Selbständiges Training

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An der Halle angekommen geht Kuroo sofort in Richtung Umkleiden um sich umzuziehen. Ich währenddessen gehe mit dem Schlüssel in die Halle um schon einige Stationen aufzubauen. Die Jungs sind anscheinend immer noch beim laufen, gut für mich. So kann ich ungestört alles vorbereiten und mich danach umziehen gehen, denn ich wollte einfach nicht bei der Erklärung des Katers dabei sein, wenn er dem Team erklärt warum er zu spät ist.

Ich bin so in Gedanken versunken, als ich die Trainingsstationen aufbaue, sodass ich gar nicht mitbekam, dass die Jungs schon zurück sind. Erst als Yamamoto plötzlich vor mir steht, fahre ich vor Schreck zusammen: "Himmel Yamamoto erschreck mich doch nicht so" und boxe ihn leicht in die Schulter. "Entschuldige Ayumi, aber wir stehen hier seit ca. 5 Minuten und du grummelst nur vor dich hin. Ich wollte mich nur vergewissern, dass mit dir alles in Ordnung ist?" und verbeugt sich leicht.

Auch wenn unser Ass sich wirklich nur vergewissern wollte ob alles okay ist, bin ich fassungslos. Fassungslos darüber, dass ich sie schon so lange in der Halle stehen und ich es einfach nicht bemerkt hab! Als ich meine Stimme wiedergefunden habe antworte ich der Nummer 4: "Keine Sorge Yamamoto mir geht es bestens, ich bin nur wo ganz wo anders gewesen, während ich die Übungen aufgebaut habe. Aber nachdem ihr jetzt hier seid können wir diese nun durchgehen" lächle ich ihn an und wir gehen gemeinsam zu den Anderen.

"Also bitte mal alle herhören", fange ich an und klatsche in die Hände um die Aufmerksamkeit der Anderen zu bekommen, "ich wollte jetzt mich euch die Übungen für heute durchgehen." Gerade als ich anfangen möchte sehe ich, dass Kuroo die Halle betritt. "aber davor gehe ich mich noch schnell umziehen und ihr könnt von mir aus den Kapitän fragen, wo er so lang geblieben ist. Er hatte nämlich keine Anstalten gemacht zum Training zu kommen, als ich ihn endlich gefunden habe" und somit verlasse ich die Halle so schnell wie möglich.

In der Umkleide endlich angekommen, atme ich erstmal tief durch. Irgendetwas drückt die Stimmung zwischen Kuroo und mir, seit dem Vorfall von heute auf der Toilette. Ich schüttle den Kopf und ziehe ich mich um. Sofort fühle ich mich anders, in meinem rotem Oberteil, meiner schwarzen Hose und meinen schwarzen Schuhen. Meine Haare habe ich  zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden. Noch einmal atme ich tief durch, bevor ich wieder aus der Umkleide gehe.

Als ich die Halle wieder betrete, stehen alle Mitglieder des Clubs zusammen und unterhalten sich ausgiebig. Da sie mich noch nicht bemerkt haben, gehe ich zum Bällewagen und überlege mir wer nun den Ball an den Hinterkopf bekommt. Ich habe momentan einfach Lust und so fällt meine Wahl auf Inuoka, der mit dem Rücken zu mir steht. Ich visiere ihn an, werfe und bam, der Ball trifft perfekt seinen Hinterkopf. Erschrocken drehen sich alle zu mir um und schauen mich fassungslos an. Es freut mich sie so zu sehen, somit hat meine Aktion seinen Sinn erfüllt und ich habe nun die ganze Aufmerksamkeit auf mir liegend.

"So danke dass ihr mich nun auch endlich bemerkt. Wir fangen nun mit den Stationen an und wenn jemand meint er muss nicht mitmachen oder nicht richtig der bekommt als nächstes den Ball an den Kopf aber diesmal mit Sprungaufschlag. Ich wollte euch nur gewarnt haben" kommandiere ich sie rum und ich merke gerade, wie mein innerer Teufel wieder zum Vorschein kommt. Auch die Jungs haben das gemerkt und nicken nur brav, selbst Kuroo hält ausnahmsweise mal die Klappe, was ich für das Beste hielt. Denn ich bin auf ihn sauer nur ich weiß einfach nicht wieso.

Nachdem ich die Übungen erklärt habe und auch ein paar vorgezeigt habe, beginnen alle selbstständig zu trainieren. Naja außer Inuoka der hält sich noch immer das Kühlpad an den Hinterkopf. So eine Mimose. Nachdem ich mir das ca. zehn Minuten angeschaut habe, gehe ich zu ihm.

"Also Inuoka, wenn du jetzt nicht langsam aber sicher mit den Aufgaben anfängst, wirst du solange hierbleiben, bis du jede einzelne zwei Mal gemacht hast und du nimmst meine Aufschläge perfekt an. Wenn du das nicht willst, dann geh sofort auf den Platz und beginn mit den Übungen." drohe ich ihm. Sofort springt er mit weitgerissenen Augen auf und geht zu den Stationen. Zufrieden schaue ich ihm hinterher und räume das Kühlpad auf, welches er auf der Bank liegen gelassen hat.

Dann fülle ich die Wasserflaschen auf, damit die Volleyballer gleich was zu trinken haben, wenn die Pause vorbei ist. Zum Glück ist es schon sehr warm und ich friere nicht mehr, so wie vor ein paar Wochen, als Yamamoto mir seine Jacke geliehen hat. Krass wie sehr mir die Jungs ans Herz gewachsen sind nach dieser kurzen Zeit und auch wie fixiert ich auf meine Volleyballkariere war. Natürlich übe ich auch weiterhin, damit ich nicht aus der Übung komme, aber nicht mehr 6 Stunden oder mehr an jedem einzelnem Tag die Woche.

Als alle Flaschen gefüllt sind gehe ich zurück in die Halle und pfeife, damit die Jungs eine Pause machen. Jeder nimmt dankend das Getränk an und setzt sich auf die Bank, währenddessen baue ich nun auch noch zusätzlich das Netz auf um mit den Jungs ihre Annahmen zu üben, vorne weg natürlich unsere Liberos.

"Nun gut, die Verschnauffspause ist nun vorbei. Bitte übt selbstständig weiter und du Yaku kommst bitte gleich mit zu mir, wir üben ein wenig die Annahmen. "Ja geht klar" und geht Richtung Netz. Er steht auf den einen Seite und ich auf der anderen. Ich nehme mir den ersten Ball aus dem Wagen und mache einen Sprungaufschlag. Er geht perfekt drüber, doch Yaku bekommt ihn, doch die Annahme ist unsauber. So üben wir weiter bis er fünf Bälle hintereinander sauber annimmt und somit entlassen ist. "Shibayama" rufe ich laut und deutlich durch die Halle. Sofort versteht mein Klassenkamerad, was Sache ist und stellt sich mir gegenüber auf. Auch er bekommt so lange Bälle zugespielt, bis er einige sauber hintereinander annimmt.

Als ich auf die Uhr schaue, erschrecke ich mich ein wenig es war kurz vor sechs schon. Haben wir wirklich so lange trainiert. Zudem wundert es mich, dass sich niemand beschwert hat, dass es schon so spät ist. "Okay Leute, bitte helft gemeinsam abzubauen und dann geht bitte Nachhause." und fange an die Bälle wieder einzusammeln. "Geht klar" antworten sie alle und jeder hilft mit alles wieder abzubauen und aufzuräumen. So sind wir innerhalb von 15 Minuten fertig und wir gehen zu unseren Umkleiden.

Auch ich ziehe mich zügig um, damit ich noch die Bahn nach Hause erwische. Mit Kuroo habe ich heute Nachmittag und heute Abend kein einziges Wort mehr getauscht. Nur zum Abschied haben wir uns zugewunken. Erschöpft falle ich in mein Bett nachdem ich mir noch eine kurze Dusche gegönnt habe. Zum Glück muss ich morgen nicht so früh aufstehen, da ich von den Trainern morgen früh frei bekommen habe, aber die anderen mussten natürlich kommen. Mit einem zufriedenen lächeln, dass ich morgen ein wenig länger schlafen darf,  schlafe ich ein.

Nekona (KurooxOc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt