Es war Draco."Du hast mir gar nicht gesagt, dass du mit Potter zum Ball gehen würdest."
"Und du mir nicht, dass du mit Parkinson gehst", gab ich ebenso giftig zurück. Draco sah mich für einen Moment mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Dann jedoch bildete sich ein Grinsen in seinem Gesicht und gleichzeitig begannen wir zu kichern.
Als wir aufgehört hatten, meinte ich: "Parkinson steht auf dich."
"Das ist mir bewusst."
"Und stehst du auch auf sie?", fragte ich neugierig.Draco musste einige Zeit über diese Frage nachdenken. Vielleicht weil er sich tatsächlich über seine eigenen Gefühle noch nicht ganz im Klaren war, oder aber vielleicht auch, weil er nicht wusste, ob er mir ehrlich antworten sollte. Schließlich hatte ich jedoch das Gefühl, dass er mich nicht anlog: "Eigentlich nicht, nein. Ich meine, sie ist hübsch, reinblütig und hat ähnliche Ansichten wie ich, aber die Gespräche zwischen uns langweilen mich."
"Oh und sie ist nun wirklich nicht sonderlich intelligent oder charmant", gab ich zurück. Es war in dieser Nacht schon so viel passiert, dass ich gar nicht mehr groß darüber nachdachte, bevor ich redete.
Draco schien das ebenfalls aufzufallen, denn er sah mich verdutzt an. Mit hochgezogener Augenbraue, aber verschmitztem Grinsen fragte er: "Ist da jemand etwa eifersüchtig auf Pansy?"
Ich boxte ihm fest gegen die Schultern. "Warum sollte ich auf so jemanden eifersüchtig sein? Ich spiele in einer ganz anderen Liga als sie!"Draco lachte laut. Ein kurzer Blick in alle Richtungen zeigte mir, dass wir gar nicht mehr so unbeobachtet waren. Ein paar Ravenclaws standen einige Meter entfernt neben einem Getränketisch und waren auf uns aufmerksam geworden. Sie steckten ihre Köpfe zusammen und tuschelten miteinander.
Zu meiner großen Überraschung stupste mich Draco grinsend an, bevor er selbstbewusst zu den Ravenclaws hinüber ging. Diese machten ihm mit überraschter Miene Platz.
"Hey", sagte Draco. Nicht nur mir klappte der Mund auf.
Draco winkte mich zu sich. Mit großen Augen ging ich zu ihm und den Ravenclaws.
Beim Näherkommen erkannte ich einige von ihnen. Die meisten waren einen Jahrgang über Draco und mir, aber zwei Mädchen erkannte ich auch als Viertklässlerinnen.Da alle zu überrascht waren, um etwas zu sagen, meinte Draco: "Ich gebe euch allen einen Feuerwhiskey aus."
Erschrocken sah ich in alle Richtungen, aber zum Glück waren die Lehrer, die noch nicht zu Bett gegangen waren, selbst so in Feierstimmung, dass sie gar nicht auf uns Schüler achteten."Was soll das?", fragte ein misstrauischer Ravenclaw. Er sah so aus, als würde er Draco nicht einmal Glauben schenken, wenn er ihm die Uhrzeit sagen würde.
"Gar nichts!", lallte Draco, "darf man denn gar keinen Spaß mehr haben?"Unter den Blicken vieler aufmerksamer Augen, zog Draco eine etwa fünf-Liter-Flasche Feuerwhiskey heraus, die erst beim Verlassen der Tasche zu ihrer vollen Größe gewachsen war. Sie hatte ein goldenes Etikett und man roch auch, obwohl sie noch ungeöffnet war, den starken Geruch von Alkohol.
Ein paar Ravenclaws zogen scharf die Luft ein, andere warfen sich gegenseitig verschwörerische Blicke zu. Draco zog am Korken und mit einem lauten Plopp öffnete sich die Flasche. Rasch führte er die Flasche zu seinem Mund und kippte sich mehrere große Schlucke die Kehle hinunter. Anschließend hielt er sie mir hin.
Ich war sehr unsicher, ob ich den Feuerwhiskey trinken sollte, entschied mich dann aber dafür. Mit zwei Händen packe ich die Flasche, war trotzdem überrascht über das Gewicht, und nahm dann vorsichtig drei Schlucke.
Während Draco mir die Schulter tätschelte, kämpfte ich mit einem Würgereiz. Der Feuerwhiskey brannte bitter in meinem Mund und rann brennheiß in meinen Magen. Ich hatte das Gefühl, augenblick betrunken zu werden.
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Die Tochter des dunklen Lords (Harry Potter Fanfiction)
FanficGrausam. Kalt. Herzlos. So würden die meisten Hexen und Zauberer den Mann beschreiben, der diskriminiert, tyrannisiert, foltert und mordet. So aber nicht seine Tochter. Der dunkle Lord hatte nämlich vier Jahre lang Zeit, seiner Tochter seine Ansicht...