Der Ball

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Ich stehe im Bad und trage mir mein Make-up auf. Der blaue Fleck wird als heller und man sieht ihn unter dem Make-up gar nicht mehr. Bin ich so froh.

Als ich fertig bin, komme ich aus meinem Bad raus, Sascha steht vor dem Spiegel und bindet sich seine Krawatte. Als er mich sieht, reißt er die Augen auf und fängt an zu lächeln.

> Weißt du eigentlich, wie wunderschön du aussiehst? < fragt er mich.

Ich werde rot und schaue verlegen nach unten.

> Danke. < es ist mehr ein Flüstern, aber mehr bekomme ich nicht raus.

Sascha bewegt sich auf mich zu und nimmt wie immer mein Kinn in die Hand, so dass ich in seine strahlenden, braunen Augen blicken muss. Ich verliere mich in diesem Braun. Sascha kommt näher und gibt mir einen zärtlichen Kuss.

> Bist du soweit Prinzessin? < fragt er mich.

> Ich glaube schon. < antworte ich.

Sascha nickt und nimmt mich an der Hand und führt mich raus. Beim Speisesaal angekommen, treffen wir auf Michael.

> Guten Abend Michael. < begrüße ich ihn freundlich.

> Guten Abend Mara. < grüßt er freundlich zurück.

Die Männer nicken sich nur freundlich, stumm zu. Dann öffnen sich die Türen und wir betreten den Speisesaal. Mir bleibt die Luft weg, so atemberaubend ist er geschmückt.

Überall hängen Girlanden und auf den Tischen, die am rechten Rand stehen, stehen weiße und rote Rosen. Ein Buffet mit lauter Häppchen ist an der linken Wand aufgebaut. Es sieht einfach nur magisch aus.

Wenn man bedenkt, dass ich schon immer mit dem Schiff zu meiner Oma gereist bin und so etwas noch nie gesehen habe, weil ich immer nur krank in der Kabine lag. Es ist einfach nur wie in einem Märchentraum.

Sascha führt mich zu unserem Tisch. Wir setzen uns hin und ich beobachte alles. Die Frauen tragen alle schöne Ballkleider, die Herren alle Anzüge mit Krawatte oder Fliege. Die Stimmung ist fröhlich, überall wird gelacht. Ich lasse die Szene auf mich wirken.

Dann wird es dunkel und der Kapitän kommt auf die Bühne. Die Scheinwerfer sind nur auf ihn gerichtet.

> Guten Abend meine Damen und Herren, wie ich sehe habt ihr euch für den heutigen Abend alle in Schale geworfen. < begrüßt er uns lachend.

Er redet noch eine Weile weiter und dann eröffnet er wie jeden Abend das Buffet und heute Abend aber auch den ersten Tanz. Sascha sieht mich herausfordernd an und hält mir eine Hand hin. Ich greife sie und er führt mich sicher auf die Tanzfläche. Ich hoffe das endet nicht in einer Katastrophe, ich bin nämlich nicht gut im Tanzen.

Meine Bedenken sind schnell vergessen, Sascha führt mich souverän über die Tanzfläche. Wir halten den ganzen Tanz über Blickkontakt und ich habe das Gefühl, als schwebe ich.

Nachdem der Tanz beendet ist, gehen wir uns am Buffet eine Erfrischung holen und setzen uns wieder an unseren Platz. Michael gesellt sich auch zu uns.

Nach der Erfrischung gehen Sascha und ich wieder tanzen. Wir tanzen einen Tanz nach dem anderen. Sascha kann sehr gut tanzen und er führt mich richtig gut über die Tanzfläche.

Es wird spät und der Ballsaal leert sich langsam. Dann kommt noch ein Tanz, da wechselt man während dem Tanz den Partner. Ich habe den Tanz schon ein paar Mal im Fernseher gesehen, ich weiß aber nicht, wie er heißt.

Sascha lässt mich nur ungern los, aber so geht nun mal der Tanz. Während ich von Mann zu Mann überreicht werde, lässt Sascha den Blick nicht von mir ab, ich kann ihn deutlich spüren. Dann komm ich an einen älteren Herrn, der mich lüstern angrinst und stinkt.

> Na Schätzchen, wollen wir uns mal ein bisschen Vergnügen? < fragt er und packt dabei unsanft an meinen Hintern.

> He, lassen Sie das. < sage ich empört.

> Nun hab dich nicht so, ich beobachte dich schon seit Tagen, und du magst es doch, wenn man dich so anfasst. < er drückt mich fest an sich.

Ich versuche mich wegzudrücken, aber er ist zu stark. Er kommt mir mit seinem Gesicht als näher und ich nehme seinen Mundgeruch war. Er grinst mich an und zeigt mir seine braunen Zähne. Ein paar fehlen ihm auch schon.

> Lassen Sie mich los. < Panik steigt in mir hoch.

> Ach ich liebe es, wenn die Frauen Feuer unterm Hintern haben. < grinst er mich erregt an.

Ich bekomme noch mehr Panik, da er mich aber so fest an sich drückt, kann ich mich kaum bewegen. Ich suche nach Sascha, doch ich kann ihn unter den tanzenden Pärchen nicht finden. Tränen bilden sich in meinen Augen.

> Bitte, lassen Sie mich los. < schluchze ich leise.

> Ach Schätzchen, komm schon, du magst es doch auch. < er lässt nicht locker.

Plötzlich wird der Mann mit einer Gewalt von mir gerissen, dass ich ins Stolpern komme, doch ich werde aufgefangen noch bevor ich fallen kann.

Als ich meinen Retter erblicke, sehe ich Michael, der mich festhält und Sascha, der den Mann an der Kehle festhält und leicht nach oben drückt.

Höre ich da ein Knurren? Knurrt Sascha den Mann an? Der Mann zappelt da rum und fängt an blau anzulaufen. Ich schaue entsetzt auf Michael und dann zu Sascha.

>Sascha hör auf, bitte. < ich lege ihm eine Hand auf seinen Arm, doch er reagiert nicht.

Ich bekomme Panik, es sieht so aus, als ob Sascha den Mann erwürgt. Michael tritt von hinten an mich.

> Nimm sein Gesicht in die Hand, zwing ihn, dich anzusehen und dann küsse ihn, vielleicht wird er dann zugänglich. < rät er mir.

Ich mache, was Michael mir sagt. Als ich in Saschas Augen sehe, erschrecke ich mich und trete einen Schritt zurück. Sie sind nicht so braun wie sonst. Sie sind eher golden. Warum? Was geht hier vor sich? Ich verstehe es nicht.

Sascha knurrt weiter den Mann an, der nach Luft ringt. Jetzt oder nie. Ich packe noch einmal Saschas Gesicht und zwinge ihn sanft, mich anzusehen, dann küsse ich ihn. Ich spüre, wie Sascha lockerlässt.

> Ich brauche dich, bitte kümmere dich um mich. < flüster ich ihn an.

Sascha lässt den Mann sofort los, greift mich und zieht mich hinter sich her. Der Mann fällt wie ein nasser Sack zu Boden.

> Sascha, wo bringst du mich hin? < wieder kommt Panik in mir auf.

So habe ich Sascha noch nie gesehen.

> In Sicherheit. < sagt er bestimmt, aber irgendetwas ist anders an ihm.

Wir kommen vor Saschas Kabine an, er öffnet sie und führt mich rein. Er schmeißt mich auf sein Bett und kommt zu mir. Er nimmt mich in den Arm und kuschelt sich an mich. Ich entspanne mich und merke, wie ich wieder Atmen kann.

In Saschas Armen fühle ich mich wohl, so dass ich mich komplett fallen lassen kann. Sascha vergräbt sein Gesicht an meiner Schulter, an der Stelle, wo er mich immer liebkost. Auch dieses Mal spüre ich ihn dort und mir läuft ein Schauer den Rücken runter. Ich liebe dieses Gefühl.

Sascha knabbert an meinem Hals rum und ich kann nicht anders als zu Stöhnen. Plötzlich spüre ich einen Schmerz. Ein glühend heißer Schmerz schießt durch meinen gesamten Körper, als sich Saschas Zähne hineinbohren.

Ich schreie auf, versuche Sascha wegzudrücken, doch ohne Erfolg, er drückt mich noch fester an ihn. So schnell der Schmerz kam, so schnell ist er wieder weg. Dafür durchspült mich jetzt eine innerliche Ruhe und Wärme.

Ich fühle mich beschützt, geborgen, in Sicherheit, das Beste, was ich je in meinem Leben gefühlt habe. Es ist, als ob ich meinen sicheren Hafen erreicht habe. Ich falle erschöpft in einen tiefen Schlaf.


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Das Mädchen und der Alpha (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt