Teil 20

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Wir schwiegen im Auto auf dem Weg zum Anwesen, in mir tobte ein Sturm an verschiedensten Emotionen, doch ich kannte es schon in dem Zustand machte es keinen Sinn mit ihm zu disskutieren. Ich parkte in der Garage, schaltete den Motor ab, blieb aber noch sitzen, aus dem Augenwinkel sah ich wie er den Kopf zu mir drehte. "Du bist sauer." Murmelte er und ich schnaubte, "Wieso sollte ich?" fragte ich. "Weil ich nicht mit dir geredet habe, weil es nicht so lief wie die Prinzessin es gern hätte." sagte er und mein Puls stieg an. "Steig aus, du musst schlafen." Sagte ich und stieg selbst aus, knallte die Wagentür zu. Statt in den Aufzug zu steigen hielt ich die Tür zum Treppenhaus für ihn auf, trat mit ihm im Gästetrakt wieder auf den Flur, "Was sollen wir hier?" nuschelte er. "Willst du das die Anderen oder Matty dich so sehen? Ich nähmlich nicht." Er starrte mich kurz an, stampfte dann aber in das Gästezimmer neben uns. "Du hast kein Recht sauer auf mich zu sein." Knurrte er und mein Geduldsfaden riss.

"Nein? Es ist in deinen Augen also vollkommen in Ordnung das du mit Angel Scott rumgeknutscht hast?" Sagte ich, nachdem ich ihm in den Raum gefolgt war, "Tu nicht so scheinheilig!" knurrte er. "Wie bitte?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust, "Du hast schon mit der Hälfte der Leute hier geknutscht! Sam! Steve! Danny! Und natürlich dein Loki!" brüllte er, "Ich soll über all das hinweg sehen, aber wenn ich einen Fehler mache ist es unverzeihlich?" ich schüttelte ungläubig den Kopf. "Nein, ich streite jetzt nicht mit dir. Das macht keinen Sinn, wenn du betrunken bist." Sagte ich und wollte gehen, doch er packte mein Handgelenk, feste mit der linken Hand. "Nein! Du willst reden? Reden wir!" Fuhr er mich an, "Was soll ich denn sagen, Bucky? Wie oft muss ich dir noch sagen das Loki nur ein Freund ist, dass ich dich liebe. Dich und Steve! Nichts davon war je wichtig für mich! Nur ihr seid es!" fauchte ich zurück. "Sogar dein Vater will das du mit ihm zusammen bist!" Schrie er mich an, "Mir ist egal was dieser Mann will! Ich will euch, dafür habe ich wieder und wieder gekämpft! Statt mit mir über all das zu reden, gehst du dich lieber betrinken, mit ihr!" schrie ich zurück und versuchte mich von ihm loszumachen, er gab ein dunkles Grummeln von sich. "Bucky du tust mir weh." Sagte ich, seine Finger lagen wie ein Schraubstock um mein Handgelenk, aber ich schaffte es mich los zu machen und stolperte kräftig gegen die Kommode, er bemerkte es nichtmal, vergrub die Finger in den Haaren wandte sich ab. "Ich habe genug davon nicht gut genug zu sein! Das alle immer besser sind als ich!" Sagte er, ich legte die Hand auf die schmerzende Seite, "Bucky, keiner sagt sowas. Du bist genug, mehr als genug. Du bist alles was ich will, du bist mein Mann, der Vater meines Sohnes." er schüttelte den Kopf. "Tu nicht so, ich kann es doch sehen, dass sie sich fragen was du mit mir willst, wo du schon den perfekten Mann an deiner Seite hast. Ich bin weder so gut wie Steve, noch ein Prinz oder sowas wie Loki. Einfach nicht genug, ein Mörder. Der Winter Soldier!" Er drehte sich zu mir um, doch schien meine Schmerzen nicht zu bemerken, ich war nicht mal sicher ob er mich überhaupt richtig sah, so wie er schwankte. Mir wurde klar, dass er mir ohnehin nicht zuhören würde, er hatte sich da reingesteigert. "Ich kann jetzt sagen was ich will, es ändert ja doch nichts. Reden wir morgen, wenn du wieder klar bist." Sagte ich rau und er schnaubte, "Keine Ahnung ob ich das will." meinte er und ich ging einfach, ohne ein weiteres Wort. Wollte nicht das es noch schlimmer wurde als sowieso schon. Im Treppenhaus lehnte ich mich an die Wand, presste die Hand vor den Mund um mein Schluchzen zu unterdrücken und hob mein Shirt hoch. Da wo ich Bekanntschaft mit der Kommode gemacht hatte, war es an den Rippen kräftig rot und ich wusste es würde eine fiese Prellung geben. Mein Handgelenk dagegen wurde schon blau, ich legte die andere, zitternde Hand darüber und wollte es heilen, doch ich schaffte es nicht genug positive Kraft aufzubringen um es zu heilen. Wie konnte er nur glauben nicht genug zu sein? Hatte ich ihm jemals dieses Gefühl gegeben? Die ganze Sache mit dem Stein, mit Amanuel, sie hatte alles nur schlimmer gemacht, immer wieder brachte ich alles durcheinander. Wütend auf mich selbst und auf alles andere boxte ich gegen die Wand, die raue Oberfläche rieb meine Knöchel auf, doch weder das, noch der Schmerz an den Rippen war so schlimm wie der Schmerz in mir drin.

Zwischen Herz und Verstand IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt