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Jungkook pov:

Nachdem Lisa und ich unseren Kaffee ausgetrunken hatten, betraten wir erneut den schon etwas leereren Raum. Nur noch Namjoon und vereinzelt Menschen die ich kaum kannte befanden sich vor uns.

Hinter mir nahm ich plötzlich Schritte war und drehte mich zur Tür. Taehyungs Augen sahen direkt in die meinen. Kurz blieb er an Ort und Stelle stehen. Wir sahen uns einfach nur an und mein Herz begann wieder schneller zu schlagen. Nach der Sache in der Kabine vorhin war es anders zwischen uns.

,,Taehyung endlich....." Namjoon unterbrach die Stille und holte uns beide aus dieser Starre. Ok möglichst Augenkontakt vermeiden, redete ich mir selbst ein und schaute alles im Raum an außer Taehyung. Dieser ging gerade an mir vorbei und wendete auch mir keinen einzigen Blick mehr zu.

,,Jungkook, hilfst du ihm?"  fragte Namjoon und deutete auf Tae's Reißverschluss am Rücken. Sofort drehte Tae, der gerade in die Kabine gehen wollte sich um. ,,ich krieg das auch alleine hin." Er klang so... So genervt. Ich hatte es wirklich vermasselt. Er hat bestimmt gemerkt das ich in ihn verliebt war und ekelt sich jetzt vor mir oder so.

Innerlich war ich schon auf neuer Job suche, als Lisa mich anstubste. ,,hörst du mir überhaupt zu?",,Sorry, ich war gerade in Gedanken versunken." Lisa grinste mich an. ,,Ah, bekommst du etwa jemanden nicht aus dem Kopf? Sag bloß du bist verliebt und sagst mir nichts." Sie hatte genau ins Schwarze getroffen. provozierend stubste sie gegen meinen Arm. Wenn sie wüsste, das ich in die Person verliebt bin, die mir wenige Meter von uns entfernt steht.

,,Wir werden heute Abend alle zusammen was essen gehen." schlug Namjoon vor und stellte sich neben mich. ,,wir alle?" fragte ich etwas nervös, ich konnte unmöglich mit Taehyung an einem Tisch sitzen.

Taehyung pov:

Auch wenn ich etwas entfernt in der Umkleide stand, verstand ich jedes Wort klar und deutlich. ,,Ah, bekommst du etwa jemanden nicht aus dem Kopf? Sag bloß du bist verliebt und sagst mir nichts." hörte ich Lisas Stimme. Ich weiß nicht warum aber mich interessierte seine Antwort. Meine Hände stoppten ihr Tun und ich ging näher an die Tür um seine Antwort auch sicher mitzubekommen. Doch er antwortete nicht, stattdessen schlug Namjoon ein gemeinsames Essen vor.

Ich entfernte mich wieder von der Tür und lehnte mich an den Spiegel. Warum interessierte mich seine Antwort so sehr? Über die ganze Zeit hinweg, wo er mein Stylist war, hatte ich ihn nie wirklich wahrgenommen. Er war immer da, half mir und machte seinen Job. Doch seit der Situation in der Kabine vorhin, war irgendwas anders. Seine Blicke.... Seine Berührungen.... Verzweifelt ging ich mir durch die Haare. Habe ich entgültig den Verstand verloren?

Jungkook pov:

Taehyung kam nun endlich auch aus der Umkleide. Wir haben alle nur auf ihn gewartet, damit wir nach diesem langen Tag endlich was essen gehen konnten. Nicht einmal schaute er zu mir.

In getrennten Autos sind wir zu einem unserer Lieblings Restaurants gefahren. Die ganze Fahrt hatte Lisa versucht herauszufinden, in wen ich verliebt war und jedes mal versuchte ich ihr zu erklären, daß da niemand war. War ich so auffällig?

Im Laden setzten wir uns an einen der großen Tische. Lisa neben mir, ihr gegenüber Namjoon und mir gegenüber Taehyung. Immer mal wieder hebte ich meinen Blick von der Karte um ihn unauffällig anzusehen. Ich musste meine Nervosität echt unter Kontrolle bekommen und auch meine Blicke. Aber ich konnte einfach nicht anders. Seine etwas gebräunte glänzende Haut im Licht des Restaurants zu sehen ließen mich an Sachen denken, an die ich jetzt eigentlich nicht denken sollte.

Plötzlich schaute auch Taehyung von seiner Karte hoch, seine Augen schauten intensiv in die meinen. Es fühlte sich wieder wie in der Kabine vorhin an. Wir beide waren gefesselt in den Augen des jeweils anderen.

,,was darfs sein?" Ich hatte den Kellner neben mir gar nicht bemerkt. Natürlich brach das unseren Blickkontakt und Taehyung nahm einen großen Schluck seines zuvor bestellten Getränks.

,,Einmal die Nummer 39." Freundlich lächelte ich den Kellner an und er notierte sich meine Nummer. ,,Zweimal." Taehyung schaute erst den Kellner freundlich an und dann wieder mich. Die anderen bestellten ebenfalls etwas und wir gaben die Karten zurück zum Kellner.

Nachdem dieser Weg war spürte ich erneut, Taehyungs Blick auf mir, doch ich versuchte diesem aus dem Weg zu gehen. Diese ganze Situation zwischen uns verwirrte mich so sehr. Diese Blickkontakte die wir hatten, machten mir Hoffnung das er vielleicht irgendwie das gleiche empfand. Aber andererseits wusste ich, daß er nicht auf Männer stand und das er kein Fan von festen Beziehungen war. Also eigentlich das komplette Gegenteil von mir.

,,Also.... Jungkook dann erzähl mal und versuch es gar nicht zu leugnen. Wer ist die glückliche?" Lisa zog nun meine Aufmerksamkeit an sich. Überrascht und auch überfordert schaute ich zu ihr.

,,Wie schon gesagt, ich bin nicht verliebt. Ich bin im Moment einfach nur etwas gestresst und bin deshalb so oft in Gedanken." ich nahm einen Schluck meines Wassers und hoffte einfach das Lisa mich jetzt mit ihren Vermutungen in Ruhe ließ, was aber auch den Anschein machte.

,,Vielleicht solltest du dir mal überlegen jemanden zu suchen. Jemanden zu haben ist schon was schönes. Wenn ich mal im Stress bin, vergesse ich diesen immer sofort wenn ich meinen Partner sehe. Vielleicht ist so eine Beziehung gerade das was du brauchst." Namjoon nahm nun auch einen Schluck von seinem Getränk. Als Antwort nickte ich einfach nur. Innerlich war ich gerade am verzweifeln, ich will ja auch eine Beziehung, mehr als alles andere. Aber die einzige Person mit der ich eine will, hat nicht ein Funken Interesse an mir.

,,Wenn du willst kann ich dir ein paar Frauen vorstellen, ich kenn da so ein paar." Taehyungs Stimme, sorgte fürs anheben meines Kopfes. Dieser Satz traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich will gar keine! Ich will dich verdammt!

,,Danke, aber brauchst du nicht." mein aufgesetztes Lächeln gehörte mittlerweile zum Alltag. Dieses riesige Geheimnis mit mir rumzuschleppen machte es mir jeden Tag aufs neue Schwer. Aber es loswerden konnte ich auch nicht.

Das alles macht mich noch kaputt.

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My Stylist Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt