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"Okay und was würdest du gern trinken?" fragte Taehyung mich gerade, während wir in einem kleinen Restaurant in London saßen. Das erste der 3 Konzerte hatten wir erfolgreich hinter uns gebracht, während die Fans wirklich komplett ausgerastet waren. Die Jungs hatten es mir nicht geglaubt, als ich ihnen erzählt hab, wie groß ihre Fan Base hier in Europa eigentlich war. Als sie dann aber die Menge an Fans und ihren Gesang zu ihren Liedern gehört hatten, konnte nicht mal Tae seine Tränen zurück halten. "Hmm.. Rotwein hört sich gut an. Zur Feier des Tages." lächelte ich ihn an, Tae griff über den Tisch nach meiner Hand. Heute hatten wir unseren 3. Monatstag.

Manch einer würde es für nicht wichtig erachten, doch für uns war es etwas besonderes. Wir durften gemeinsam Essen gehen, auch wenn wir aufpassen sollten. Aber das machten wir, weshalb ich auch nur kurz nach Taehyungs Hand griff und dann meine wieder aus seiner nahm. Es war einfach zu gefährlich, auch wenn mich die leichte Enttäuschung in seinem Blick ziemlich traf. "Es wird besser. Irgendwann." lächelte ich ihn an und uns wurden die Karten abgenommen, während die nette Kellnerin unsere Bestellung entgegen nahm.

"Ja, irgendwann." seufzte er ergeben, ehe er sich ein wenig umschaute. "Ich würde echt gerne mal mit meinen Eltern nach Europa fliegen..  Ihnen ein wenig mehr von der Welt zeigen." sprach Tae dann, woraufhin ich ihn ein wenig verträumt ansah. Er sprach in letzter Zeit viel von seinen Eltern, er schien sie wirklich zu vermissen. "Dann mach das. Nach der Tour habt ihr doch fast 3 Wochen Urlaub.. Das hört sich doch nach ner guten Idee an, die Zeit mit deiner Familie zu verbringen.." schlug ich vor, als uns schon unsere Getränke gebracht wurden.

"Hmm. Ja, ich werde meine Eltern mal fragen, ob sie schon was vor haben.." sagte Taehyung weiter, ehe er einen Schluck von seiner Cola nahm. "Auf uns." sagte ich dann und hob mein Weinglas, ehe er mich breit angrinste. "Auf uns." stießen wir an, auch wenn wir nicht alleine hier waren, so zählte dieser Moment irgendwie mehr als sonst, wenn wir unter den Jungs waren. Ein wenig Zeit, die man einfach zu zweit verbrachte. Gespräche, die man offen führen konnte, wenn auch nicht all zu privat. Immerhin waren wir in einem Restaurant. Blicke, die man nicht verheimlichen musste. Es war einfach besonders, und ich war mehr als dankbar, dass unsere Manager uns das hier erlaubten. "Was machst du denn in deinem Urlaub?" fragte mein Freund dann, und ich zuckte mit den Schultern. "Ich werd wohl ein wenig Ruhe genießen, vielleicht auch weg fliegen... Hab noch nichts vor eigentlich." grübelte ich, während Tae nur nickte. "Würdest du denn.. Mit meinen Eltern und mir.. Zusammen Urlaub machen?" fragte er nun, und mein Blick fing den seinen direkt. Mit seinen Eltern? Wow.

Sofort strahlte ich ihn breit an. "Na klar, wenn das für deine Eltern kein Problem ist.. Sehr gerne.. Ich würde sie echt gerne kennen lernen." gab ich zu, und ich sah praktisch wie Tae ein Stein vom Herzen fiel. "Sie wollen dich auch endlich kennen lernen. Meine Mutter möchte schon immer mit dir reden.. Aber .. Oh Gott sie würde dich löchern mit Fragen.. Und .." stotterte er ein wenig, als die Kellnerin unser Essen brachte. Wir bedankten uns und mir lief bei der leckeren Pasta schon das Wasser im Mund zusammen. "Ich hab kein Problem damit, Baby. Wenn es für dich okay ist, rede ich sehr gerne mit deinen Eltern." grinste ich ihn an, und er schien überrascht von der Antwort. "O-Okay.. Dann.." lächelte er und ich konnte ihm ansehen, dass er wirklich erleichtert war. Wie lange er das wohl schon mit sich herum trug?

Wir genossen das leckere Essen in angenehmer Stille und unterhielten uns im Nachhinein über dies und das, ehe wir zum Hotel zurück fuhren. "In Korea ist es gerade morgens." schaute Tae im Aufzug auf die Uhr, was ich mit einem abwartenden Blick abtat. "Vielleicht sind meine Eltern schon wach? Es ist zwar Sonntag..." erklärte er weiter, und endlich verstand ich. "Na komm, ruf sie doch einfach gleich an." lächelte ich ihm zu, woraufhin er mich an sich zog. "Danke." küsste er meine Stirn. "Immer." antwortete ich nur, ehe ich seinen einzigartigen Geruch einsog. Taehyung roch einfach nach zu Hause, nach Geborgenheit und unfassbar viel Liebe.

Kaum im Zimmer angekommen zog Taehyung sein Hemd aus, nur um in ein bequemes Shirt zu schlüpfen, was ich ihm gleich tat. Ich band meine Haare zu einem lockeren Zopf, nahm einen Hoodie und eine Jogginghose und zog mich im Badezimmer um, wo ich direkt meine Zähne putzte. Es dauerte nicht lange, und ich hörte schon Stimmen aus dem Zimmer, woraufhin ich ein wenig nervös wurde. Nun war es also so weit, ich würde zum ersten Mal seine Eltern sehen, mit ihnen reden. Auch wenn ich es eigentlich nicht wollte, so kamen mir die Worte von Jennie wieder in den Sinn.

Seine Eltern würden mich nicht akzeptieren. Mein Herz wurde schwer, und ich bekam wirklich Angst. Tief atmete ich ein und aus, beruhigte mich ein wenig. Mir selbst ein wenig Mut zusprechend ging ich dann wieder zu Tae, der auf dem kleinen Sofa saß, vor sich seinen Laptop aufgeklappt. Anscheinend sprach er via Skype mit seinen Eltern. Sofort hob er seinen Blick und lächelte mir sanft zu.

"Eomma, Appa.. ich würde euch gerne jemanden vorstellen..." sprach er dann, und man hörte nur, wie seine Eltern still wurden. Tae hob seine Hand und streckte sie in meine Richtung aus. Mein Körper streikte, irgendwie wollte ich das nicht. Doch ich hatte es ihm versprochen, ich war es ihm schuldig, meine Angst zu überwinden. Mein Freund lächelte mich warm an und ich wusste in diesem Moment, dass ich absolut keine Angst haben musste. Wer so einen tollen Menschen groß gezogen hatte, der konnte kein schlechter Mensch sein. Ich griff also nach Taehyungs Hand und setzte mich neben ihn, mit ein wenig Abstand. Immerhin waren das da seine Eltern. Freundlich lächelte ich sie an und begrüßte sie, woraufhin seine Mutter, die wirklich ziemlich jung aussah, die Hand vor ihren Mund hielt. Taes Vater hingegen hob nur eine Augenbraue.

"Das ist Jeongguk.. Mein Freund." sagte mein Engel dann, und ich war mehr als nur gespannt. "Oh Gott er ist so hübsch." sagte seine Mutter, und lächelte mich lieb an. "Endlich zeigst du ihn uns! Unglaublich dass wir dich so lange darum anbetteln mussten!" lachte sein Vater, und die beiden grüßten mich. "Es freut mich, sie kennen zu lernen." sprach ich dann, worauf seine Mutter lachte. "Du musst uns nicht Siezen, mein Lieber. Du gehörst doch zur Familie." strahlten mich ihre Augen an, und sie erinnerte mich so sehr an Taehyung, woraufhin ich erstmal nichts sagen konnte.

"So, dann sag endlich! Werden wir deinen Freund nach der Tour endlich treffen dürfen?" fragte Taehyungs Vater, woraufhin Tae mich kurz anlächelte, und er ihnen von seinen Plänen mit dem gemeinsamen Urlaub erzählte, was die beiden direkt zusagten. Wir unterhielten uns noch eine Weile, ehe Tae und ich uns verabschiedeten, nur um seinen Eltern zu versprechen, dass wir uns bald wieder melden würden. "Gukkie, ich danke dir dass du so gut auf ihn aufpasst. Danke, dass du ihn glücklich machst." sagte seine Mutter, ehe ich beschämt zu Boden schaute, und mich nochmals bei ihr verabschiedete. Tae zog mich an sich, nachdem er den Laptop geschlossen hatte. "Danke." küsste er meinen Scheitel, während mein Herz so schnell schlug, dass ich sicher war, er würde es hören.

Coincidence ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt