Chap 3

215 25 59
                                    


Sobald Yoongi bei Jeongguk eingetroffen war, verschwanden sie direkt in Jeongguk's Zimmer. Die Eltern von ihm sollten lieber erstmal nichts mitbekommen, was sie falsch verstehen könnten. Mit gesenktem Blick setzte sich Jeongguk auf sein Bett und spielte nervös mit seinen Fingern. Was wenn Yoongi jetzt doch weitergehen würde, als er gesagt hatte? Vielleicht war reden nur ein Vorwand gewesen, um etwas gegen seinen Willen zu tun? Jeongguk traute sich nicht, sich zu wehren und würde vermutlich, so dumm, wie er dachte zu sein, es sogar genießen. 

Schließlich bekam er endlich die gewünschte Aufmerksamkeit von dem Jungen, den er schon seit zwei Jahren sympathisch fand und sich mit ihm anfreunden wollte. Yoongi wirkte auf den ersten Blick meist total kalt und unfreundlich. Aber als Jeongguk neu in seine Klasse kam, hatte er bloß in seine Augen schauen müssen und wusste sofort, wie es dem Jungen wirklich ging. Er hatte oft versucht sich mit Yoongi anzufreunden, aber meist blieb es beim Hausaufgaben austauschen oder zusammen lernen. Schlussendlich wurden sie aber fast sowas wie beste Freunde. 

Einmal, als sie noch nicht so eng waren, sind sie sich beim Einkaufen begegnet und Jeongguk hatte ihn freudig begrüßt. Yoongi hatte diesen jedoch eiskalt 'ignoriert'. Nicht weil es ihm peinlich war, sondern weil er nicht auf die Menschen um sich herum geachtet hatte. Seit Gguk in seine Klasse ging, fühlte Yoongi sich immer so komisch, wenn er in der Nähe des Jungen war. Im einen Moment wollte er ihn umarmen, durchknuddeln und nie mehr loslassen, im anderen ihn entblößt stöhnend unter sich liegen haben und für sein stöhnen verantwortlich sein.

Vor ca. drei Wochen hatte sich Yoongi dann endlich eingestehen müssen, dass er gewaltige Gefühle für den Jüngeren entwickelt hatte. Was vermutlich hauptsächlich daran lag, dass Jeongguk zu dieser Zeit heftig von seinen Eltern unter Druck gesetzt wurde und immer mal wieder schwänzte oder dringender seine Nähe suchte. Zweimal tauchte er sogar mitten in der Nacht bei Yoongi zu Hause auf und fragte, ob er die restliche Nacht bei ihm bleiben dürfte.

Natürlich hatte Yoongi zugestimmt und ihm sogar angeboten in seinem Bett zu schlafen, doch Gguk hatte, so schüchtern und unsicher er war, abgelehnt und war auf dem Sofa eingeschlafen. Yoongi fand es zwar ein wenig schade, aber er konnte Jeongguk schlecht zwingen. Das wollte und könnte er eh niemals. Er wollte den Jüngeren niemals unnötig verschrecken und versuchte so viel Rücksicht wie möglich zu nehmen. Eigentlich war das mit dem Blowjob auch nur ein Spaß von ihm gewesen, aber abgeneigt war er nicht. Manchmal fragte er sich schon, ob Gguk wirklich so unschuldig war, wie er sich immer gab. 

Zögernd setzte er sich neben Jeongguk und nahm seine Hände in die seinen, da ihn seine Bewegungen zunehmend nervös machten. "I-ich hab Angst, dass meine Eltern das nicht akzeptieren würden. Oder mich in Therapie schicken wollen, oder sie mir den Kontakt zu dir verbieten", Jeongguk hob seinen Blick und blickte mit geröteten Augen zu seinem Hyung: "Ich will dich nicht verlieren. Ich hab dich viel zu gern." 

Auch wenn Yoongi die Worte freuten, einen leichten Stich versetzten sie ihm trotzdem. Jeongguk liebte ihn nicht. Natürlich nicht... Niemand liebte jemandem wie Yoongi. Ein leises seufzen glitt über seine Lippen. "Alles gut?", fragte Gguk sofort besorgt. Yoongi nickte schnell und begann langsam "Jeongguk, du bist jetzt 18 Jahre alt. Sie können dir nichts mehr verbieten. Und vergiss nicht, dass du jederzeit zu mir kommen und bei mir sogar zur Not einziehen kannst. Ich habe immer eine offene Tür für dich. Außerdem-", er suchte nach den richtigen Worten 

"Außerdem, weißt du doch noch gar nicht, ob du wirklich auf Jungs stehst. Es kann auch komplett anders laufen. Dann hattest du Recht, dass du auf Mädchen stehst", flüsterte Yoongi. Letzteres hoffte er nicht. Davor hatte er nämlich Angst... Jemanden zu lieben, der ihn niemals lieben würde oder könnte.

"I-Ich will das morgen irgendwie nicht...", flüsterte Jeongguk leise, zog seine Beine nahe an seinen Körper und schlang seine Arme darum. Das er dem anderen Thema aus dem Weg ging, obwohl er es selbst begonnen hatte, akzeptierte Yoongi still. "Dann lassen wir es", sagte er stattdessen sofort. Er wollte nicht, dass Jeongguk sich auf ihn einließ, nur wegen einer dummen Wette. Auch wenn's es natürlich heißt gewesen wäre und er sich schon gefreut hatte... Jeongguk sollte aus freien Stücken mit ihm schlafen und schon gar nicht erzwungen. "K-kann ich trotzdem vorbeikommen? Wir könnten Filme gucken oder so...", fragte Jeongguk leise und Yoongi nickte sofort. 

"Komm einfach zu mir, wann du willst. Für dich ist immer Platz", antwortete Yoongi sofort und Jeongguk's Augen blitzen erfreut auf. "Dann komm ich jetzt mit! Lass mich kurz Sachen packen!", grinste Jeongguk und sprang freudig auf. Er war wie ausgewechselt. Glücklich packte er Klamotten und DVDs ein, dann sprang er ohne zu überlegen auf Yoongi's Schoß, welcher uf dem Bett sitzen geblieben war und ihn schmunzelnd beobachtet hatte. "Können wir-", er stoppte. Etwas an Yoongi's Nähe ließ ihm plötzlich so heiß werden und seine gesamte Haut begann zu prickeln. 

Jeongguk wollte eigentlich so schnell wie möglich wieder aufstehen, aber er konnte sich nicht rühren. Es war, als ob Yoongi ihn mit seinem Blick fesseln und wie ein Magnet anziehen würde. Er merkte nicht, wie kaum wenig Platz zwischen ihren Lippen war. Yoongi's Lippen sahen in dem Moment so weich aus, dass Jeongguk fast überlegte, wie es sich anfühlen würde ihn zu küssen. Küssen bedeutet ja nicht gleich schwul zu sein. Weitere Sachen schossen ihm durch den Kopf, während er Yoongi unbewusst immer näher kam. Erst als Jeongguk's heißer Atem auf Yoongi's Lippen traf, konnte Yoongi sich aus seiner Trance erwachen und schob den Jüngeren langsam von sich. 

Schnell atmend sah Jeongguk Yoongi an und wurde knallrot. Was war das gewesen? Wieso hatte er dieses plötzliche Verlangen den Älteren zu küssen? Yoongi mag pansexuell sein, aber das hieß noch lange nicht, dass er auf ihn stand oder? Als Jeongguk merkte, über was er sich da gerade Gedanken machte, wäre er am Liebsten davon gelaufen und nie wieder gekommen. Yoongi hätte er aber mitgenommen. Ohne den geht gar nichts mehr.

"Tut mir Leid", brach Yoongi plötzlich die Stille. Jeongguk nickte nur und blickte zu Boden. What the actual fuck was that? "Dann komm, ich habe noch eine Verabredung über Discord mit einem Kumpel", er griff nach Jeongguk's Tasche und lief zu seinem Auto nach draußen. Jeongguk folgte ihm, nachdem er seinen Eltern kurz Bescheid gegeben hatte. 

-✧


──────────────✦𓈒 𓆇──


peace out, ly

straight ✓   [ʏᴏᴏɴᴋᴏᴏᴋ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt