kapitel 1: Warum ist er sauer?

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Kapitel 1

//Das Haus brennt. Ich stehe davor, meine Familie ist da drin. Ich weine, aber merken tue ich das nicht. Neben mir steht ein Junge, Kukai, wenn ich richtig zugehört habe. Er ist ein Freund meiner Familie, na ja, WAR ein Freund, jetzt existiert diese Familie ja nicht mehr. Nur ein weinendes, 12 Jähriges Kind ist davon übrig geblieben. Ich habe versucht, in die Flammen, in das Haus zu rennen, aber Kukai hält mich ständig auf. Ich hör nicht zu, was er mir sag, ich hör gar nichts außer dem ständigen knistern der Flammen...//

"Oi, Amu?!", ruft jemand neben mir was ziemlich genervt klang. Ich schrecke auf und blicke in die blauen Augen Ikuto's. "J-Ja?" "Man, hörst du mir irgendwann mal zu?" Jap, er war eindeutig genervt... und sauer. Warum? "Warum bist du sauer?" "Weil du mir nie zuhörst, du mir nicht sagst, warum Kukai letztens mit dir auf den Armen gekommen bist und du da so fertig warst, warum man dich nicht mal streifen darf, ohne das du ängstlich 2 Meter zurück weichst, weil du nie mit jemanden jagen gehst und sich alle Sorgen um dich machen, weil du nie Hilfe verlangst wenn du sie am meisten brauchst, weil du mir nicht sagst warum du dich ritzt und du mir nicht sagst, warum du dich Nacht für Nacht in den Schlaf weinst!", schrie er mich schon fast an. Ich kommentiere das, indem ich meine Augen weit aufreiße und mehrere Schritte zurück weich. "D-Du weißt es?" "Man, Amu, ich bin nicht so blöd wie die anderen. Jetzt schau dir mal den Arm an. Dein ganzer Arm ist mit Schnitte nur so übersät. Das das den anderen nicht auffällt... Und das mit dem in den Schlaf weinen... Ich hab das Zimmer genau neben dir, und sonst hast du keine anderen Zimmernachbarn. Ich kann dich durch die Tür zwischen unserem Zimmer hören und mach mir mächtig Sorgen um dich...", sagt er jetzt in einem ruhigeren Ton. Er...macht sich Sorgen? Um mich? "Was wolltest du eigentlich?", frage ich ihn um unauffällig das Thema zu wechseln. "Ich wollte dich fragen, ob du mit mir jagen gehst, du scheinst seit ein paar Tagen kein Blut mehr getrunken zu haben, deine Augen sind rot..." Mist! Ich merke wie mir die Röte ins Gesicht steigt und ich drehe meinen Kopf leicht zur Seite und schaue aus dem Fenster. Ich hasse es, wenn jemand meine Augen sieht, wenn sie rot sind, das zeugt von schwäche und das ich ein Vampir bin sieht man dazu noch. "Warum eigentlich nicht...", murmle ich eher zu mir selbst als zu Ikuto, doch er nahm es trotzdem wahr und grinst ein sexy lächeln... Warte. Nein Amu, aus! Nicht so was denken! Nein! Aus! Pfui! "Ich warte in einer halben Stunde vor deinem Zimmer, verspäte dich nicht..." Und damit war er auch schon zu der Tür zwischen unseren Zimmern verschwunden. Ich schaue an mir herunter. Mein dunkelblaues TShirt mit dem Totenschädel und meine schwarze Jogginghose gingen zum Jagen auf keinen Fall. Sie könnten schmutzig werden, und das war mein absolutes Lieblingsoutfit, also setze ich mich in Bewegung und ging in Richtung Kleiderschrank. Ich mache die Tür auf und gehe rein um mir die ganze Outfits anzugucken. Als ich etwas gefunden hatte, ging ich wieder aus meinem begehbaren Kleiderschrank raus und ziehe mich um. Als ich auf die Uhr blicke, bin ich schockiert. Ich hab doch tatsächlich 28 Minuten gebraucht, um was zum Anziehen zu finden. Und dabei ist es nur ein gewöhnlicher, dünner Pulli und eine schwarze Jeans. Kurz schlüpfe ich noch in meine schwarzen Jacks, da klopft es schon an der Tür. Mich innerlich verfluchend, dass ich mich darauf eingelassen habe, geh ich auf die Tür zwischen den beiden Zimmern zu und öffne sie. Und was ich dann sehe, verschlägt mir regelrecht den Atem...

A Vampire's LullabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt