Kapitel 9
Amu's Sicht:
Geschockt starre ich Tadase an. "Wie ist das möglich?" hör ich Ikuto neben mir fragen. "Ich weiß es nicht, es könnte damit zusammenhängen, dass ich ein Mischling bin..." "Okay, Amu. Du wirst mit deiner Truppe zum Hauptquartier gehen und alle aus dem Versteck locken. So wie geplant. In 10 Minuten kommt die Armee hinterher. Ihr werdet sie alle vernichten, verstanden?" "Ja, aber was ist mit dir? Wir können dich doch nicht so einfach..." "Amu, ich bleib hier und halte Tadagay auf. Keine Sorge, ich werde nicht sterben." Er lächelt mich schwach an. "Das würde ich dir sowieso nicht erlauben" murmle ich an seine Lippen und küsse ihn, bevor ich mich mit meiner Truppe auf den Weg mach. Ich dreh mich noch mal kurz zu Ikuto um. "Stirb nicht!" "Du auch nicht, Amu" Und damit stürzt er sich auf Tadagay. Ich weiß nicht warum, aber ich fühle mich bei Ikuto so geborgen, beschützt. Irgendwie fühle ich mich zu ihm hingezogen. Ich kann nicht sagen warum, was er an sich hat, geschweige den wieso ausgerechnet er. Es ist einfach so. Ich muss mich damit abfinden. Am Hauptquartier angekommen verstecken wir uns nicht. Wieso auch? Wir wollen sie ja sowieso raus locken, warum dann also verstecken? Die ersten Wachen entdecken und schicken sofort zwei ins Quartier um Verstärkung zu holen. Die Wachen sehen nur Kukai, Utau und mich. Sie müssen wohl denken, wir wären alleine. Spasten. Mit 15Soldaten könnten sie nicht mal gegen mich gewinnen. Ich halte mich aber lieber zurück und geb den beiden Rückendeckung. Mit Berührungen von unbekannten Leuten komm ich noch nicht so richtig klar, und wenn man mich verletzen will, noch weniger, da rasst ich dann eher aus... Die Verstärkung lässt nicht lange auf sich warte, aber jetzt kommen unsere ehemaligen Gefangen ins Spiel. Mit denen haben sie nämlich nicht gerechnet. Ich schleiche mich ins Versteck und schau, wie es innen drin aussieht. Das ganze Versteck ist in Aufruhr. Alle rennen durcheinander, ohne Ziel und Plan. Anweisungen werden durch Lautsprecher gegeben, roter Alarm wird ausgelöst. Ich liege entspannt auf einem Regal und betrachte das alles Stillschweigend. Mein Katzenschwanz schwingt entzückt hin und her. Keiner hat einen Plan, warum ausgerechnet jetzt alle Vampire angreifen. Ausgerechnet jetzt, wo Tadagay in einer wichtigen Besprechung sein soll. Irgendwie tun sie mir ja richtig leid, so ganz ohne Plan und ohne Idee... “Alle sofort aus dem Hauptquartier raus! Die Vampire haben eine ganze Armee dabei! Wir brauchen jeden Mann! Ich zähl auf euch, Leute!” Das muss Nikaido sein. Idiot. Seine Freundin ist selber ein Vampir. Ich verdrehe genervt die Augen und springe von dem Schrank hinunter. “Wo kommst du denn jetzt her?” “Ist sie ein Vampir?” “Nein, du Idiot, Vampire haben keine Ohren und.... Tierschwänze?!” “Oh, ihr seid aber ein paar ganz Schlaue. Richtig,ich bin kein Vampir, ich bin ein Katzendämon und wollte euch helfen. Aber ihr setzt mich ja mit diesem... diesem... widerlichem Vampirgesindel gleich!” Zur Bestätigung sträube ich noch meinen Schwanz. “Tut uns unendlich leid! Mein Kollege ist neu hier. Er war davor ein normaler Polizist. Bitte entschuldigen Sie sein miserables Verhalten gegenüber anderen Wesen. Er kann die Rasse noch nicht so gut auseinander halten” Er Verbeugt sich mehr fach, der ehemalige Polizist tut es ihm gleich. Gott. Die sind ja noch blöder als ich dachte. “Na gut, ich verzeih euch noch mal. Könntet ihr mich zu Nikaido bringen?” “Natürlich! Sofort! Bitte folgen sie uns!” Damit laufen die beiden mit eingezogenem Kopf in den nächsten Korridor. Vor einer protzigen Tür bleiben sie stehen. “Okay, ihr macht jetzt folgendes: Ihr nehmt jetzt alle Männer die ihr auf dem Weg nach draußen finden könnt und geht mit ihnen nach draußen. Ihr müsst eure Kollegen unterstützen. Ich komme später mit Nikaido nach” “Jawohl, Ma'am” Der eine Verbeugt sich und der Andere verabschiedet sich sogar mir Handkuss von mir. Ich bin erst 16, ich bin mindestens 10 Jahre jünger als die uns sie verabschieden sich mit Handkuss?! Man, die Vampirjäger sind echt ziemlich schräg... Ich drehe mich um und lege meine Hand auf die Klinge. Ohne Anklopfen gehe ich rein. “Hinamori Amu?!” “Hallo Yuu, lange nicht mehr gesehen, nicht wahr?” “Aber...ich dachte...du...du bist doch....Tot!” “Tja, falsch gedacht, Damals konnten meine kleine Schwester und ich fliehen, aber sie ist noch am selben Tag gestorben”, zische ich ihm verärgert ins Gesicht. “Ach, das ist aber Schade. Ich hätte die kleine, wie hieß sie doch gleich?, ach ja, Ami, so gerne kennengelernt” Sein schadenfrohes Grinsen wird ihm schon noch vergehen. “Arsch. Aber mal zum wichtigen: Wie können sie gegen die Rasse ihrer Freundin kämpfen?” “Wie bitte” Er klingt geschockt und wütend. “Sie haben mich schon richtig verstanden. Ihre Freundin Sanjo ist ein Vampir. Außerdem kämpft sie in dieser Schlacht auf unserer Seite. Wenn sie mir nicht glauben wollen: Bitte. Dann überzeugen sie sich doch selbst davon” Ich deute mit meiner Hand auf die Türe. Nikaido erhebt sich und geht mit hoch erhobenem Kopf an mir vorbei, wirkt aber dennoch verunsichert. “Wie werden ja sehen wer recht hat”, meint er noch. Auf dem Weg nach draußen begegnen wir keiner Menschen Seele. Allgemein scheinen alle Soldaten aus dem Hauptquartier draußen zu sein. *Ob es Ikuto wohl gut geht?* Ich mache mir richtig Sorgen um Ikuto. Hoffentlich kann er sich gegen Tadase zur Wehr setzen... Endlich sind wir draußen, schon mache ich mich mir Nikaido im Schlepptau zu meiner Truppe auf. Da er bei mir ist, beobachten sie uns gar nicht, weder die Soldaten noch meine Vampire, was mir aber ehrlich gesagt äußerst recht ist. In Mitten der Kämpe kämpfen Utau und Kukai, an der Seite von Sanjo. Nikaido traut seinen Augen kaum. “Sanjo...” Für einen Augenblick ist sie abgelenkt und wird sogleich mit einem Schwert durchbohrt. “Sanjo!” Nikaido rennt geschockt zu ihr rüber und nimm sie in den Arm, das Schwert immer noch in ihrer Brust steckend. “Sanjo” Jetzt hat er Tränen in den Augen. Ich schaue weg. Das ist mit zu kitschig und auch zu traurig. Mein Blick gleitet über den Platz. So viel Blut, überall verstreut, überall Leichen. Beide Seiten mussten schon Verluste verkraften, wenn auch mehr auf der Seite der Jäger. Kaltherzig schlachten sich die Seiten gegenseitig ab, ohne Rücksicht darauf,ob die anderen vielleicht Familie haben. Aber ich sollte mich nicht beschweren, immerhin hab ich diesen Kampf ausgelöst. Als endlich der letzte Mann auf der Seite der Jäger gefallen ist brennen wir ihr Versteck nieder. Nikaido kniet immer noch in dem ganzen Blut und hat Sanjo in den Armen. Das ist zu grausam. “Geht schon mal vor, ich komm gleich nach” Kukai schaut mich nur verwirrt an, nickt dann aber mit dem Kopf und geht mit dem Rest der Gruppe vor. “Yuu...” “Geh weg. Ihr hab sie umgebracht. Ihr seid Schuld daran, dass sie sterben musste” Weinend schaut er mich an. Ich gehe in die Hocke und lege ihm eine Hand auf die Schulter. “Das stimmt nicht. Es war ein Vampirjäger, der sie umgebracht hat. Da kann meine Rasse wirklich nichts dafür. Ihr hab uns immer gejagt und ohne Grund umgebracht. Wir wollten immer friedlich mit euch Menschen leben. Seite an Seite, Hand in Hand. Aber ihr habt das nicht zu gelassen, und das nur, weil wir anderst sind. Warum, Nikaido? Warum verfolgt ihr uns?” Darauf antwortet er nicht. Ich löse ihn sanft aber bestimmt von Sanjo. “Nein! Wir können sie nicht einfach hier liegen lassen!” “Das tun wir auch nicht. Wir werden nachher wieder herkommen und sie richtig Beerdigen, okay?” Er nickt schwach. Ich schließe Sanjo die Augen, und mit diesem sanften Lächen auf den Lippen sieht es aus, als wäre sie friedlich eingeschlafen... Wäre da nicht dieser Schwert in ihrer Brust. Das ziehe ich kurz raus und schmeiße es weit weg. Dann steh ich auf und ziehe den verstörten Nikaido zu mir hoch. “Ist es endlich vorbei?” “Nein, noch nicht ganz, Ikuto kämpft noch gegen Tadase. Und nur zur Info: Er ist jetzt auch ein Vampir” “Und warum bekämpft ihr ihn dann?” “Ähm...aus privaten Gründen. Er hat es aber verdient” Wir gehen langsam zum Tsukiyomi Anwesen zurück. Desto näher wir kommen, desto mehr Angst hab ich um Ikuto. So wie ich ihn kenne wird er sich nicht helfen lassen. Am Anwesen angekommen, gebe ich Nikaido an Kukai weiter. “Behalte ihn mal bei dir” Auf eine Antwort warte ich gar nicht ab, sondern gehe in die Richtung aus der Kampfgeschrei kommt, die komischen Blick durch meinen Katzenschwanz ignorierend. Als ich mich endlich durch die Menge gedrängt hab, schlage ich mir eine Hand vor den Mund, die Tränen strömen mir über das ganze Gesicht. Ich stürme auf seinen leblosen Körper und knie neben ihm nieder. Tadase hat er besiegt, aber er hat einige schlimme Wunden abbekommen. “Ikuto, du Idiot!! Ich sag dir, das ich dir nicht erlaube zu sterben!” Schluchzend knie ich neben ihm auf dem Boden. Mir fällt auf, das sich sein Bauch bewegt und mir fällt ein Stein vom Herzen. Sein Bauch senkt sich zwar kaum merklich nach oben und nach unten, aber er atmet noch. Ich lege meinen Kopf vorsichtig auf seine Brust und höre seinen Herzschlag ab. Okay, er ist noch da. Ziemlich schwach, aber er ist noch da. “KUKAI! HILF MIR IKUTO REINZUTRAGEN!” Zuerst versteht Kukai nicht, für ihn sieht es schließlich so aus, als ob Ikuto tot wäre, doch beim Näher kommen bemerkt er seinen sich bewegenden Bauch und rennt schlagartig zu mir. Zusammen heben wir ihn hoch und bringen ihn in sein Zimmer. Kukai versorgt seine Wunden, während ich zu den anderen beteiligten. “Wir mussten viele Verluste einstecken, aber nicht so viele, wie wir Gedacht haben. Ich danke euch allen, dass ihr in dieser Schlacht gekämpft habt. Für die Verstorbenen werden wir in einer Woche eine Gedenkfeier abhalten. Ich wäre euch allen dankbar, wenn alle teilnehmen würde” Nach diesen Worten gehen, einige hinkend, einige gestützt, ihre Wege. “Amu...” Ich drehe mich zu Kukai um und schaue ihn fragend an. “Er will, das du zu ihm gehst...” “Er ist schon wach?” Ein kurzes Nicken von Kukai veranlasst mich, sofort die Treppe hoch zu stürmen. Vor seinem Zimmer angekommen, klopfe ich leicht und trete ein...
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A Vampire's Lullaby
UpířiDie 16 Jährige Amu Hinamori hatte eine Schlimme Kindheit und folglich kaum noch Freude am Leben. Ob sich das ändern lässt? Das ist fraglich, auch wenn Ikuto alles daran setzt, Amu dazu zu bewegen, sich ihm anzuvertrauen. > Wird bald überarbeitet