1 Kapitel

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Mein Name ist Vani. Ich bin beim Wasserstamm aufgewachsen und bin auch Bändigerin. Ich sehe eigentlich aus wie eine normale Jugendliche vom Wasserstamm, schwarze Haare, Stupsnase, sanfte Hauttöne und alles mögliche andere. Nur meine Augen sind anders. Sie sind bernsteinfarben und haben einen goldenen Rand. Von der Mitte aus sind sie dunkler und werden heller nach außen und das hat einen Grund

Meine Familie oder eher meine Abstammung ist etwas kompliziert und für Außenstehende meist verwirrend. Meinen Vater habe ich nie kennen gelernt, da er sich sehr kurz nach meiner Geburt dazu entschieden hatte doch keine Familie zu wollen, das war nicht die offizielle Geschichte. Es gab noch eine andere Version die mir immer erzählt wurde die ich aber immer schon sichtlich anzweifelte. 

Wenigstens war ich nicht die einzige ohne einen Vater. Im Gegenteil fast niemand hier hatte einen Vater. Das hatte natürlich einen guten Grund und zwar, dass sie alle aktiv im Krieg waren. Meine Mutter war eine Bändigerin, also nahm man sie gefangen, ich konnte mich gut an den Tag erinnern als man sie mir genommen hatte und ich Vollwaise wurde. Es ist einige Jahre her und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nie zurückkehren wird. Nicht solange der Krieg anhält. 

Kanna hatte mich mich aufgenommen und mir so ein unbeschwertes Leben ermöglicht aber das kleine Dorf langweilte mich und eines Tages beschloss ich, die Welt sehen zu wollen. 

So begann meine Geschichte. 

Es ist ein atemberaubendes Gefühl, wenn du bemerkst 'hey du bist jetzt frei du kannst tun und lassen was du willst'. Dieses Gefühl hatte ich eine kurze Zeit lang und ich war zum ersten Mal nach langer Zeit wieder glücklich. Niemand würde mich vermissen, niemand würde mich zurück wollen, niemand den ich verletzen würde. Obwohl Kanna mich mit Liebe empfangen hatte schreckte ich sie doch ab. 

Ich bändigte Wasser, deswegen hießen die meisten mich willkommen, aber was die wenigsten wussten, war das ich das Feuer tanzen ließ. Letzten Endes war es das was den Leuten Angst einjagte. 

Ich hatte glück und fand nachdem ich verschwunden war eine Kolonie der Feuernation. Ab da wurde es nur besser. Sobald ich an ein paar Klamotten der Feuernation gekommen war lief ich in das kleine Dorf und wurde dank meinem Feuer mit offenen Armen empfangen. Ich lernte ogar das bändigen von einem netten Soldaten. 

Ja das Feuerbändigen als Mitglied des Wasserstammes ist unnatürlich. Das ganze ist aber recht einfach zu erklären. Meine Mutter war eine Bändigerin des Wasserstammes während mein Vater offensichtlich ein Bändiger der Feuernation war.

Sie kamen zusammen waren glücklich und bekamen mich. Meine Mutter war glücklich und mein Vater verschwand. Wir blieben zurück und meine Mutter erkannte früh das ich eine Bändigerin war aber als ich dann eine gewisse Hitze in mir aufwies erkannte sie das ich eine Hybridin war.
Sie wusste das wenn man das herausfand mich entweder als Mistgeburt beschimpfen oder man mich zum Feuerlord bringen würde um mich zur Kriegswaffe zu verändern.

Beide Möglichkeiten wären brutal gewesen und hätten sich schlecht auf mich ausgewirkt also floh sie zu dem einzigen Ort wo sie Unterstützung erwartete. Der Wasserstamm. Sie erzählte niemandem was ich war aber wer mein Vater war. Man sah mich als Verräterin an aber akzeptierte mich da ich kein Feuer aufwies. Dann begann alles.

Ich zog viel umher wurde älter und fand neue Freunde. An meinem 15 Geburtstag war ich mehr als nur glücklich. Drei Jahre war ich frei hatte neue, bessere Freunde gefunden und war sorglos. Meinen Vater hatte ich nicht gefunden aber ich vermutete er hatte eine Familie gegründet ich wollte ihm das nicht zunichte machen denn ich sah exakt aus wie meine Mutter nur die Augen waren von meinem Vater. Das einzige was ich wusste war der Name meines Vaters. Piandao. Kanna sagte immer er hätte uns verlassen, weil er uns schützen wollte aber so richtig hatte ich ihr das nie abgekauft.

Ich zog immer weiter und entschied mich in die Nähe meiner Heimat zu gehen, so befand mich auf einem Schiff, es sollte mich möglichst nahe an den Wasserstamm bringen. Ich wollte wissen, wie sich Sokka und Katara entwickelt hatten. Katara war ein Jahr jünger als ich und das einzige Wasserbändigen das sie konnte hatte sie von mir. Ich wollte einfach wissen wie es ihnen ging und dann sofort wieder verschwinden. Das Schiff legte an und ich stieg ab. Auch ein paar andere kamen mit hinab aber sie wollten nicht zum Wasserstamm. Kaum einer wusste überhaupt von dem Dorf.

Ich lief also in die entgegen gesetzte Richtung, wie die anderen, und nach nicht allzu langer Zeit erreichte ich den Ort, den ich suchte.
Es war genauso friedlich, wie ich es in Erinnerung hatte ,wenn auch, dass es etwas demoliert aussah. 

Da war Kanna Kataras Großmutter, sie sah bedrückt aus. Nirgendwo waren die Geschwister die ich suchte. Es verwunderte mich. Kanna war aus meinem Sichtfeld verschwunden also beobachtete ich die anderen einfach weiter.

"na, nach wem suchst du" sagte Kanna die plötzlich neben mir saß.

Ich erschrak "Kanna tu das nie wieder" sagte ich und fasste mir geschockt an die Brust.

"lass mich raten du suchst nach Sokka und Katara" sagte sie mit einem freundlichen Lächeln.

"du kennst mich zu gut" seufzte ich.

Sie war all die Jahre die einzige, die für mich da war, aber man sah auch ihr an, dass sie angst vor mir hatte.

"die beiden sind dem Avatar gefolgt." redete Kanna weiter.

"dem Avatar?" fragte ich verwirrt.

"ja die beiden haben ihn gefunden dann hat die Feuernation hier angegriffen und ihn gefangen genommen. Die beiden haben sich vorgenommen ihn zu retten" sagte Kanna stolz aber ich hörte die Traurigkeit raus.

"aber das schaffen sie doch niemals zu zweit." sagte ich besorgt.

"sie sind gestern abgereist und haben den fliegenden Bison des Avatars mit sich genommen." sagte sie und ich hörte wie der stolz in ihrer Stimme die Traurigkeit überstimmte.

"und wo wollen sie hin?" fragte ich.

Kanna schwieg.

"oh ich war zu lange weg man vertraut mir nicht mehr" murmelte ich leise zu mir selbst.

Kanna wollte etwas erwidern aber ich kam dazwischen.

"hey das ist in Ordnung ich würde mir auch nicht trauen mach dir keine Gedanken" winkte ich ab und unterdrückte ein Seufzen.
"mein Schiff fährt auch gleich ich muss los." sagte ich noch bevor ich mich abwandte.

Kanna sah mir traurig hinter her und ich sah entschuldigend zurück. Wenn ich mich jetzt beeilte konnte ich wirklich noch mit fahren. Inzwischen hatte ich Geld, das ich mir hart erarbeitet hatte.  Ich wanderte wieder Stunden lang und es begann zu dämmern. Gerade so erwischte ich noch das Schiff.

Die HybridinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt