Prolog

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Einige Wochen später

Mit einem lauten und kreischenden Laut kam das fliegende Monster auf die beiden Reisenden zugeflogen und spreizte seine langen und unnatürlichen Krallen, um sie zu attackieren. Jongho wollte bereits seine Waffe ziehen, doch er wäre zu langsam gewesen. Er wusste es. Stattdessen beobachtete er gebannt, wie Yunho blitzschnell sein Messer zog und gezielt auf das knochige und verunstaltete Ungetüm warf. Das scharfe Wurfgeschoss stieß sich direkt durch den Schädel des Monsters. Blut spritzte auf den dreckigen Boden, als das Viech tot auf den Grund segelte und regungslos dort liegen blieb. Jongho verzog angeekelt sein Gesicht und bemühte sich sein weniges Essen im Magen zu behalten. Es war widerlich.

„Baahh... Was ist das? Das sieht aus wie aus einem abgedrehten Horrorfilm oder Videospiel...", meinte er und sah von dem seltsamen Wesen weg. Langsam trat er neben den Größeren und blickte zu diesem hinauf.

„Das war mal ein Vogel. Er muss infiziertes Fleisch von Zombies gefressen haben. Das Virus scheint bei Tieren zu einer Mutation zu führen.", gab Yunho sachlich von sich und sah sich wachsam in der Gegend um. Er dachte angestrengt nach. Wäre es nicht vielleicht besser Incheon zu verlassen? Es gab hier nicht wirklich viel mehr. In so einem großen Ballungsgebiet Proviant zu finden, war mittlerweile nicht mehr leicht. Überall lauerten die Infizierten, wobei sich nun auch andere Ungetüme in der Gegend herumtrieben und es ihnen noch schwieriger machten.

Yunho hatte nie vorgehabt Jongho mit sich zunehmen. Er hatte andere Ziele, die er erreichen musste. Jedoch konnte er den Jüngeren nicht seinem Schicksal überlassen, insbesondere weil die wenigen Überlebenden, -die sich noch hier befanden-, totale Idioten waren. Viele würden es nicht mehr lange aushalten. Diese Apokalypse zog sich bereits länger und vielen schien das Ausmaß dieses ganzen Virus nicht klar zu sein. Sie waren am Ende. Es sollte ihr Ende werden. Seoul war der Auslöser. Südkorea war der Anfang von allem und die ganze Welt sollte noch folgen.

„Das ist schrecklich. Was ist, wenn auch infizierte Menschen noch weiter mutieren?", fragte Jongho mit einer leichten Verzweiflung in der Stimme, während er beobachtete, wie sein Beschützer zu dem Monster ging und sein Jagdmesser aus dem Schädel zog. Blut tropfte von der Klinge auf den Boden.

„Kann gut möglich sein... Wer weiß, was sich noch alles im Untergrund von Park BioTech Corp. befindet? Vielleicht werden wir alle bald draufgehen... Vielleicht ist genau das das Ziel von ihnen.", murmelte Yunho vor sich hin und wischte sein Messer einfach an seiner Hose ab. Jongho hatte bereits bemerkt, dass sich der Größere nicht viel aus der Hygiene machte. Er zeigte keine Angst vor dem infizierten Blut, achtete aber penibel darauf, dass Jongho nicht damit in Kontakt kam. Hatte Yunho keine Angst sich mit dem Virus anzustecken oder war es ihm mittlerweile schlichtweg egal?

„Wohin sollen wir jetzt?"

„Eigentlich wollte ich schon lange nach Seoul, aber für dich wäre das zu gefährlich..."

„Warum gerade Seoul? Dort ist doch bestimmt noch mehr los. Man will da doch eher hinaus, anstatt hinein...", sagte Jongho und verstand nicht, wozu Yunho es sich schwer im Leben machen wollte, wo es doch so schon unglaublich hart war zu überleben.

„Ich suche jemanden."

„Wen?"

Yunho seufzte leise und ließ seinen Blick über die Umgebung schweifen. Seine Sinne waren geschärft und nahmen alles um sie herum wahr. Lange sollten sie nicht hierbleiben, sonst würde sie noch so ein komischer Vogel entdeckten.

„Lass uns erstmal für die Nacht einen sicheren Ort suchen und dann erzähle ich dir alles, was ich weiß.", schlug Yunho vor. Skeptisch zog Jongho seine Augenbrauen zusammen und musterte den Älteren aufmerksam. Widerwillig stimmte er Yunho zu. Er war gespannt, was der andere ihm berichten würde, schließlich schien er über einiges Bescheid zu wissen.

Geschwind folgte Jongho dem Größeren, als sie ihre momentane Umgebung verließen. Es war viel zu gefährlich auf der offenen Straße.

Contagious Pt. 2: AfterlifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt