Kapitel 41

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Lucas by MusicalGirl200

Ich liebe dich. Immer wieder hörte ich diese wunderschönen Wörte von Serafina in meinen Gedanken. Niemals hätte ich gedacht, dass jemand ein Monster wie mich lieben könnte. Aber Serafina hatte es geschafft, dass ich mich nicht mehr als ein Monster sah. Ich begann mein Leben als Werwolf zu akzeptieren und das nur dank ihr. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass ich noch etwas hätte bleiben können, aber es wäre nicht gegangen. Wir Beide mussten vorsichtig sein. Hoffentlich würde sich das bald ändern. Ich wollte es nicht weiter verstecken, dass ich Serafina liebte.

Doch als wieder bei meinem Rudel ankam, wartete großer Ärger auf mich. Jace stand in seiner Wolfsgestalt vor mir und knurrte mich an. Wieso konnte er mich nicht einmal in Frieden lassen? Ich tat ihm doch gar nichts und er nutzte jede Gelegenheit scharmlos aus, um mich zu provozieren. Wahrscheinlich fehlte gar nicht mehr viel und dann hatte er sein Ziel erreicht und Pascal warf mich aus dem Rudel.

Aber war das überhaupt so schlecht? Ich könnte auch alleine überleben, Pascal hatte mich gut trainiert. Aber wenn der Vampirclan mich ganz alleine angreifen würde, würde es wahrscheinlich nicht besoders gut ausgehen und außerdem hatte ich die Befürchtung, dass es Pascal auf mich dann abgesehen hatte, wenn ich das Rudel verließ. Gerade jetzt, wo er offensichtlich auch Werwölfe für seine Zwecke tötete. Ich würde auch niemals hinter seinen Plan kommen, wenn ich ging, also hatte ich nicht groß eine Wahl.

"Wieso bist du so früh wieder verschwunden? Ich dachte Pascal hatte sich klar ausgedrückt, dass du vorerst nur beim Rudel bleiben sollst!", ging mich Jace über Gedanken an und leckte sich bedrohlich seine scharfen Zähne. Ich würde mich von ihm nicht einschüchtern lassen und knurrte ihn nun ebenfalls an. "Ich war auf Patrouille im Wald", log ich so überzeugend ich konnte. Jace sollte mir jetzt verdammt nochmal aus dem Weg gehen, sonst könnte es unschön für ihn werden.

Zähne fletschend kam Jace noch näher auf mich zu. War ja klar, dass er mir das nicht abkaufte."Lüg nicht! Pascal hat nicht angeordnet, dass du auf Patrouille gehen sollst! Du hast gefälligst das zu tun, was dir dein Alpha aufträgt." Mein Knurren wurde nun noch lauter und bedrohlicher. Niemals würde ich einknicken. "Da wären wir ja auch schon beim Punkt. Du bist nicht mein Alpha und jetzt geh mir gefälligst aus dem Weg!", drohte ich ihm. Diesmal würde ich auf ihn losgehen, wenn er nicht verschwand. Ich hatte so einen Hass auf ihn.

Doch Jace machte keinerlei Anstalten mich in Frieden zu lassen. "Du Mistkerl! Ich werde dafür sorgen, dass Pascal dich endlich aus dem Rudel schmeißt!" Jace brüllte mich an und das war der Moment, wo ich mich nicht mehr zurückhalten konnte und ging auf Jace los. Wir rollten auf den Boden, schlugen nacheinander und bissen uns. Jace landerte einmal einen ordentlichen Treffer und ich biss meine Zähne zusammen, nicht vor Schmerzen aufheulen. Niemals würde ich Schwäche zeigen und auch kein Erbarmen.

Plötzlich wurde ich von jemanden weggeschleudert und landete ein Stück weiter weg auf dem Boden. Schnell richtete ich mich wieder auf und kam knurrend wieder auf Jace zu, doch jetzt war auch Pascal in seiner eigenen Wolfsgestalt dazugestoßen. Er war auch derjenige gewesen, der mich weggeschleudert hatte. "Hört Beide sofort auf damit! Jace du verschwindest und Lucas du bleibst hier!", sagte er klar und deutlich. Jace funkelte mich nochmal wütend an und gehorchte schließlich seinem Alpha und zog ab. Doch ich konnte mich nicht beruhigen. Ich war es leid, wie Jace mich immer behandelte. Er gehörte dafür zur Rechenschaft gezogen und wenn Pascal es als mein Alpha nicht tat, würde ich es selbst tun.

"Wieso kommt er immer davon? Wieso bekommt Jace nie Ärger? Er will mich nur aus dem Rudel haben, dass ist alles. Du stehst immer nur tatenlos da und bestrafst mich", wollte ich von meinem Alpha wissen und konnte es nicht unterdrücken, dass ich immer noch bedrohlich knurrte. Die Bisswunden und Kratzwunden, die Jace mir zugefügt hatte, bluteten immer noch, doch was mir egal. Ich war Schlimmeres gewöhnt. "Wir sind alle ein Rudel und jetzt beruhige dich endlich Lucas." Pascal sah mich eindringlich an. Er wollte, dass ich mich ihm wieder beugte, aber ich konnte und wollte nicht.

Leider wusste ich auch, dass er mich als Alpha dazu zwingen konnte. Ich hasste das. "Lucas!", sagte er nun ganz eindringlich und ich konnte nicht mehr anders und senkte zwangsweise meinem Kopf. "So ist es gut", sagte Pascal nun etwas ruhiger. Natürlich war jetzt für ihn alles gut, weil ich mich wieder einmal beugen musste. Oh Serafina, ich wollte hier auch nur noch weg und mit dir irgendwohin verschwinden. In eine Welt, wo alles besser war. "Du kommst jetzt mit mir in den Wald auf Patrouille. Haben wir uns verstanden?" Ich wusste, dass Pascal kein Nein dulden würde. "Ja", erwiderte ich also meinem Alpha.

Erst abends kam ich wieder dazu mich in meine menschliche Gestalt zu verwandeln und es fühlte sich seltsam an wieder auf zwei Beinen zu stehen. Ich streckte mich erstmal und schnappte mir ein Handtuch, um ins Badezimmer zu gehen. Ich betrachtete die Wunden, die Jace mir zugefügt hatte. Sie heilten ab und würden wahrscheinlich in wenigen Tagen nicht mehr zu sehen sein, aber ein Biss schien etwas tiefer zu sein, also gab das eine weitere Narbe an meinem Bauch. Wütend schlug ich mit der Faust an die Wand. Früher hatte ich das Rudel als meine Familie empfunden, mein einzigster Rückzugsort, doch das hatte sich geändert, ich hatte mich geändert. Meine Familie war jetzt nur noch Serafina und sie war mein einziger Rückzugsort.

Die folgenden Tage musste ich mich wieder in einen Wolf verwandeln. Die Verwandlung schmerzte immer noch, aber ich musste tatsächlich zugeben, dass der Schmerz zum Teil nachließ, weil ich versuchte nicht mehr dagegen anzukämpfen. Angenehm war es deswegen aber noch lange nicht. Serafina und ich hatten uns nicht mehr wirklich geschrieben, weil es viel zu riskant war, vor allem auch noch vor dem Ball.

Die Zeit verging und schließlich war es heute Abend auch schon so weit. Der Wohltätigkeitsball stand an. Gleich würde ich auf einen Haufen von Vampiren treffen und ich wusste nicht, ob ich dafür bereit war. Die letzten Tage hatte sich ganz schön viel Wut wieder in mir angestaut. Aber Serafina würde da sein und sie würde mir mit ihrer Anwesenheit helfen das durchzustehen. Was für ein Kleid sie wohl trug? Naja, das würde ich bald schon herausfinden. Doch die Sache, dass ich jemanden aus ihrem Clan ausspionieren sollte, bedrückte mich. Ich wollte das nicht. Ich hatte auch versucht nochmal mit Pascal darüber zu reden, doch sein Entschluss stand fest. Hoffentlich ging das auch wirklich gut.

Ich trug meinen Anzug bereits und betrachtete mich nochmal im Spiegel. Sollte ich eine Fliege tragen? Ich entschied mich schließlich dagegen, weil ich diese Dinger nicht leiden konnte und stieg die Treppen nach unten, wo Jace, Frederik, Emery und Pascal bereits auf mich warteten. Pascal, Frederik und Jace trugen ebenfalls einen Anzug, allerdings mit Fliege und Emery trug ein dunkelblaues, langes, aber tiefausgeschnittenes Kleid. Ihr Haar hatte sie nach oben gesteckt und auch an Schminke hatte sie nicht gespart. Als sie mich sah, zwinkerte sie mir zu.

Das ging ja schon mal gut los. Ich konnte nur hoffen, dass sie keine blöden Aktionen startete, vor allem nicht wo Serafina auch da war. Dieser Ball würde anstrengend werden, für jeden von uns Beiden. Aber ich hatte schon einen Plan, wie wir Zeit für uns haben konnten. Ich wollte unbedingt zu mindestens einen Tanz mit Serafina haben. Hoffentlich ging mein Plan auf. "Kommt brechen wir auf, sonst kommen wir noch zu spät", sagte Pascal und ich atmete noch einmal tief durch, bevor wir die Villa verließen.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt