Kapitel 13

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Er muss eingeschlafen sein. Hunger und Durst weckten ihn und erinnerten ihn an die Tüte mit Essen und Trinken, die Suga hier verstaut haben wollte. Langsam erhob sich Kageyama. Mit einem Blick vergewisserte er sich, wo Hinata war. Dieser war an der Wand neben dem Tor zusammengesunken und gab keinen Ton von sich. Er betrachtete ihn eine Weile. Als der Schmerz zu groß wurde, wandte er sich ab.

Er begann den Raum nach der Tüte abzusuchen, was sich auf Grund der Dunkelheit als schwieriger herausstellte als gedacht. Nach fünf Minuten hatte er sie endlich gefunden. Er nahm sie mit und stelle sie auf dem Mattenwagen ab. Darin fand er zwei Wasserflaschen und zwei Sandwiches sowie zwei Äpfel. Wow. Offenbar wollte Suga, dass zu ihren Seelenqualen auch noch Hungerqualen kamen. Wer sollte denn bitte von einem mickrigen Sandwich und einem Apfel satt werden? Er nahm das Sandwich und die Wasserflasche und ging hinüber zu Hinata. Er hockte sich direkt vor ihn hin und sprach ihn mit sanfter Stimme an.

„Hey, Hinata, ich habe hier etwas zu Essen und Trinken für dich."

Keine Antwort.

„Hey, Hinata", versuchte er es etwas lauter, doch immer noch genauso sanft.

Immer noch keine Antwort. Er streckte seine Hand aus und wollte ihn leicht an der Schulter schütteln, bis ihm einfiel, dass Hinata ihn vorhin klar und deutlich darauf hingewiesen hatte, er wolle von ihm nie wieder angefasst werden. Langsam zog er seine Hand zurück. Er stellte die Sachen neben ihn ab, stand auf und war gerade wieder auf dem Weg zu seinem Platz, als er Hinatas leise Stimme hörte.

„...tum"

„Was?", fragte Kageyama, der gerade mal die letzte Silbe gehört hatte.

„Meine Gefühle für dich sind kein Irrtum." Hinata hob langsam den Kopf und blickte direkt in Tobios tiefblaue Augen. „Ich liebe dich, Kageyama. Mit jeder einzelnen Faser meines Körpers. Das ist keine vorübergehende Geschmacksverirrung."

Hinatas Worte trafen ihn mitten ins Herz, Hitzewellen überfluteten ihn, Adrenalin schoss in seine Venen. Er drehte dem Kleinen den Rücken zu und versuchte seine Atmung und seinen Puls wieder unter Kontrolle zu bringen. Doch jeder Versuch, wieder etwas Ruhe zu erlangen, war kläglich zum Scheitern verurteilt.

„H-hör auf so etwas dummes zu sagen, Hinata. Ich bin nicht der richtige für dich." Tränen stiegen ihm in die Augen. Verdammt, sie hatten doch vorhin alles geklärt, warum fängt der Knirps jetzt wieder damit an?

Zwei Arme schoben sich von hinten unter seine Arme durch und krallten sich auf Brusthöhe in sein T-Shirt. Er spürte, wie Hinata seinen Körper ganz nach an ihn presste und seinen Kopf an seinen Rücken schmiegte.

„Es gibt niemanden, der richtiger wäre, Kageyama. Ich liebe dich, schon lange. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du meine Gefühle akzeptierst und sie eines Tages erwiderst. Ich möchte dein sein."

Kageyama wusste nicht, was er sagen sollte. Sein ganzer Körper wurde von Glücksgefühlen überschwemmt. Eine Wärme breitete sich in ihm aus und erreichte auch seinen Schritt, wo er bereits ein heftiges Ziehen verspürte. Er konnte nichts dafür, aber die Art und Weise, wie Hinata sich von hinten an in klammerte, ließ ihn mehr wollen.

„Ich möchte, dass du mich endlich zu Deinem machst", wisperte Hinata mit leiser, zittriger Stimme.

„Was meinst du damit?", fragte er unsicher nach. Er hatte Angst, er könnte diesen Satz aufgrund seiner aktuellen Erregung falsch deuten.

„Ich möchte, dass du mich nimmst, Kageyama. Hier und jetzt."

Oh mein Gott, er hatte es gesagt. Eindeutig. War das sein Ernst?

Er soll Mein seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt