22 Lesenacht Teil 1

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Clint setzte sich neben mich und reichte mir seine Hand. ,,Drück ruhig zu. Diese Hand hat schon zwei Kinder überlebt." Leicht schmunzelnd nahm ich seine Hand. Natascha sorgte für ein klein wenig Privatsphäre.  Bruce behielt die Vitalwerte von mir und dem Baby im Auge, während Natascha Hebamme spielte. ,,Kannst du sowas überhaupt?" Gespielt empört sah sie mich an. ,,Vertrau mir. Außerdem bin ich die einzige, die du bekommen wirst." Also zerquetschte ich schreiend vor Schmerzen und pressend Clints Hand, welcher mich des öfteren beruhigte.

Ich war froh, dass wenigstens er wusste, neben Natascha und Bruce, was zu tun ist. ,,Komm. Nur noch ein Mal. Dann ist es draußen", versuchte Nat mich aufzumuntern. Mein Atem ging flach und teilweise bildeten sich schwarze Punkte vor meinen Augen. Clint schnippste vor meinem Gesicht herum. ,,Hey. Du schaffst das. Du bringst dieses Baby zu Welt verstanden?" Schwach nickte ich. ,,Ihre Werte verschlechtern sich." ,,Ein letztes Mal pressen. Dann ist es vorbei." Ich nahm meine Kraft zusammen und presste. Meine Schreie hallten in den Wänden des Jets wieder. Ein Schreien war zu hören. Das Schreien eines Babys. ,,Du hast es geschafft. Und sie ist wunderschön." Natascha durchtrennte noch die Nabelschnur, wickelte sie in ein Handtuch ein und gab sie mir. Ich war zwar noch schwach, aber dieses Wunder in meinen Armen halten zu dürfen, machte mich überglücklich.

Peter war zu mir gekommen. ,,Sie ist wirklich wunderschön." ,,Ja oder?" ,,Hey." Mein Blick glitt zu meinem Vater. Er sah aus, als würde er sich entschuldigen wollen. ,,Tut mir leid, dass ich nicht für dich da war. Aber es war zu viel ich-" ,,Schon gut Dad. Möchtest du sie halten?" ,,Ich?" ,,Ja." Peter nahm sie mir ab und gab sie Tony. ,,Wir sind gleich da", verkündete Steve. Wieder bildeten sich schwarze Punkte vor meinen Augen. ,,Nia? Hey. Was ist los?" Peters Stimme vernahm ich nur noch gedämpft. Die Dunkelheit nahm mich ein.

,,Nia?" Lucy stand vor mir. Wir standen in den Fluren vor unserer Zelle. ,,Wo sind wir?" Lucy sah mich an. ,,In deinem Kopf....du bist dabei, zu sterben. ,,Und was machst du hier?" ,,Dafür sorgen, dass du nicht stirbst." ,,Aber ich bin bei dir. Ich möchte nicht gehen!" ,,Du musst. Du wirst glücklich werden. Außerdem hast du eine Tochter. Du kannst sie nicht alleine lassen." ,,Sie wird Eltern bekommen, die sie lieben. Menschen, die kein durcheinanderes Leben haben." ,,Wenn du jetzt stirbst, wirst du viele Menschen verletzen. Du hast die Chance, zurück zu kehren. Die Avengers würden sie behalten. Aber wenn du aufwachst, kannst du dafür sorgen, dass die kleine ein normales Leben bekommt, wenn du es möchtest." Ich schwieg eine Weile. ,,Ist das echt, wenn es nur in meinem Kopf passiert?" ,,Es ist echt." ,,Wie viel Zeit habe ich noch?" ,,Nia-" ,,Nein. Es ist mir egal, ob ich mich später hier ran noch erinnere aber ich möchte noch Zeit mit dir verbringen. Nur ein bisschen."  Sie kam zu mir und wischte mir die Tränen weg. ,,Nur wenn du mir eine Sache versprichst." ,,Alles." ,,Schließe mit mir ab. Finde jemand neues. Die rothaarige Agentin zum Beispiel. Aber du darfst mich nicht vergessen okay? Versprich mir, dass du mich niemals vergisst." ,,Versprochen. Ich werde dich niemals vergessen. Niemals." Dann legte sie ihre Lippen auf meine und ich schloss meine Augen. Ein letztes Mal konnte ich Lucy noch flüstern hören. ,,Wir sehen uns wieder. Versprochen mein Engel."

Meine Augen öffneten sich. Mein Kopf dröhnte. Kurz musste ich mich an die Helligkeit gewöhnen, sah aber nur verschwommen. Als hätte sich ein Schleier über meine Augen gelegt. Und meine Ohren in Watte verpackt. Was ist passiert? Und wo bin ich? Umrisse von Gestalten zierten mein Umfeld. Alles was ich hörte, war ein gleichmäßiges Piepen. War ich in einem Krankenhaus? Oder wieder bei Hydra? Panik breitete sich in mir aus. Etwas berührte meine Hand, woraufhin ich zusammen zuckte. Aber als mir jemand über die Stirn strich, beruhigte ich mich. Der Duft kam mir bekannt vor. Natascha.

Langsam verschwand der Schleier auf meinen Augen. Nur meine Ohren wollten noch nicht vollständig wieder funktionieren. Genau wie meine Stimme. Die Ärzte entfernten mir ein paar Schläuche aus meiner Luftröhre und Magen, was etwas unangenehm war. Natascha hatte mir erklärt, dass die anderen sich ausruhen waren. Es war mitten in der Nacht. Wir sahen uns in die Augen. Grün traf auf blau. Ein zartes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie sich leicht zu mir vor lehnte. Meine Lippen trafen die ihre. Es war ein zarter, kurzer Kuss. Aber genug, um Schmetterlinge in meinem Bauch fliegen zu lassen.

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Hey. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Bis zum nächsten♡

𝚃𝚑𝚎 𝚕𝚒𝚏𝚎 𝚋𝚎𝚏𝚘𝚛𝚎 || Avengers FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt