Extra Kapitel: As his best friend...

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PoV Yeosang  

*Warnung* mögliches sterben an cuteness

,,Haaach" Ein lauter Seufzer entwich mir, bevor ich mich erneut an Seonghwa kuschelte. Der Größere legte sofort beschützend seine Arme um meinen Körper, nur um mich noch dichter an sich zu ziehen. Die Augen schließend, atmete ich seinen Duft ein. Wäre er nicht gewesen, wäre ich wohl oder übel zu einem emotionalen Wrack mutiert und hätte meine gesamten Herbstferien im Krankenhaus auf der Intensivstation verbracht. Zwar hatte ich immer noch Bedenken, nicht die ganze Zeit bei Wooyoung sein zu können, doch Seonghwa hatte mich dazu gebracht, wenigstens für ein paar Minuten an etwas anderes denken zu können. Eher gesagt - an jemanden anderes.

Ja, es stimmt. Ich hatte mich in den Älteren verliebt, doch unsere Lovestory war nicht im geringsten so romantisch, wie ich sie meinen späteren Kindern eigentlich immer erzählen wollte. Zuerst haben wir uns wirklich gut verstanden und haben uns in der Mittagspause getroffen, miteinander geredet und eine Art Verbindung aufgebaut. Dann jedoch kam das mit Wooyoung. Ich war am Boden zerstört, wusste nicht, was ich tun sollte und habe Tage lang durchgeweint. Die Nächte habe ich auf der harten Bank neben seinem Bett verbracht und es ist schon so weit gekommen, dass mich die Ärzte mit Gewalt und Drohungen aus dem Krankenhaus ziehen mussten.

Naja... dann hat mich Seonghwa von Panikattacken durchflutet hinter dem Krankenhaus gefunden. Er hat mir versprochen, dass er das mit mir gemeinsam durchsteht und mich keinen Augenblick mehr alleine lassen würde. Aus verzweifeltem Festklammern, wurde Abhängigkeit, aus Abhängigkeit wurde Vertrauen und aus unserem gemeinsamen Leid haben sich schließlich Gefühle entwickelt. Seitdem sind jetzt fast sechs Monate vergangen. Sechs Monate, die mein Leben so ziemlich um 180 Grad verändert haben.

Langsam öffnete ich meine Augen wieder und versuchte, zu seinem makellos perfektem Gesicht hochzuschielen. Mein rechtes Bein hatte ich über seines gelegt. Scheinbar hatte er die kleine Bewegung bemerkt, denn er nahm vorsichtig seinen Kopf von meinem und schaute mich kurz an, ehe er mir einen Kuss auf die Nasenspitze drückte. Normalerweise mochte ich sowas ja nicht, doch solange es Seonghwa war, konnte er ruhig alles mit mir machen, was er wollte. Dieser Gedanke erinnerte mich an unser erstes Mal, in dem ich ihn erfolglos von meiner Fähigkeit als Top überzeugen wollte, mich aber wenige Sekunden später geschlagen geben musste.

Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Schnell griff ich zur Kommode und erblickte sogleich den Namen von Yunho. Ich musste lächeln. Als wir die Täter des Mordangriffs gefunden hatten, hatten die zwei Söhne Yunho und Jongho sofort Hilfe angeboten und haben sich von herzzerreißenden Entschuldigungsbriefen bis hin zu persönlichen Treffen mit Tränenausbrüchen bei uns das Verhalten ihres Vaters verfluchen wollen. Dabei war es nicht mal ihr Vater, der die schlimmste Tat begangen hatte. Es war Sans Vater selbst, der zwei Auftragsmörder ermittelt hatte, um seinem Sohn einen Denkzettel verpassen zu wollen. Seiner Aussage nach, hatte er nur von einer Drohung geredet, allerdings war das allein schon schlimm genug. Seinen eigenen Sohn wegen seiner Sexualität verletzen zu wollen, war das schlimmste, was man jemals auch nur denken konnte. Für mich war dieser Mann schon immer ein Psychopath gewesen, wobei ich ihn durch die Scheidung von Sans Eltern noch nicht einmal richtig kannte.

,,Hey Yeosang... ähm... störe ich vielleicht gerade oder hast du kurz Zeit?"
Ich wollte gerade zur Antwort ansetzen, da unterbrach mich Seonghwa mit einem Stöhnen, das meine Augen weiten ließ. Mit einem mahnenden Blick betrachtete ich den Schönling, dem das jedoch recht wenig auszumachen schien und nun sogar meinen Namen ins Gestöhne miteinbrachte.
,,Seonghwaaaaa, hör auf damit, du kindischer Idiot!" 

,,Yeoo.. nicht daahh"
,,Sicher, dass ich euch nicht störe? Das hört sich ja ziemlich verdächtig an." Aus dem Handy war ein Lachen zu hören, doch ich fand das ganze hingegen ja eher nicht so komisch und hielt dem Schwarzhaarigen die Hand vor dem Mund. Dieser fing jedoch gleich darauf damit an, an ihr herumzuknabbern.
,,Eyy lass das oder ich beiß zurück!"
,,Ich glaub, ich ruf später einfach noch mal an. Ich wünsche euch zweien solange noch vieeel Spaß. Man hört sich."
Empört drehte ich mich zu Seonghwa.
,,Sieh, was du gemacht hast! Jetzt hat er aufgelegt!"
Ein lautes Lachen verließ seinen Mund und auch ich musste gleich darauf mitlachen. Wie schön es doch war, wenn man seinen Seelenverwandten gefunden hatte...

Es dauerte nicht lange und unser kleines Gerangel wurde erneut von meinem Handy unterbrochen. Diesmal war es eine unbekannte Nummer, also deutete ich dem Älteren, endlich leise zu sein.
,,Ja, hallo?"
,,Krankenhaus (...). Sind Sie Kang Yeosang?"
,,Ja, der bin ich, ist was mit Wooyoung?"
Sofort wich mir die Farbe aus dem Gesicht und auch Seonghwa erstarrte nach meiner Aussage sofort.
,,Wir konnten seine Eltern leider nicht erreichen, aber es sieht so aus, als würde er bald aufwachen. Wenn Sie vielleicht eine andere Nummer haben sollten, bitten wir Sie darum, die Eltern von Jung Wooyoung zu informieren."
Sofort blitzen meine Augen auf. Wooyoung würde aufwachen. Er würde nach sechs verzweifelten Monaten endlich wieder aufwachen!

𝑪𝒂𝒖𝒈𝒉𝒕 𝒊𝒏 𝒂 𝒅𝒓𝒆𝒂𝒎 ✰ Woosan✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt