*** Saschas Sicht ***
Da hat sie mich einfach stehen gelassen. Das hat noch nie jemand gewagt. Sie kann froh sein, dass sie nicht weiß, wer ich bin, sonst würde ich ihr zeigen, dass man ein Alpha nicht einfach so stehen lässt, auch nicht als Luna.
*Alles ok? * fragt Michael mich über Telepathie.
Ich nicke ihm nur zu und gehe auch zu meinem Platz. Mara sitzt wieder in ihrer unterwürfigen Position da. Die Stimmung am Tisch ist bedrückend. Michael räuspert sich.
> Habt ihr schon gehört? Morgen Abend gibt es hier im Speisesaal einen Ball und jeder ist dazu eingeladen. < verkündet er fröhlich und lenkt uns ein wenig ab.
> Ein Ball? Ich war noch nie auf einem Ball. < gibt Mara traurig zu.
> Möchtest du mich dorthin begleiten? < frage ich sie hoffnungsvoll.
> Ich habe doch gar nichts zum Anziehen. < antwortet sie weiterhin traurig.
> Wir können dir morgen gerne noch ein Kleid besorgen. < grinse ich sie an.
> Aber so viel Geld habe ich auch nicht. < flüstert sie.
> Ach das lass mal meine Sorge sein. < winke ich ab.
> Aber..., das kann ich nicht annehmen. < flüstert sie weiter.
Ich nehme wieder ihr Kinn und lasse sie mich anschauen. Ihre Augen funkeln.
> Das kannst du. < und mit diesen Worten Küsse ich sie, so, dass sie keine Widerworte mehr geben kann.
Sie lässt sich in meinen Kuss fallen und ihr entweicht ein leises Stöhnen, als ich mit meiner Zunge an ihren Lippen um Einlass bitte. Sie öffnet ihre Lippen und unsere Zungen tanzen einen wunderschönen und sehr intensiven Tanz. Als ich mich mit Mühe von ihr löse, stöhnt sie frustriert an meinen Lippen auf.
> Nehmt euch ein Zimmer. < meint Michael neckisch.
Ich blicke ihn nur an und er senkt seinen Blick und stammelt ein 'Tschuldigung'. Mara sitzt wieder unterwürfig da, doch ihre Wangen glühen rot vor Erregung.
> Du bist feucht. < flüster ich ihr ins Ohr und sehe dabei zu, wie sie noch röter wird.
> Entschuldigt mich, ich muss mich eben frisch machen gehen. < mit diesen Worten springt sie förmlich von ihrem Stuhl und läuft in Richtung der Toiletten.
> Dein Kommentar hättest du dir auch verkneifen können, sie ist noch nicht so weit. < knurre ich meinen Beta an.
> Es tut mir leid, das wusste ich nicht. Ich dachte nicht, dass sie so verschlossen ist. < Michael bemühte sich, die richtigen Worte zu finden.
> In Zukunft will ich solche Worte nicht mehr hören. < belle ich ihn den Befehl dahin.
Michael nickt und deutet auf Mara, die von der Toilette zurückkommt.
> Besser? < frage ich sie, nachdem sie sich hingesetzt hat.
> Besser. < antwortet sie und grinst.
Heute Abend gibt es Essen a la Carte und wir werden am Tisch bedient. Es dauert auch nicht lange, da kommt die Bedienung und nimmt unsere Bestellungen entgegen.
Beim Essen erzählen wir Mara von Deutschland, von unserem Zuhause und wie es ist, im Vergleich zu Amerika. Mara hört uns gespannt zu und stellt nur ab und an ein paar Fragen.
Nachdem Essen gehen wir noch ein bisschen an Deck spazieren. Die Zeit vergeht wie im Flug und es ist schon fast Mitternacht. Die Dunkelheit kommt schleichend. Mara versucht sich ein Gähnen zu unterdrücken, es gelingt ihr aber nicht so ganz.
> Komm, ich bringe dich ins Bett. < sage ich und wir gehen zu ihrer Kabine.
Dort angekommen, schließt sie auf und dreht sich noch einmal zu mir um.
> Es war ein schöner Tag, ich danke dir, auch dafür, dass du mich gesund gemacht hast. Wir sehen uns morgen. < sie küsst mich zum Abschied und dann geht sie in ihre Kabine und sie schließt die Tür.
> Gute Nacht Prinzessin. < sage ich zur verschlossenen Tür.
So habe ich mir den Abend nicht vorgestellt. Ich wische mir mit der Hand durchs Gesicht, seufze und gehe in meine Kabine. Ich mache mich Bettfertig, liege aber noch wach im Bett und kann nicht einschlafen. Da meldet sich Michael über Telepathie.
*Hey Alpha, bist du noch wach? * fragt er nach.
*Ja. * antworte ich.
*Kannst du auch nicht schlafen? * fragt er.
*Nein. Warum kannst du nicht schlafen? * frage ich neugierig.
*Vollmond. * war nur seine Antwort.
*Ich weiß. Am liebsten würde ich mich verwandeln und ein paar Runden auf dem Deck rennen. * gebe ich ehrlich zu.
*Ja das wäre schön. * träumt Michael.
*Ein bisschen Stress abbauen. * träume ich weiter.
*Warum Stress? Du sollst Urlaub machen und dich vom Stress erholen. * fragt er neckisch.
*Ach das mit Mara ist alles nicht so einfach. * gebe ich ehrlich zu.
*Ja das kann ich verstehen. Sie kennt unsere Welt nicht. Ist sie eigentlich ein richtiger Mensch? * fragt Michael nun nach.
*Ich bin mir da nicht so sicher. Ich glaube sie ist mehr als nur ein Mensch, aber das kann mir nur die Zeit sagen. * gebe ich meine Überlegungen preis.
*Meinst du sie ist ein Schläfer? * fragt er vorsichtig.
*Das wäre schön, dann wäre sie ein Werwolf, ohne es zu wissen. Aber ich glaube, da steckt etwas anderes oder zumindest noch mehr dahinter und ich weiß nicht was. Ich muss warten, bis wir zuhause sind und ich dem nachgehen kann. Ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen. * erkläre ich.
*Das verstehe ich. Vor allem, weil sie ja die Luna ist. * sagt Michael mitfühlend.
*Wie ich ihr das noch beibringen soll, weiß ich allerdings auch noch nicht. Michael, ich würde sie so gerne markieren, aber das würde sie nicht verstehen. Noch nicht. Genauso wenig, wie sie jetzt verstehen würde, dass wir Werwölfe sind, und sie die Luna ist, dass sie meine Gefährtin ist und nun an mich gebunden ist. * sage ich verzweifelnd.
*Es ist nervenaufreibend. Warum genießt du nicht die Zeit, die du mit ihr hast? Und wenn wir zuhause sind, kümmerst du dich erst um das andere? * schlägt mir Michael vor.
*Das versuche ich ja, aber es ist schwierig. * seufze ich.
*Du packst das, du bist nicht umsonst so früh Alpha geworden. Und du bist nicht umsonst, der beste Alpha, den das Rudel je hatte. * muntert er mich auf.
*Du hast ja recht. So und jetzt wird geschlafen, morgen Abend sind wir auf einem Ball. * sage ich entschlossen.
Ich drehe mich in meinem Bett um und versuche zu schlafen. Es dauert auch nicht lange und ich schlafe ein. Das Gespräch mit Michael hat mir gutgetan.
********************************************
DU LIEST GERADE
Das Mädchen und der Alpha (Band 1)
WerewolfSpannend, Gefühlvoll, Erregend Nach dem Tod von Maras Mutter geht es für Mara in Amerika bergab, der Stiefvater will von ihr nichts mehr wissen und wird sogar gewalttätig. Sie geht arbeiten, um sich die Überfahrt nach Deutschland leisten zu können...