Die Strafe

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Pov Jacob/Fünf

Reglos lag ich in meinem Bett lag ich in meinem Bett und starrte an die Decke. Seitdem Heimweg hatte ich nicht wirklich en Gespräch mit Jessica geführt. Mein Kopf platzte vor Unwissenheit. Es schwirrten so viele Fragen in meinem Kopf herum! 

Ja, ich hatte Jessica sehr gerne und ich fühlte mich schon immer komisch in ihrer Gegenwart. Dieses komische Gefühl war aber nicht meine einzige Sorge. Wieso war ich immer nervös in ihrer Gegenwart? 

Mir war klar, dass ich diese Fragen nicht alleine beantworten konnte und dass ich irgendwann meine Geschwister zu Rat ziehen musste, dennoch war dieser Zeitpunkt nicht jetzt!

"Wie lange dauert das denn noch? Sie ist schon seit einer halben Stunde dadrinnen!" stellte Klaus fest, der auf dem Stuhl in meinem Zimmer saß.

Wieso hielt sich eigentlich gerade die halbe Familie in meinem Zimmer auf?! 

Nachdem ich mit Jessica heimkam und sie direkt zu Pogo zur Versorgung brachte, kam Dad rein und so blieb ein Gespräch zwischen ihm und meiner Schwester nicht aus.

"Hey Leute." sagte Jessica, als sie an meinem Zimmer ankam und an den Türrahmen klopfte. Sofort sprang ich vom Bett auf. "Und?" fragte ich. Ich wusste, sie musste für ihr Verhalten, wenigstens die Mindeststrafe bekommen haben. Trotzdem erwartete ich eine Antwort von ihr.

"2 Wochen Hausarrest und 4 Monate Extratraining." erklärte sie kurz und knapp und setzte sich auf mein Bett. "Oh" sagten alle, doch sie wussten, dass es so kommen würde.

"Hey, aber dein Training fängt doch erst morgen an, richtig?" fragte Allison mit einem freudigen Unterton und versuchte somit die trübsinnige Stimmung aufzuheben.

Jessica nickte nur, schaute dabei zu Boden und biss sich auf die Unterlippe. Ich konnte genau sehen, dass sie kurz davor war, ihren Tränen freien Lauf zu lassen.

Also setzte ich mich neben sie aufs Bett und streichelte ihr leicht über den Rücken. Hilfesuchend sah ich durch den Raum. Alle Blicke lagen auf uns, doch keiner tat etwas, bis Allison auf Jessica zu kam und sie in die Arme nahm.

Kurze Zeit später hörte man auch schon ein lautes Schluchzen. "E-er h-hat ge-ge-geschrien." sagte sie leise. Doch ich wusste es schon, bevor Jessica es aussprach. So sehr sie Dad hasste, desto mehr Angst hatte sie, wenn er sie anschrie.

Jeder konnte sie anschreien, aber bei Dad bekam sie unheimliche Angst.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten. "Wie kann er nur?! Er weiß ganz genau, wie sie sich in solchen Situationen fühlt!" Meine Stimme war kaum zu überhören, denn ich war so wütend, dass ich bald geschrien hätte, hätte Jessica nicht meine Hand genommen.

Verwirrt sah ich sie an. Was war denn jetzt? Sie löste sich von Allison und stand auf, um mir in die Augen schauen zu können. Ihre Augen waren mittlerweile leicht angeschwollen und rot, aber sie lächelte.

Warum lächelte sie?! "Ist schon okay." erklärte sie mir. Okay?! "Wieso sollte das okay sein?!"

Pov Jessica

Ich nahm ihn in den Arm. "Weil ich weiß, dass hier Leute sind, die mir die Angst wieder nehmen können." erklärte ich ihm.

Naja, genaugenommen war das gelogen. Ich wusste nicht wirklich, ob ich hier allen vertrauen konnte. Denn diese Stimme...diese Stimme, die mir damals diese Flausen in den Kopf setzte, hatte es geschafft, diese in meinem Unterbewusstsein zu verankern.

Vielleicht war da ja wirklich was dran. Aber sie waren auch meine Familie. Ich wusste einfach selber nicht mehr, was ich denken sollte. 

Ich schaute mich im Raum um. Alle Blicke galten uns. Mir und Jacob. Als ich bemerkte, dass ich ihn noch immer umarmte, löste ich mich ruckartig und ließ mich nach hinten aufs Bett fallen.

"Hey! Wenn dein Training erst morgen anfängt, was haltet ihr denn von der Idee, dass wir den Abend noch gemeinsam ausklingen lassen können? So als Freier, dass du wieder hier bist. Bei uns." fragte Allison.

Alle nickten freudig, außer Jacob. "Ich weiß ja nicht." sagte er, während er sich am Hinterkopf kratzte. "Ach komm schon Jacob. Das klingt doch spaßig. Bitteeeeeeeeeeee?!" Ich setzte meinen Hundeblick und meinen Schmollmund ein, damit er "Ja" sagt, was er letztendlich auch tat.

~Am Abend~

Mit leisen Schritten tapste ich aus dem Zimmer rauf auf den Dachboden, in der Hoffnung, dass Dad mich nicht sieht. Das würde wahrscheinlich weitere Konsequenzen mit sich ziehen. Davon hatte ich aber erstmal genug. 

Auf dem Dachboden angekommen, sah ich auch schon die anderen. Sie hatten eine Kissen in einen Kreis hingelegt und stellten zusätzlich etwas zu trinken und ein paar Snacks dazu. "Wow!" staunte ich. 

Erst jetzt sahen mich die anderen und grinsten. "Setz dich." sagte Allison und dies tat ich auch. Als sich auch der Rest gesetzt hatte, stellte ich fest, dass einer fehlte. Jacob.

"Wo ist Jacob?" fragte ich  in die Runde. "Fünf wird sicherlich gleich kommen." meinte Vanya zuversichtlich. Ich nickte nur.

"Und was machen wir jetzt?" Allison lächelte mich an und holte eine halbvolle Flasche heraus. "Wir spielen Flaschendrehen, sobald Fünf eingetroffen ist." 

"Sind wir dafür nicht etwas zu alt?" meinte Ben. "Ihr seht aus wie 13-jährige, ihr benehmt euch wie 13-jährige, also sehe ich keinen Grund, euch als >zu alt< einzustufen." erklärte Jacob, der gerade herein kam und sich neben mich setzte.

"Wo warst du so lange?" fragte ich neugierig. "Ich habe dafür gesorgt, dass Dad uns nicht allzu schnell erwischt." Wie jetzt? Mit dieser Aussage verwirrte er mich nur noch mehr. Doch bevor ich ihn weiter ausfragen konnte, drehte Allison schon die Flasche. "Klaus, Wahrheit oder Pflicht?" fragte sie.

"Wahrheit." Wieso wusste ich, das er das sagen würde. "Hast du immer noch heimlich Alkohol unter deinem Bett?" Wir alle schauten Allison fragend an. "Wie jetzt? Ihr wusstet das nicht?" fragte sie uns und wir schüttelten gleichzeitig den Kopf. 

"Naja, kurz nachdem wir zurück gekommen waren, hat Klaus sich gleich ein 'Lager' angebaut." erklärte sie uns. Nun schauten wir erwartungsvoll zu Klaus. "Und?" Klaus nickte nur und drehte die Flasche.

Nach einigen lustigen und schockierenden Runde, schaute der Flaschenkopf auf mich. Etwas nervös sah ich zu Allison. Diese grinste nur hinterlistig. "Wahrheit oder Pflicht, Jessica?" fragte sie. Shit! Was sollte ich nehmen.

Würde ich Pflicht nehmen, wäre ich wirklich in dem Moment Peinlichkeit in Person, aber würde ich Wahrheit nehmen, könnte das zukünftige Zusammenleben mit meine Geschwistern ebenfalls peinlich werden.

"PFLICHT!" entschied ich mich. Lieber einen Moment Peinlichkeit, als seine ganze Zukunft. Doch anscheinend entschied ich mich falsch, denn Allison grinste nur noch mehr. "Küss Fünf!"

Meine Augen wurden mit einem Mal so viel größer. "WAS?!" sagte Jacob und ich gleichzeitig.





The Umbrella Academy-You can stand under my UmbrellaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt