Chapter 5

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Eren POV:

Am Freitag ging ich wieder zur Schule. Gestern wurden noch ein paar Tests durchgeführt, aber da es mir gut ging, durfte ich in die Schule gehen.
,, Bye, Kruger..", sagte ich lächelnd und verließ das Auto.
Motiviert ging ich durchs Schultor und dann zu meinen neuen Klassenraum.

Wie ich sah, war Ackermann schon längst da und dabei, die Tafel vollzuschreiben.
,, Bonjour", sagte ich nur und setzte mich neben Connie, der begeistert ein Spiel auf dem Handy zockte. Unser Lehrer sah nur kurz zu mir, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete.

,, Yo, Connie? Das Spiel hab ich auch..", erzählte ich dem Grauhaarigen. Dieser sah verwirrt zu mir, doch augenblicklich fing er wieder an zu Grinsen.
,, Lass Freunde werden. Gib mir deinen Namen! Ich füge dich hinzu. Jean, Ymir, Sasha und Mikasa spielen es auch! Die kannt du gleich zu deinen Freunden hinzufügen!"
Ich nickte leicht lächelnd und zog mein Handy hervor, um ihm meinen Namen zu zeigen. Doch seine Mimik wurde eher traurig.
,, Du hast ja nur einen Freund..."
,, Das ist mein Bruder", sagte ich stolz.
Mein Banknachbar nickte nur und fügte mich zu seinen Freunden hinzu. Gespannt sah er sich mein Dorf an. Oder eher Stadt.
,, Du hast ja keine Mauer!", stellte er vor Entsetzen fest.
,, Ich mauere doch meine Volk nicht ein! Die sollen keine Vögel im Käfig sein!", rief ich, ,, Das Schlimmste ist, wenn man keine Freiheit hat! Wir sind frei geboren! Aber wir liegen in Ketten!"
,, JÄGER! Schrei nicht das ganze Haus zusammen. Wenn du Probleme hast, dann geh in den Wald und brülle diesen zusammen, aber NICHT in meinem Klassenzimmer!", ermahnte mich Herr Ackermann. Augenverdrehend spielte ich zusammen mit Connie weiter.
Langsam füllte sich das Klassenzimmer und die, die das Spiel auch spielten, gesellten sich zu uns, sodass wir eine große Runde von Zockenden bildeten.

Zum Unterrichtsbeginn mussten wir leider diese Runde auflösen.
,, Ihr schreibt jetzt einen Test. Alles runter. Ihr braucht nur einen Stift", mit diesen Worten ging unser Lehrer durch die Reihen und teilte die Testblätter aus. Auch ich bekam eins. Aber es sah etwas anders aus, als das von Connie.
,, Hey! Eren hat was viel einfaches!", beschwerte sich auch dieser sogleich.
,, Er ist auch noch nicht so weit wie ihr es seid. Außerdem muss ich seine Kenntnisse überprüfen", antwortete der Schwarzhaarige ruhig und lehnte sich wieder an den Lehrerpult, als er fertig mit austeilen war.
,, Fünfundzwanzig Minuten. Ab jetzt."

Gespannt sah ich auf das Blatt. So viele Sätze mit komischen Wörtern.
Soleil? Noch nie gehört.
Quand la mort, prendra ma main, je te tiendrai de l'autre et promettai de te retrouver dans l'éternité? Hm. Es wird ja immer schlimmer.
Waren das Sachen, die im Buch vorkamen? Aber so schnell war ich doch noch nicht!
Ich war dezent überfordert.

Nach fünf Minuten meldete ich mich, weswegen Ackermann zu mir sah. Mir fiel auf, dass ich seinen Vornamen noch gar nicht kannte...
,, Was ist, Jäger?"
,, Kann ich abgeben? Ich hab sowieso keinen Plan!"
,, Versuch es."
,, Ich kenn diese Vokabeln aber nicht!"
Der Ältere packte mich am Arm und zog mich aus dem Klassenzimmer raus. Verwundert blickte ich ihn an.
,, Hattest du nicht gesagt, dass du alles mit deinem Bruder nachholst?", fragte er mich.
,, Ja schon....Aber er hatte selbst keine Zeit..Und dann hab ich halt umhergefragt, aber niemand konnte mir helfen. Ich kann ja ein paar Vokabeln, aber Sätze übersetzen kann ich noch nicht...", erklärte ich wahrheitsgemäß. Der Kleinere musterte mich etwas.
,, Du kriegst eine Sechs."
,, WAS!? Ich kann doch nichts dafür!", meinte ich schmollend und verschrenkte meine Arme vor der Brust. Vielleicht konnte ich ihn so etwas anregen.
,, Ich bleib bei meiner Meinung. Wenn du jetzt abgibst, kriegst du eine Sechs."
Es schien doch nicht zu wirken. Ich sollte mir was anderes einfallen lassen...

Meine Hand glitt zur weißen Bluse meines Lehrers. Dieser sah kurz zu meiner Hand. Ich dachte, dass er es zulassen würde, aber er schlug sie doch weg.
,, Was fällt dir eigentlich ein? Du bist mein Schüler!"
Augenverdrehend ließ ich meine Hand wieder zu seiner Bluse gleiten.
,, Ich weiß doch, wie heiß Sie mich finden~", raunte ich. Schließlich wollte ich das Geld von Reiner bekommen. Das könnte all meine Probleme beheben! Ich wollte doch keine Beziehung mit ihm eingehen! Nur, dass ich die Wette gewinnen würde.

Herr Ackermann sagte dazu nichts. Er wollte eher ins Klassenzimmer zurück gehen, aber ich hielt ihn fest.
,, Sie sind ein harter Kerl, Sir~ Drück doch mal ein Auge zu!"
Der Kleinere sah zu mir. Kurz wurde es still, aber dann riss er sich von mir los und ging wieder in die Klasse zurück. Ich ließ mir die Gelegenheit nicht nehmen, um ihm auf den Arsch zu klatschen, weswegen der Ältere leise aufquieckte. Grinsend ging ich auch ins Klassenzimmer.

,, Stifte weg. Ihr habt lange genug geschrieben", sprach unser Lehrer trocken und sammelte die Test ein. Lächelnd hielt ich ihm mein leeres Blatt hin.
,, Das wird ein Nachspiel haben...", murmelte er und ging weiter. Grinsend sah ich ihm auf seinen Hintern. Mir fiel jetzt erst auf, dass er wirklich einen wohlgeformten Po hatte. Wie ein schöner Pfirsich.

Jemand stupste mich an. Verwirrt sah ich zu meinen Banknachbarn.
,, Hast du Samstag schon was vor? Wir wollen einen Karaokeabend machen! Bock mitzukommen?"
Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf. Ich durfte nur zur Schule. Sonst musste ich wieder zurück. Wenn ich mal rausgehen durfte, dann nur mit Zeke, aber er darf momentan überhaupt nicht mehr das Gebäude verlassen. Somit ich auch nicht. Es war schier unmöglich, dass ich Samstag mitkommen könnte. Aber das konnte ich ihm doch nicht erzählen!
,, Sorry, Connie. Hab da leider schon was vor.."
,, Dann ein andernmal! Wir haben ja noch etwas Zeit!"

Es klingelte und wir wurden zur Pause entlassen.
,, Jäger. Komm mit", hörte ich meinen Lehrer sagen. Hatte er es sich doch anders überlegt? Zufrieden folgte ich dem Kleineren und wollte ihn schon anfassen, aber er schlug meine Hand wieder weg. Im Gegenzug hielt er mir nur einen Zettel hin.
,, Ein Formular für die Klassenfahrt. Lass es deine Eltern ausfüllen, falls sie dich mitlassen. Ich habe bemerkt, dass du bestimmte Anfälle bekommst. Gib mir den Zettel spätestens nächste Woche wieder. Deine Eltern haben drei Wochen Zeit dann das Geld zu überweisen, da bald die Klassenfahrt stattfindet. Verstanden?"
Bei den Wort Eltern wurde ich leicht aggressiv, aber ich versuchte, jetzt keinen Anfall zu bekommen.
,, Geht..klar..", antwortete ich nur und nahm ihm den Zettel ab, um diesen mir anzusehen.
Kruger erlaubt das doch nie. Ich war viel zu gefährlich für mich und die Beteiligten. Wer half mir, wenn ich einen Anfall bekommen würde? Es würden nur Köpfe durch die Gegend fliegen....

,, Und...Wenn ich nicht mit kann oder darf?"
,, Dann musst du in eine andere Klasse und machst dort mit im Unterricht."
Seufzend starrte ich wieder auf das Papier. In eine andere Klasse wollte ich nicht. Ich muss Kruger überreden. Ich muss einfach.
Sonst würde ich auch meinen Lehrer eine Woche nicht sehen. Eine Woche länger...

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-1152 Wörter

beLIEve - Ereri FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt