Ich werde wach. Ich bin wohl beim Musik hören eingeschlafen. Wie viel Uhr ist es? WAS, schon 16 Uhr?! Ach herrje, dann schnell mal schauen, ob wir schon abgelegt haben.
Ich springe aus dem Bett, nehme meine Schlüsselkarte und mein Geldbeutel und verlasse meine Kabine. Ich laufe Richtung Deck. Das Schiff ist jetzt voller Menschen. Alle sind gut gelaunt und lachen ausgiebig.
Oben an Deck angekommen, kann ich sehen, dass das Schiff noch anliegt. Aber so wie es aussieht, machen die sich gerade fertig, um abzulegen. Also schön, dann wollen wir mal. Alles wird gut gehen.
Ich beobachte die Besatzung an Land, wie sie die Seile lösen. Viele Menschen stehen unten und winken ihren Angehörigen zu. Es schmerzt mich ein bisschen, zu wissen, dass mir keiner zu winkt. Ich drehe mich um und gehe auf Erkundungstour. Solange das Schiff noch ruhig da liegt, ist es einfacher für mich, zu sehen, wo ich alles Nötige finde.
Als erstes suche ich den Speisesaal. Es dauert auch nicht lange, da habe ich ihn gefunden. Vorne am Eingang hängt ein Schaukasten. Dort ist unter anderem ein Plakat mit der Sitzordnung angegeben. Seit wann gibt es eine Sitzordnung? Nun gut, dann schaue ich mal, wo mein Platz ist.
Die Tische sind nach Etagen und Klasse eingeteilt. Natürlich sitzt die erste Klasse ganz vorne an der Bühne. Ich suche weiter die mittleren Tische ab und finde dann auch schnell meine Kabinennummer. Ich sitze am Rand, habe aber einen guten Blick auf die Bühne. An dem Tisch ist Platz für 4 Personen, aber er ist nur für 3 Personen vorgesehen.
Wer wohl meine zwei Tischnachbarn sind? Heute Abend weiß ich mehr. Ich schaue mir noch die Essenszeiten an und was in den nächsten Tagen an Attraktionen auf der Bühne stattfindet. Aber nichts von meinem Interesse. Wie gut, dass ich ein paar Bücher in meinen Koffer getan habe. Ich muss mich auf jeden Fall ablenken um meine Angst so klein wie möglich zu halten.
Plötzlich ertönte ein Gong. Alles wird still. Dann spricht der Kapitän. Er wünscht uns allen eine gute Reise. Also starten wir jetzt.
Ich gehe wieder zurück an Deck und sehe nach vorne. Vor unserem Schiff sind zwei kleinere Schiffe, die uns aus dem Hafen rausziehen. Das sieht schon etwas komisch aus. Es dauert noch eine Weile, bis wir aus dem Hafen draußen sind, dann werden wir von den Schiffen abgekoppelt und dann beginnt die Reise.
Ich gehe nach hinten aufs Deck und genieße für einen Augenblick noch die Aussicht. Es ist wunderschön, die Sonne über Miami Beach. Ich sauge dieses Bild lediglich in mir auf. Es wird das letzte Mal sein, dass ich Amerika sehen werde. Machs gut Amerika.
Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon stehe, aber die Küste ist nur noch in einer kleinen Linie zu erkennen. So langsam zieht der Wind auf und mich fröstelt es. Ich stoße mich von der Reling ab und gehe zurück in meine Kabine. Ich mache mich langsam fertig für das Abendessen.
Es ist Kleiderordnung angesagt. Ich habe mir ein neues Cocktailkleid gekauft, das ziehe ich an. Das Oberteil ist aus schwarzer Spitze mit schönen Verzierungen, der Rock ist champagnerfarben und geht fließend über.
Ich frische mein Make-up auf. Der blaue Fleck tut immer noch höllisch weh, wenn ich da drankomme, aber es nutzt nichts, ich will nicht, dass die anderen das beim ersten Blick sehen.
So fertig. Ich begebe mich zum Speisesaal. Die Hälfte der Passagiere ist schon im Speisesaal. Er füllt sich langsam. Ich gehe zu meinem Platz. Es sitzt noch niemand der Passagiere an meinem Tisch. Bin ich froh die Erste zu sein. Ich bin gespannt, wie meine Tischnachbarn sind. Ich setze mich hin und lasse meinen Blick durch den Speisesaal gleiten.
Da sehe ich einen Mann den Speisesaal betreten. Groß und muskulös. Ein Anblick wie ein Gott. Ich kann den Blick nicht von ihm wenden. Er trägt einen teuren schwarzen Anzug mit einer schwarzen Krawatte. Er sieht zum Anbeißen aus.
Unter seinem Anzug sieht man jeden einzelnen Muskel. So etwas habe ich noch nie gesehen, oder doch? Natürlich, am Hafen, als ich aus dem Café geblickt habe.
Er sieht sich im Saal um und dann fängt er an zu schnuppern? Schnuppert er in der Luft? Und plötzlich blickt er in meine Richtung. Nein, er blickt mich direkt an. Er grinst. Oh mein Gott, ich senke den Blick, schaue aber noch einmal hoch.
Er kommt direkt auf mich zu. Oh nein, was mach ich jetzt nur. Nur nicht die Nerven verlieren Mara, alles wird gut. Er kommt bestimmt nicht auf dich zu. Ich senke meinen Blick und schaue auf die Hände in meinen Schoß.
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Das Mädchen und der Alpha (Band 1)
WerewolfSpannend, Gefühlvoll, Erregend Nach dem Tod von Maras Mutter geht es für Mara in Amerika bergab, der Stiefvater will von ihr nichts mehr wissen und wird sogar gewalttätig. Sie geht arbeiten, um sich die Überfahrt nach Deutschland leisten zu können...