13. Kapitel

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Toni's Sicht:

Ich verließ das Zimmer und glitt mit ausgebreiteten Flügeln wieder nach unten.
Bis jetzt war Marry äußerlich sehr ruhig und ich frag mich ob es innerlich genauso aussah aber irgendwie bezweifelte ich dies.
Ich schritt durch den Gang wieder zurück zu meiner Mutter und seufzte kurz.
"Was ist los Schatz?", meine Mom hatte mein seufzen anscheinend mitbekommen.
"Ich mach mir Sorgen um Marry. Sie wirkt äußerlich zwar sehr ruhig aber ich glaube innerlich ist sie wirklich aufgebracht. Das ist natürlich auch verständlich ich meine sie musste alles verlassen und ich wäre auch wirklich beruhigt, wenn sie schreien und weinen würde. Selbst, wenn sie mich schlagen würde wäre ich froh aber sie ist einfach wie immer und das macht mir Sorgen. Es ist nicht gut, Gefühle zu unterdrücken und ich bin mir sicher das sie das alles nicht kalt lässt.",erklärte ich ihr meine Sorgen.
Sie sah mich nachdenklich an und nickte dann.
"Ja da hast du Recht das ist mir auch aufgefallen. Vielleicht verdrängt sie es im Moment einfach und der Ausbruch kommt erst noch. Ich werd ihr jetzt erstmal Klamotten bringen damit sie schlafen kann." "Danke Mom aber das ist nicht mehr nötig ich hab ihr welche von mir gegeben, sie hat sich im Ankleidezimmer umgezogen, ich bin gegangen um ihr die Privatsphäre nicht zu nehmen." "Du hast ihr aber hoffentlich gesagt wie sie da wieder rauskommt oder? Ich denke nämlich nicht das die Ein-und Ausgänge in der Menschenwelt genauso funktionieren wie bei uns.",ich sah sie entsetzt an.
"Mist!", fluchte ich und rannte wieder den Gang entlang. Ich stieß mich ab und flog zu meinem Zinmer. Ich klopfte gegen die Felswand woraufhin diese sich verschob und den Blick in das Zimmer frei gab. Sofort sah ich zum Bett wo Marry friedlich in die Decke eingewickelt war und schlief. Erleichtert seufzend ging ich zu ihr und strich ihr durch's Haar. Ich betrachtete sie noch kurz und ging dann wieder zurück zu meiner Mutter.
Sie sah mich fragend an.
"Sie hat es alleine rausgeschafft und schläft friedlich auf meinem Bett.",erklärte ich und sie lächelte.
"Gut. Dein Vater kommt bald nach Hause Schatz und auch, wenn er es nicht zeigt hat er dich vermisst und ist froh das du wieder da bist.", ich sah sie nur leicht zweifelnd an lächelte dann aber leicht.
Mein Vater und ich hatten kein gutes Verhältnis zu einander.
Meine Mutter stand auf und kam mit einem Teller wieder. Wortlos schob sie mir den zu und bei dem Anblick des Essens glänzten meine Augen.
Es war Tortou mein Lieblingsessen.
Es ist schwer zu beschreiben, denn für jeden schmeckt es anders, solange es richtig zubereitet wird. Außerdem ist es Suppen förmig.
Die Lebensmittel nehmen automatisch den Geschmack an den man am liebsten hat. So entstehen verschiedene Gewürze und sobald man den ersten Löffel isst bekommt man eine Geschmacksexplosion. Man muss aber wirklich aufpassen. Ein was zu viel oder zu wenig und man vergiftet sich damit.
Es ist im Grunde eine Lebensmittelvergiftung zumindest bei kleineren Fehlern. Bei größeren kann man daran wirklich sterben. Meine Mutter hatte schon früh angefangen dieses Rezept zu lernen und zu perfektionieren deshalb war sie einer der wenigen die es beherrschten.
"Mom das schmeckt klasse vielen dank!", sprach ich und schob mir gierig den nächsten Löffel in den Mund.
Meine Mom lachte.
Nach 4 weiteren Löffeln hörte ich wie sich die Felswand verschob. Er ist also angekommen.
Unwillkürlich versteifte ich mich versuchte aber mir nichts anmerken zu lassen und löffelte weiter.
"Hallo.",erklang es kühl hinter mir.
Ich ließ den Löffel in meinem Tortou ruhen, drehte mich um und sah in die kalten Augen meines Vaters.
"Hallo Vater.",erwiderte ich mit frostiger Stimme. Meine Mutter seufzte.
"Setz dich doch Liebling ich bring dir eine Schüssel Tortou.",sprach meine Mutter an meinen Vater gewandt welcher sich wortlos neben mir nieder ließ. Meine Mutter brachte ihm sein essen und stillschweigend saßen, wir unsere Suppe essend, nebeneinander.
Viel passiert ist danach nichts mehr ich ging ab und zu schauen ob Marry mittlerweile wach war aber dies war nie der Fall.
"Nun ich denke sie wird bis morgen früh durchschlafen.", sprach meine Mutter die Gedanken aus die mir selbst auch schon gekommen waren und ich nickte nur zustimmend.
"Schlaf heute bitte noch mit ihr zusammen in deinem Bett es ist ja groß genug, morgen kümmern wir uns dann um ein extra Zimmer für sie.",meinte meine Mutter und ich nickte nur wieder.
"Gute Nacht.", sagte ich an meine Eltern gewandt.
"Gute Nacht Liebling schön das du wieder da bist.",sagte meine Mutter mit einem Lächeln während mein Vater mir nur kurz zu nickte.
Ich lächelte meine Mutter ebenfalls an und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.
Ich klopfte wie immer gegen die Felswand, die sich wie gewohnt verschob und trat ein.
Marry lag immernoch schlafend auf meinem Bett. Sie sah wirklich niedlich aus wie sie da lag, die Beine angewinkelt an den Bauch gezogen und die Decke fest um sich geschlungen. Lächelnd ging ich in mein Ankleidezimmer, zog mir eine graue Jogginghose an und schnappte mir noch eine Decke ehe ich mich ebenfalls auf den Weg in's Bett machte. Da Marry mittig im Bett lag hob ich sie sanft an und legte sie auf der linken Seite des Bettes wieder ab. Ich selbst ließ mich auf der rechten Seite nieder, schlung die Decke um mich und schloss die Augen.
Schlafen konnte ich aber nicht wirklich, denn ich war mir der Präsenz des Mädchens neben mir deutlich bewusst.
Anstatt zu schlafen lag ich also wach und dachte nach.
Wie fühlte sie sich? Kommt sie wirklich klar mit dieser Situation? Wird sie mir und meiner Mutter vertrauen, uns als Ansprechpersonen sehen? Was kann ich ändern damit sie sich im Haus selbständig überall hin bewegen kann?
"Worüber denkst du nach?", hörte ich eine verschlafene Stimme flüstern.
Ich wandte ihr meinen Blick zu und musste schmunzeln. Sie sah mich aus zusammen gekniffenen Augen an und blinzelte mühsam.
"Nichts worüber du dir im Moment Gedanken machen musst, schlaf weiter Prinzessin." "Nenn mich nicht Prinzessin.",murrte sie schloss dann aber die Augen und schlief seelenruhig weiter.
Ich bezweifelte das sie sich nach dem aufstehen an das kleine Gespräch erinnern würde.
Langsam fielen mir die Augen zu und auch ich glitt in's Land der Träume.

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