Lange hatte Hermione das immer wiederkehrende Klopfen an ihrer Tür ignoriert. Aber irgendwann waren ihre Tränen soweit versiegt, dass sie es schaffte, sich aufzuraffen und an die Tür zu gehen. Am Liebsten hätte sie diese sofort wieder in die Angeln geworfen, als sie die Person draußen erkannte. Doch die Frau trat ohne auf eine Einladung zu warten in ihre Wohnung und nahm sie in die Arme.
Hermione dachte, sie hätte alle Tränen bereits verweint, doch sie hatte sich geirrt. Kaum dass Naomis Arme sie umfangen hatten, fing sie erneut an zu schluchzen. „Warum...", fragte sie nur. Die Andere drückte sie mitfühlend an sich und strich ihr durch die Haare. „Ich weiß es nicht", flüsterte die blonde Frau ihr zu, „wir dachten, dass alles glatt liefe zwischen euch zwein. Alle Berichte die ich vorliegen hatte, legten nahe, dass Edmond... na ist jetzt auch egal."
Sie strich Hermione beruhigend über ihre Haare. „Es wird alles gut, du wirst sehen. Wir finden jemanden, der dich glücklich macht." Sie redete weiter beruhigend auf Hermione ein. Es waren weniger die Worte, die sie zur Ruhe kommen ließen, sondern die Stimme und die Zärtlichkeit mit der Naomi sie berührte. Nichts war mehr von der strengen Geschäftsfrau übrig. Hermione fühlte sich fast wieder wie ein Kind, dass von ihrer Mutter getröstet wurde.
Vielleicht machte sie ja einen Fehler, wenn sie nach einem Mann in ihrem Leben suchte. Vielleicht...
„Hast du eigentlich einen Freund?", es war keine zu offensichtliche Frage oder? Das ließ Interpretationsspielraum.
Naomi lachte. „Ja, die Partnervermittlung gehört meinem Freund." Nun, es war einen Versuch wert gewesen.
„Wie ist er so?", wollte Hermione wissen.
Naomi verdrehte nur die Augen. „Er ist eingebildet, arrogant, hochnäsig und ein richtiger Vollidiot. Reißt seinen Mund immer viel zu weit auf und baut mehr Scheiße an einem einzigen Tag, als andere in ihrem ganzen Leben. Aber...", sie zögerte, „er ist mein Vollidiot." Sie schnaubte. „Weißt du, man muss die Männer so akzeptieren wie sie sind, mit all ihren vielen verdammten Fehlern. Nur wenn man das schafft, dann kommt man auch in den Genuss der guten Seiten."
„Und die wären?", fragte Hermione herausfordernd.
Naomi lachte. „Er ist witzig und charmant. Er ist immer für jeden da. Nicht nur für mich, sondern für seine Freunde und jeden anderen der ihn um Hilfe bittet. Er gibt einfach alles dafür, die Welt im Großen wie auch im Kleinen zu einem angenehmeren Ort zu machen."
Sie schloss die Augen. „Wir haben schwere Zeiten zusammen durchgemacht, weißt du. Damals musste ich mir viel von der Seele reden und er war immer für mich da. Er hört immer zu. Inzwischen mache ich mir manchmal einen Spaß daraus und erzähle ihm stundenlang von MakeUp, nur um ihn zu ärgern. Aber selbst da versucht er Aufmerksamkeit zu heucheln, auch wenn es ihm nicht immer gelingt." Naomi zwinkerte ihr zu.
„Und er schläft dabei nicht ein?" Hermione erinnerte sich an Ron, der bei so interessanten Themen wie alte Runen immer weggenickt war.
Wieder lachte Naomi. „Das Schlafen heben wir uns immer für danach auf."
Edmond... er war auch nicht eingenickt, im Gegenteil. Er hatte sich von Hermiones Ausführungen mitreißen lassen, hatte sich eingebracht, war... er war perfekt gewesen... bis sie sich an den schwarzen Rauch über seinem Zauberstab erinnerte. Warum? War sie zu bieder? Wenn sie es richtig bedachte, war ihr Dating Vorschlag wohl zu langweilig gewesen. Männer kochten nicht gerne. Es war zu... häuslich. Sie machte wirklich den Eindruck einer verödeten Hausfrau... Und dann war das Ganze noch sprichwörtlich ins Wasser gefallen.
Erneut kamen ihr die Tränen und erneut musste Naomi sie trösten.
„Wenn das vorbei ist, lass uns Freundinnen bleiben. Wir könnten ab und zu so eine Art Mädelsabend machen...", schlug sie Naomi vor. Diese lächelte sie warm an. „Gerne."
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Magical Blind Dating
Fanfiction(Abgeschlossen) „Magical Blind Dating. Vielleicht ihre letzte Chance auf eine wirklich magische Liebe." Hermione wusste, dass ihre Verzweiflung wirklich tief ging, als sie ihren Zauberstab auf den bunten Prospekt legte um ihren Konsens zu geben. Sie...