Serafina by LuanaWhite
Jake ließ ein monströses Knurren von sich los während er sich langsam von mir erhob und sich den Menschen zuwandte, die in die Gasse gekommen waren um mir zu helfen. Sie dachten wohl, dass ich eine gewöhnliche Frau in Nöten wäre, und damit hatten sie gar nicht mal so unrecht. Ich wusste nicht was mit mir los war, aber meine Stärke, die ich als Vampir hatte, war gesunken. Dabei hatte ich in den letzten Tagen mehr als genug Blut getrunken. Daran konnte es also nicht liegen, aber woran dann? Mit dieser geringen Stärke, wäre ich Jake eben ausgeliefert gewesen, aber meine Rettung würde einen zu großen Preis kosten.
"Verschwindet!" rief ich den Männern zu, die verwirrt in meine Richtung blickten.Jake aber, nutzte die Gelegenheit und war in Sekundenschnelle bei ihnen. Den einen brach er sofort das Genick, den anderen stieß er seine Zähne in den Hals. Ich musste zusehen wie er diese armen Menschen, die bloß helfen wollten, einfach kaltblütig ermordete. "Willst du auch nen Schluck?" fragte mich dieses Monster grinsend. In meinen Gesicht stand das blanke Entsetzen. Ich nahm meine Beine in die Hand und lief so schnell ich konnte weg.
Zurück im Anwesen war ich noch total aufgewühlt, als ich die Treppen hoch ging. Aber mir entkam nicht das Gespräch, dass irgendwo hier geführt wurde.
"Warum darf sie zum Ball und ich nicht? Ich gehöre an Jake's Seite, nicht diese Schlampe! Das ist unfair!"
Das war eindeutig Clarys Stimme und mit Schlampe meinte sie ganz offensichtlich mich. Ich schnappte reflexartig nach Luft. War doch klar dass sie auch auf den Ball wollte. Aber nur der engste Kreis durfte mit. Clary war allerdings erst seit einem Jahr ein Vampir und musste sich erst nach oben arbeiten. Sie verstand noch nicht mal die Bedeutung von der Ewigkeit.
Und was Jake anbelangte, sie konnte dieses Monster doch haben, nur wahr sie nicht in der Lage zu sehen dass sie nur ein Spielzeug für ihn war. Sie war nicht fähig etwas anderes zu verstehen. Wieso konnten die Vampire alle nur einzelne Gefühle wahrnehmen? Clary würde für immer so sein, und irgendwie tat sie mir leid. Sie konnte gar keine Liebe mehr empfinden. Und während ich so darüber nachdachte, umso mehr wurde mir bewusst wie sehr ich mich vom Rest meines Clans unterschied.
Auf der einen Seite war da mein Herz, dass immer wieder für einen kurzen Augenblick zu schlagen begann, seit ich meine Liebe für Lucas entdeckt hatte. Aber was mir viel mehr Sorgen bereitete, war diese neue Schwäche meines Körpers. Mal konnte ich es deutlich merken wie vorhin bei der Aktion von Jake, und mal konnte ich nicht so schnell laufen wie es für Vampire eigentlich typisch war. Woran lag das nur? Ich entschied mich das erstmal für mich zu behalten, denn Lucas würde sich nur noch mehr sorgen, wenn er wüsste dass ich den anderen Vampiren hier und da unterlegen war.
Am nächsten Tag wollte ich mir ein Kleid für den morgigen Ball aussuchen. Zum Glück hatte ich über all die Jahre genug Kleider angehäuft. Eines schöner als das andere. Dabei waren einige bereits aus einem anderen Jahrhundert, aber man konnte immer wieder ein paar Änderungen schneidern lassen, um sie zeitgerecht zu gestalten. Doch als ich an den Kleiderschrank ging, in dem sich all diese Schätze befanden, bekam ich einen gewaltigen Schock. Alle meine Kleider waren zerschnitten worden! Sie hingen in tausenden Fetzen!
Die Wut stieg in mir auf. Jemand hatte das mit Absicht getan, und ich wusste auch ganz genau wer das getan hatte. Manche dieser Kleider hatten einen sehr emotionalen Wert für mich. Vor allem die Kleider, die ich anhatte zu Zeiten, zu der meine Mutter noch gelebt hatte. Es war so ein typisches Mutter Tochter Ding, uns zusammen die schönsten Kleider auszusuchen. Auch als wir noch lebten. Als wir Vampire wurden und ab da zu Constantin gehörten, hatten wir den Vorteil uns immer schönere und teurere Kleider zu kaufen. Es waren die Erinnerungen mit meiner Mutter, die hier in Fetzen zerstört wurden.
Wutentbrannt rannte ich aus dem Zimmer.
"Clary!" brüllte ich voller Zorn und tobte von einem Bereich des riesigen Anwesens in den nächsten, bis ich dieses hinterhältige Luder fand. Sofort stürzte ich mich auf sie und knallte ihr ein paar Mal eine.
"Das wirst du mir büßen! Du hast keine Ahnung was du da angerichtet hast!" schrie ich sie weiter an während ich diesen Jungvampir von einer Ecke des Zimmers in die Nächste schleuderte."Serafina! Was ist in dich gefahren?" fragte mein Vater als er hinzu kam. Daraufhin erschienen auch Sean, Jake und Constantin und noch ein paar andere aus dem Clan. Sean begann mich fest zu halten als ich erneut voller Wut auf Clary los gehen wollte.
"Lass mich los! Ich bring sie um! Ich bring sie um!" schrie ich weiter. Jake schien das ganze eher zu amüsieren.
"Was ist denn passiert?" fragte mein Vater erneut.Noch immer in Sean's Griff gefangen gab ich dann schließlich auf und brach in Tränen aus.
"Sie hat alle Kleider zerstört! Mutters Kleider! Alle die ich mit ihr zusammen ausgesucht habe! Jede Erinnerung an sie! Sie waren das einzige was mir von ihr geblieben ist, Clary! Wie konntest du nur?"Nun sagte mein Vater keinen Ton mehr. Auch ihm bedeuteten die Kleider meiner Mutter sehr viel, trotz allem. Jedoch war er nicht in der Lage deswegen wütend zu werden. Clary hingegen lachte.
"Tja, dann musst du wohl jetzt nackt auf den Ball gehen, Prinzessin."
Erneut wurde ich wütend, wand mich aus Sean's Griff und stürmte noch mal auf Clary zu. Ich verpasste ihr eine so gewaltige Ohrfeige, dass sie zwei Meter weg flog.
"Serafina!" Constantin ermahnte mich. Aber das war mir egal. Ich wollte ihr das Herz dafür raus reißen.
"Jake. Bestraf Clary. Was sie gemacht hat war respektlos. So gehen wir nicht miteinander um." sprach Constantin einen Befehl aus, welchen Jake sofort wie ein treuer Hund ausführte. Mich hingegen schleiften Constantin und mein Vater hoch in mein Zimmer. Dort angekommen bat ich die beiden mich allein zu lassen. Dieser Bitte gingen sie dann auch nach.Der nächste Tag brach an. Heute stand der Ball an. Ein Ball, wo mich Lucas erwartete. Und ich hatte kein Kleid. Es war zu spät um sich ein neues zu kaufen. Die ganze Stadt hatte sich auf diesen Ball eingestellt und vermutlich waren alle Ballkleider ausverkauft.
Jedoch, als ich am Vormittag aus der Dusche kam, erwartete mich in meinen Zimmer eine Überraschung. Da war auf einmal ein Kleid. Ein nagelneues! Es war wirklich schön, aber die Farbe... rot wie Blut. Ich fand eine Notiz.
Du wirst in diesem Kleid die schönste Prinzessin des Balls sein. Aber auch ohne diesem Kleid, kann dir keine andere Frau das Wasser reichen, meine wunderschöne Tochter.
C.Natürlich. Dieses Kleid hatte mir Constantin besorgt. Ich hatte keine Wahl und musste es anziehen. Aber zuvor musste ich noch was anderes machen. Und zwar trinken. Ich brauchte viel Blut um diesen Abend zu überstehen. Ich war auch total nervös, weil ich immer noch nicht wusste, wie ich reagieren würde, wenn ich Lucas erblickte. Oder wie ich mich fühlen würde wenn ihm diese Emery anmachen würde. Im schlimmsten Fall, müssten wir dann zusammen fliehen. Aber das war auch noch nicht alles. Was würden Constantin, und vor allem Jake, auf diesen Ball von mir erwarten?
Nachdem ich alle Vorkehrungen getroffen hatte, war es Zeit mich fertig zu machen. Ich schminkte mich und steckte mir die Haare hoch. Die Frisur war sehr elegant und war mir gut gelungen. Dann zog ich das Kleid an, die passenden Ohrringe und Schuhe. Ich war fertig für den Ball.
Zusammen mit Jake, Constantin und noch zwei anderen stieg ich in die Limousine die uns zu dem Ball bringen würde. Ich versuchte mich einigermaßen zusammen zu reißen damit ihnen meine Nervosität nicht auffiel. Aber es würde nicht mehr lange dauern, dann könnte ich endlich Lucas wieder sehen. Und ich wünschte mir so sehr, dass wir wenigstens einmal die Gelegenheit haben würden, uns in die Arme zu schließen.
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Cursed Beings - A supernatural love
FantasiaDie Stadt 'Broken Hills' ist zwiegespalten. Auf der einen Seite gibt es den Vampirclan, der sich im größten Anwesen der Stadt nieder gelassen hat und viel Macht und Reichtum besitzt, auf der anderen Seite gibt es das Werwolfsrudel, dass die Menschen...