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In seiner Stimme konnte ich hören, dass er wieder getrunken hatte. In mir keimte Angst auf und mit jedem Atemzug, den ich tat, wurde sie größer.Ohne eine weitere Sekunde darüber nachzudenken, folgte ich seiner Aufforderung und ging langsamen Schrittes zu ihm.
Als ich in sein Sichtfeld trat, traute ich mich nicht, ihn anzusehen. Ich senkte meine Augen zu Boden und sah, dass der Brief dort nicht mehr lag.
Kaum setzte ich meinen ersten Fuß in die Küche, donnerte seine zornerfüllte Stimme auf mich ein:"Wie kannst du es wagen?"
"W-Was?" sagte ich in mit zitternder Stimme, in einer Art der Unwissenheit. Natürlich wusste ich, worauf er hinauswollte und im Nachhinein bereute ich meine unüberlegte Antwort.
"Was? WAS? Tu nicht so dumm du freches Gör!" Im gleichen Moment schlug mein Vater mit voller Wucht auf den Tisch, an dem er saß, sodass sein Whiskey-Glas zu Boden fiel und zersprang. Seine Stimme bebte vor Wut.
Er senkte seine Stimme wieder und fuhr mit abfälligem Ton langsam fort: "Ist es also üblich, dass man bei euch Missgeburten jegliche Art von Respekt missachtet, in den privaten Sachen anderer Menschen herumwühlt und ihnen danach so unfassbar dreist ins Gesicht lügt?" Lansgam richtete er sich auf und mit jedem Wort, das er aussprach, kam er mir einen Schritt näher, immer näher, bis ich langsam rückwärts ging, um ihm auszuweichen.
Ehe ich mich versah war ich an der Wand angekommen, gegen die er mich gedrückt hielt. Eingeschüchtert kniff ich meine Augen zusammen und wandte meinen Kopf von ihm ab. Er stand nun so nah vor mir, dass ich mit jedem Wort, das er sagte, eine Wolke seiner Alkoholfahne einatmete."Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!" Je leiser und bestimmter seine Worte wurden, desto bedrohlicher wirkten sie auf mich. Noch nie in meinem Leben hatte ich so eine Angst, die ich jetzt gegenüber dem Mann verspürte, der mein Vater war.
Ich traute mich nicht ihn anzusehen, doch das war ein Fehler. Er griff nach meinem Kiefer und zerrte meinen Kopf gewaltsam in seine Richtung.
"SIEH MICH AN!" in dem gleichen Moment, in dem er mich anschrie, verspürte ich einen scharfen Schmerz durch die Backpfeife, die er mir verpasst hatte. Ich wimmerte bei der Berührung von seiner Hand mit meiner Haut und öffnete meine Augen. Mein Blick war getrübt von meinen Tränen der Angst und des Schmerzes, doch seine rasende Wut war unverkennbar. In seinen Augen spiegelte sich der Wille zu töten wider. Was würde ich nicht alles tun, um seinem festen Griff zu entkommen."Ich- ich wollte n-nicht..."
"Du wolltest nicht? Wie lächerlich! Sieh doch nur an! Fängst an bei der kleinsten Berührung zu weinen an. Als wärst du dad Opfer! Als wäre ich Schuld an deiner Situation. Du allein bist Schuld an alledem!"
"B-b-bitte..."
"Bitte!?" Seine Hand befand sich immer noch fest an meinem Kiefer. Er festigte seinen Griff nochmal und ich spürte, wie sich seine Fingernägel in meine Haut bohrten. Ich war mir sicher, dass sein Griff Spuren hinterließ. Ich fühlte, wie mein Herzschlag unregelmäßiger wurde.
"Naja, etwas Gutes hat es aber ja doch. Ich muss dir nicht länger etwas vorspielen, jetzt wo du ja weißt, wie ich über dich denke. Ich hasse dich, D/N! Du bist nicht anderes als eine lästige Plage, ein riesiger Fehler. Hätte ich deine Mutter nicht so unfassbar geliebt, wärst du nie gewesen. Ich wollte dich nie und ich will dich auch nicht hier haben. Ich glaube es wäre besser für uns beide, wenn wir das jetzt und hier beenden."
"Nein! Bitte lass..." ein weiterer Schlag nahm mir die Möglichkeit weiterzureden.
"Nein? NEIN?" Er fing an krankhaft zu lachen. Mit jeder Sekunde, die verging, wurde sein Lachen immer hysterischer und ähnelte schnell eher Geschrei als Lachen.
"Ich will, dass du Missgeburt in der Hölle schmorrst!"
Seine Hand fand ruckartig ihren Weg weg von meinem Gesicht an meinen Hals. Als er plötzlich anfing zu mich zu würgen, machte mein Herz einen Sprung. Plötzliche Panik machte sich in mir breit und ich betete, dass er bald los ließ. Doch meine Hoffnung war vergebens. Er festigte seinen Griff und schnürte mir immer mehr Luft ab. Voller Panik griff ich mit meinen Händen nach seiner und versuchte sie mit meiner ganzen Kraft von mir zu lösen, doch mein Vater war wesentlich stärker ist.
Nach Luft ringend merkte ich, wie mich meine Kraft langsam verließ, doch sie reichte aus, um mich in letzter Sekunde noch zu verteidigen. Ich sammelte meine letzte Kraft und trat ihm zwischen seine Beine. Zu meinem Glück löste sich sein Griff und er sank vor Schmerz winselnd auf seine Knie. Doch auch ich sank aufgrund meiner geschwundenen Kraft zu Boden. Ich ergriff die Gelegenheit, holte tief Luft und bewegte mich krabbelnd fort von ihm, geradewegs Richtung Küchentür. Doch mein Vater war schneller als ich. Er packte mich an meinem Knöchel und zog mich zurück zu ihm. Aber ich konnte noch schnell genug nach dem zersprungenen Whiskey-Glas greifen, das noch auf dem Boden lag. Gerade als er mich umdrehen wollte nahm ich das Glas und stach damit in meiner Not auf seinen Arm ein. Er ließ mich erneut los und ich rannte so schnell es ging aus der Küche und schloss die Tür ab.
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Soulmate//Lucius Malfoy x Reader (GERMAN)
FanfictionIn einer Welt voller Magie und Zauberei ist alles möglich. So sieht man in dieser Welt erst Farben, wenn man seinen Seelenverwandten gefunden hat. Für D/N beginnt gerade das letzte Schuljahr in Hogwarts. Alle außer ihr haben ihren Seelenverwandten s...