Kapitel 3

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Ich hasste mein Leben. Auf die Nacht zu warten, war immer das Schlimmste für mich gewesen. Seit diesem einen Tag fürchte ich mich.....

Etliche Jahre zuvor

„Lara, fang mich.", ich lief durch unseren gesamten Garten. Meine Schwester folgte mir auf dem Fuße. Wir hatten so viel Spaß und waren ausgelassen. Sie war meine beste Freundin. Aber an diesem Tag ertönte ein Signal über den Satelliten. Eine Gefahr drohte. Bis heute weiß  wusste ich nicht welche genau, aber ich sollte es herausfinden. Meine Schwester und ich blieben draußen, bis wir uns über die leeren Straßen unserer Stadt wunderten. Ein seltsames Gefühl beschlich mich. Ich fühlte mich beobachtet. Ich drehte mich um die eigene Achse. Ein Mal. Zwei Mal. Drei. In der Bewegung hielt ich inne. Ich hatte meine Schwester nicht gesehen. Ich schrie laut nach ihr. Sie antwortete nicht. Dann kam sie endlich auf mich zu. Überglücklich rannte ich ihr entgegen. In diesem Moment schoss jemand knapp an mir vorbei und traf sie mitten ins Herz. Ich schrie wie am Spieß. Meine Mutter kam vorbei und hielt mich fest. Sie zerrte mich mit. Seitdem schlug sie mich. Mir war nicht bewusst weshalb, nur hatte ich seit dem Vorfall kein Wort mehr gesagt und hatte es auch nie wieder vor. An mehr erinnerte ich mich nicht. Sie blieb in meinem Herzen.

Endlich war es dunkel. Kein Licht drang zu mir durch. Es gab nur den Mond, die Sterne und den Wachturm. Ich huschte zwischen den Büschen hindurch und hoffte darauf, nicht entdeckt zu werden. Mein Herz klopfte bis zum Hals, als ich mich an die Mauer des Wachturms lehnte. Er war kalt. Unangenehm kalt. Sowas hatte ich noch nie gefühlt. Hier war kein Mensch. Im Schatten wartete ich auf die Nachtwache. Ihr Strecke kannte ich zu gut, weil sie diese jeden Abend liefen. Nicht selten hatte ich sie bei ihrer Arbeit beobachtet. Heute Nacht tat ich dies aus einer anderen Perspektive. „Fünf Minuten zu spät", erkannte ich verwundert. Dies war bisher noch nie vorgekommen. Ich guckte auf meine Uhr. Sechs. Sieben. Acht. Ich sprang aus dem Schatten hinter den nächsten Busch. Diesmal hatten sie hinter den Turm gucken wollen. Meine Angst steigerte sich immer weiter. Ich blieb jedoch leise. Ich machte kein Geräusch und keine Bewegung. Das war auch wichtig gewesen, wie ich es noch erfahren werde. Die Wächter waren weg und ich setzte meinen Weg durch die Dunkelheit fort. Als ich  eine geschätzte Meile weiter weg war, wagte ich es mich wieder normal zu verhalten und zu bewegen. Ich sah vor mir einen Baum. Rechts einen. Links einen. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Ein Blick auf meine Uhr sagte mir, dass es bereits zwei Uhr morgens war. Ich sah den Baum vor mir an. Es war ein hoher schlanker. Dort oben wollte ich unbedingt schlafen. Heute zeigt mir jeder für den Versuch einen Vogel. Es kam wie es kommen musste, der Baum bog sich und ich landete im Schlafanzug auf dem Boden. Ich war auch nicht dazu gekommen, mich anders einzukleiden. Mein Rücken schmerzte und ich entschloss, mich bei nächster Gelegenheit anders einzukleiden. Ich fühlte mich in Shirt und Slip nicht gerade angezogen. Ich beschloss mich unter diesen Baum zu legen. Dort fiel ich in einen langen tiefen und traumlosen Schlaf.

Tränen eines DrachensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt