8: der Fremde in meiner vergangenheit

136 5 2
                                    

Unverändert schlägt mein Herz immer noch aus meiner Brust.
Wie konnte ich bloß so dumm sein? Wie konnte ich damals nur so ungebildet sein, obwohl ich von meiner Mutter gelernt hatte mich von fremden vern zu halten, die mir nichts gutes wollen. Doch habe ich darauf gehört? Nein, ich habe den selben Fehler gemacht, der damals mein ganzes Leben zerstörte.
————

„Pass auf dich auf Lia, ich bin bald wieder da mein Schatz."
Die Mutter des auf der Treppe sitzenden Kindes schwang die Tür zu und verschwand im frühlingswind.
Die Tochter allerdings rannte direkt in ihr Zimmer. Sich auf ihr Bett setzend schlug sie ihren PC auf, um Sekunden später eine Geschichte auf Wattpad zu lesen.
Ihr Herz schlug bis zu ihrer trockenen Kehle als sie am spannendsten Teil des Buches ankam. Es handelte von einem tanzendem Clown, der die Ängste der Kinder fraß. Nicht viele waren Fans von horrorgeschichten wie ES, doch sie verschlang Buch für Buch.
Dabei war sie eigentlich das genaue Gegenteil von der starken Frau, die in dem Buch „you'll be mine - his queen of fear" dem bösen standhielt.
Nein, Lia Swan war eine zierliche, innerlich kaputte Person, die immer auf ihre Mutter hörte und kein eigenes Leben hatte. Ihre eigenen Träume und Ziele hatte sie schon längst verloren.

Keine Freunde,
Keine Liebe,
Keine Gefühle und bedenken.
Nach dem verschwinden ihres Vaters war ihr Herz gebrochen worden. Er spielte mit ihr und war immer für sie da. Nachts laß er ihr immer ein und die selbe, spanende Geschichte vor. Sie liebte es ihm zuzuhören und wollte dieses Gefühl von Geborgenheit für immer zu spüren bekommen.
Doch ihre Verbundenheit verschwand des einen Tages, als ihr Vater nicht mehr von seiner Arbeit zurückkam. Nichts ließ er ihr zurück außer die Trauer und Wut, die sie im inneren trug. Er verließ sie und ihre nun Alleinerziehende Mutter.
Die Mutter, dessen Namen die nun fast erwachsene Frau, die innerlich nur ein kleines Kind war, nicht mehr zu nennen vernahm, wurde rücksichtslos und betrank sich Tag für Tag.
Ihre Arbeit schmiss sie und verschwand Woche um Woche bei einem anderen Typen, der sie verschleppte.
Doch sie kümmerte sich trotzdem um ihr kleines Geschenk das langsam von selbst heran wuchs.
Lia ist zu einer Kämpferin herangewachsen und hatte wieder ihr Ziel vor Augen. Nie wieder sollte sie zerbrechen und sich auf andere verlassen. Dass lernte sie aus ihren Entscheidungen, die sie ohne Hilfe entscheiden musste.
————
Vorsichtig verließ ich die umkleide, meinen Kopf immer noch gesenkt. Ich wusste was jetzt kommen würde und ich war bereit. Nochmal lasse ich mich nicht von schlechten Menschen beeinflussen.
Aus der Kabine, aus der ich kam, wurde ein lauter Schrei freigelassen, die den ganzen Shop füllte. Das war mein Start Zeichen.
In schwungvollen Zügen rannte ich auf den Ausgang zu und lief immer weiter Richtung Ausgang.
Warum diese Dame geschrieben hat? Um zeit zu erlangen habe ich mein blutverschmiertes Gewannt vor den Spiegel gehangen, das müsste die Leute für eine Weile aufhalten.
Als ich vor die Schwelle des Ausgangs trat fingen die Sensoren an zu summen und vibrieren.
Alle drehten sich erschrocken um und sahen in mein siegreiches Gesicht, das zum Abschluss noch einen drauf tat und allen mit einem winken bekannt gab, sie sollen alle in der Hölle schmoren.

Immer wieder nach hinten sehend rannte ich in Richtung Ausgang. Mein Kleid schwing im Wind und fing die schönsten Posen meinerseits auf.
Alle schrieen und sahen mich geschockt an, doch ich lief nur weiter. Was auch immer passierte, dass war es definitiv wert!
Doch kurz vor dem Ausgang stolperte ich und viel direkt in die Arme eines starken Mannes. Als ich meinen Kopf hob und aufstehen wollte hielt dieser mich fest und flüsterte mir ins Ohr.

„Dachtest du wirklich du könntest mir entkommen Schätzchen? Ich besitze nicht nur das Hotel, ich werde dich überall finden."

Meine Augen weiteten sich als ich seine Stimme hörte. Dunkel und doch dominant. ‚Jace'!
Ein Schluchzen kam aus meiner Kehle, doch das war alles nur vorgespielt. Soll er mit allen reichen mistigeren hier doch verrotten!
Langsam stand ich von seiner Stütze weg und hielt kurz inne. Sollte ich das jetzt wirklich machen? Einen Versuch ist es jedenfalls wert!
Gespielt schrie ich auf und trat ihm in den Schritt. Er krümmte sich kurz und ich fing spielerisch an zu weinen. Ohne auch nur einen weiteren Moment zu verpassen, Schreie ich ihn an, damit auch jeder hier mitbekommt was hier eigentlich los war. Auch wenn es eigentlich gelogen war.

ℙ𝕤𝕪𝕔𝕙𝕚𝕔 𝕖𝕪𝕖𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt