Seit wir wieder zurück im Fuchsbau waren, kreisten meine Gedanken um das, was in der Winkelgasse passiert war. Erst diese Begegnung mit Lucius Malfoy vor Gringotts und dann die in Flourish & Blotts. Mittlerweile hatte ich keine Zweifel mehr daran, dass Lucius Malfoy tatsächlich mein Seelenverwandter war. Ich meine ich kann zum ersten Mal Farben sehen. Meine Welt bestand zuvor lediglich aus tristen schwarz-weiß Bildern und jetzt erkannte ich sie in all ihren prachtvollen Farben. Dieses seltsame Gefühl, das ich noch nie zuvor verspürt hatte und welches dieser Mann mit nur einem einzigen Blick in mir hervorgerufen hatte, war einerseits wundervoll, aber auf der anderen Seite wirkte es ein wenig beängstigend.
Ich war mir unsicher, ob ich glücklich darüber sein sollte, endlich meinen Seelenverwandten gefunden zu haben oder ob es nicht doch eine Katastrophe war. Endlich wusste ich, wer für mich bestimmt war, wen das Schicksal für mich vorgesehen hatte. Andererseits sorgte ich mich darüber, wer er war. Mein Seelenverwandter war Lucius fucking Malfoy. Natürlich hatte ich einiges von ihm gehört, der Name Malfoy war nicht gerade unbekannt. Die Malfoys ware eine wohlhabende reinblütige Familie, die an die Überlegenheit der Reinheit des Blutes glaubte. Sie verachteten Muggelstämmige sowie Familien, die mit Muggelstämmigen verkehrten. Und zu meinem Glück war ich genau das, was Lucius Malfoy verachtete: eine halbblütige Hexe mit einem Muggel als Vater, befreundet mit Muggelstämmigen wie Hermine.
Neben dem Fakt, dass Lucius Malfoy mich wegen meiner Freunde und meiner Blutlinie verschmähen würde, war er ein verheirateter Mann, der einen Sohn in meinem Alter hatte.
Ich hatte also meinen Seelenverwandten gefunden und hatte dennoch die bittere Gewissheit, dass ich niemals mit diesem zusammenkommen würde. Ich wusste ja noch nicht einmal, ob diese Seelenverwandtschaft auf Gegenseitigkeit beruhte. Doch er war verheiratet, Narcissa Malfoy musste also seine Seelenverwandte sein.Dennoch konnte ich nicht aufhören an ihn zu denken, an diese Begegnung und an diesen seltsamen Moment im Buchladen.
Was machte dieser Mann nur mit mir in diesen kurzen und doch wertvollen Momenten? Wieso kann ich ihn nicht einfach vergessen?„D/N! Ist alles okay? Du bist so verdächtig ruhig, seit wir in Flourish & Blotts waren." fragte Ginny, die mich mit einem Fingerschnips vor meinen Augen aus meinen Gedanken holte.
„W-was? Äh ja, alles bestens. Ich denke, es ist dass ich langsam realisiere, dass es mein letztes Schuljahr an Hogwarts sein wird." Ich gab ihr ein beruhigendes Lächeln.
Ich hatte gelogen, ja. Aber ich konnte ihr niemals die Wahrheit erzählen. Nicht jetzt und vielleicht auch gar nicht.
"Oh ja, das muss sicher komisch für euch sein. Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich danach ein ganzes Jahr ohne euch dort verbringen werde." Ginny lächelte traurig.
Sie hatte in der Schule immer ihre Geschwister um sich herum und sie verbrachte viel Zeit mit unserem Jahrgang. Es wird sicher nicht dasselbe für sie sein, wenn wir erst weg sein werden. Glücklicherweise wird es nur ein Jahr sein.
"Ich glaube, ich gehe draußen ein wenig spazieren. Ich möchte einen Augenblick für mich alleine sein. Aber mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung. Ich brauche nur kurz einen Moment für mich." erklärte ich Ginny und gab ihr mit einem Blick zu verstehen, dass kein Grund zur Sorge bestand.
Sie nickte lächelnd. Ich wusste, dass sie Verständnis dafür hätte und nichts hinterfragen würde.
Ich musste versuchen herauszufinden, was es mit dem Buch auf sich hatte, das Lucius Malfoy mir gab. Es musste irgendeine Bedeutung haben, das wusste ich. Ich war mir nur nicht sicher, was er mir damit sagen wollte. Also nahm ich mir das Buch und ging aus dem Haus.
Ich ging ein paar Meter durch den verwilderten, aber doch schönen und gemütlichen Garten der Weasleys und setzte mich nicht weit entfernt des kleinen Sees hin. Ich schloss meine Augen und genoss den Moment für einen Moment.
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Soulmate//Lucius Malfoy x Reader (GERMAN)
FanfictionIn einer Welt voller Magie und Zauberei ist alles möglich. So sieht man in dieser Welt erst Farben, wenn man seinen Seelenverwandten gefunden hat. Für D/N beginnt gerade das letzte Schuljahr in Hogwarts. Alle außer ihr haben ihren Seelenverwandten s...