Lucas by MusicalGirl200
Ich stand wie ein Idiot auf der Tanzfläche, als Serafina die Flucht ergriff. Ich hätte sie noch an der Hand zurückhalten können und mit ihr tanzen können, aber ich hatte es nicht getan. Zum Einen, weil es zu gefährlich war, weil alle Augen auf uns gerichtet gewesen waren und zum Einen, weil ich einfach diesen Kuss nicht mehr aus meinem Kopf herausbekam. Der Tanz war für mich vorbei, also lief ich von der Tanzfläche und holte mir direkt mein drittes Glas Punsch. Ich hatte mich wie ein kompletter Volltrottel gerade gegenüber Serafina verhalten. Wahrscheinlich dachte sie jetzt, dass alles bereits wieder zu Ende war, aber so war es keines Falls. Ich musste das einfach nur verarbeiten. Dabei kam mir wieder, dass das auch idiotisch von mir gewesen war. Ich hatte mich definitiv falsch verhalten, aber jetzt konnte ich es nicht mehr ändern.
Pascal kam an meine Seite und funkelte mich wütend an. "Was war das gerade gewesen? Würdest du mir das bitte mal erklären?" Ich zuckte mit den Schultern und leerte mein Glas. Gerade jetzt wünschte ich mir, dass der Alkohol wirken würde, aber er tat es einfach nicht. "Sie ist weggelaufen", erwiderte ich knapp. Pascal schüttelte fassungslos den Kopf. "Du hättest sie leicht daran hindern können. Ich hatte dir den Auftrag gegeben, dass du sie im Auge behalten sollst und so an Informationen kommen wirst." Das war ein weiterer Grund gewesen, warum ich nicht mit ihr vor aller Augen hatte tanzen können. Ich wollte Serafina vor Pascal schützen, koste es, was es wolle. Ich funkelte Pascal an und mir war es dabei egal, dass meine Augen bedrohlich gelb aufleuchteten. Meine Gefühle und Emotionen spielten seit ich auf dem Ball war sowieso komplett verrückt, da sollte man mich nicht auch noch unnötig reizen.
"Lucas! Ich warne dich. Reiß dich endlich zusammen! Wir können es uns nicht leisten, dass du die Kontrolle verlierst und erfülle endlich das, was man dir aufträgt. Was ist in letzter Zeit nur mit dir los?", wies mich mein Alpha zurecht und ging wieder. Ich atmete tief ein und aus und meine Augen nahmen wieder ihre gewöhnliche Farbe an. Oh, ich wusste sehr gut, was in letzter Zeit mit mir los war. Ich verlor das Vertrauen in meinen Alpha. Seine Absichten schienen nicht mehr die zu sein, die es früher einmal gewesen waren oder ich hatte mich einfach immer nur von ihm täuschen lassen. Dieser Ball war ein einziger Reinfall gewesen. Doch ich wusste, was ich jetzt zu tun hatte. Ich würde auf die Suche nach Serafina gehen und das wieder gerade biegen. Ich wollte nicht das einzig Gute in meinem Leben verlieren. Also verließ ich den Saal und überlegte mir, wo sie stecken konnte.
Ich durchsuchte das Schloss überall, doch ich konnte Serafina nicht finden. Also blieb mir als einzige Möglichkeit nur noch der Schlossgarten übrig. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie den Ball verlassen hatte. Also machte ich mich dorthin auf den Weg. Nur wenige Menschen befanden sich in dem Garten, obwohl es hier wunderschön war. Es gab so viele Rosensträucher und das Ambiente war allgemein sehr romantisch. Mein Plan war es ja eigentlich gewesen Serafina hierher zu entführen und mit ihr hier etwas Zeit zu verbringen, aber das war jetzt alles ganz schön durcheinander geraten. Aber wenn ich sie fand, konnte ich meinen Plan ja immer noch in die Tat umsetzen. Noch war noch nichts verloren.
Das hier war noch meine einzige Möglichkeit, wo Serafina stecken konnte. Ich lief weiter, als ich plötzlich ein Knurren hörte und dann roch ich auch schon, dass hier ein Vampir und ein Werwolf waren. Serafina! Schnell ließ ich mich von meiner Nase führen und sah voller Schreck, wie Jace Serafina bedrohte. Er war bereit sie anzugreifen, dass konnte ich sehen, also musste ich schnellstens etwas unternehmen, aber ich musste aufpassen, dass ich mich vor ihm nicht verriet.
"Jace!", rief ich und versuchte so die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Tatsächlich ließ er von Serafina ab und funkelte mich wütend an. Langsam ging ich auf die Beiden zu und Serafina musterte mich mit großen Augen. "Was willst du hier Lucas?", fauchte Jace mich an.
Serafina bekam große Augen, als sie mich sah und wirkte erleichtert mich zu sehen, aber versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Jace durfte unter keinen Umständen Verdacht schöpfen, also versuchte ich nicht zu Serafina zu blicken. "Ich bin hier, um dich von einer Dummheit abzuhalten. Lass die Vampirin in Ruhe!", sagte ich zu ihm streng. Jace knurrte mich an und kam wütend auf mich zu. "Beschützt du jetzt schon diese elenden Blutsauger, oder was?", ging er mich an.Es tat mir in der Seele weh, was ich jetzt tun musste, aber ich hoffte Serafina wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Ich lachte auf. "Mir sind diese elenden Blutsauger total egal. Aber sie auf einem Ball mit Menschen zu töten, wäre dumm von dir. Außerdem ist sie nicht alleine da drinnen. Du ziehst das ganze Rudel dann in den Dreck und ich dachte, dass tue ich doch schon immer, oder!? Lass sie, sie wird so oder so ihr Ende finden. Pascal hat andere Pläne", log ich. Hoffentlich war ich überzeugend genug. Oh Serafina, bitte verzeih mir!
Ich konnte Serafina ansehen, dass es ihr weh tat, wie ich über sie sprach, dabei war kein einziges Wort davon ernst gemeint. Oder glaubte sie tatsächlich, dass meine Worte wahr waren? Sie schloss ihre Augen und atmete tief durch. Dann wich sie einen großen Schritt zurück. Ich konnte ihr ansehen, dass sie den Jagdtrieb von Jace nicht noch weiter anstacheln wollte.
Jace wirkte immer noch nicht überzeugt, also senkte ich meine Stimme. "Ich soll diese Vampirin von Pascal aus auspionieren, also lass mich auch meinen Job machen. Ich wurde auf sie angesetzt, nicht du. Also lass mich auch den Auftrag meines Alphas ausführen, oder willst du dich ihm wirklich wiedersetzen? Wenn du mir nicht glaubst, kannst du ihn auch gerne fragen." Ich wusste nicht, ob Serafina das auch gehört hatte, aber ihrem Gesichtausdruck zu Urteilen nach sehr wahrscheinlich schon. Ich fühlte mich deswegen mehr als schlecht. Aber ich hatte keine Wahl. Anders würde ich Jace nicht von Serafina wegbekommen und dann würde ich ihr alles erklären und mich bei ihr entschuldigen.
Ich konnte Serafina nun ansehen, dass sie alles mitgehört hatte, aber versuchte so zu tun, als hätte sie nichts gehört, als ihr Jace einen prüfenden Blick zuwarf. Ich ließ Jace nicht aus den Augen. Er sollte endlich verschwinden. Ich konnte bereits riechen, dass sich uns auch noch Vampire näherten. Ich musste mit Serafina hier weg. Ich musste dringend mit ihr reden und ihr alles erklären. Ich wollte nicht, dass sie dachte, dass ich sie nur ausgenutzt hatte, weil Pascal mir diesen Auftrag gegeben hatte.
Doch endlich schien Jace nachzugeben. "Fein", erwiderte er bissig und zog ab. Ich wartete bis er aus der Sichtweite war und atmete erleichtert die Luft aus. Ich ging auf Serafina zu. Sie wollte etwas sagen, doch ich zeigte ihr, dass sie still sein musste. Dann nahm ich ihre Hand und zog sie mit mir. Serafina machte den Eindruck, als würde sie mir überall hin folgen.
Wir liefen noch mehr in den riesigen Garten und schließlich zog ich Serafina mit in ein Heckenlabyrinth. Erst wo ich die Vampire nicht mehr riechen konnte, blieb ich stehen und ließ ihre Hand los, um ihr ernst in die Augen zu blicken. Ich wusste nicht wirklich, wie ich anfangen sollte. Verlegen fuhr ich mir wieder einmal mit der Hand durch mein Haar. "Es tut mir leid. Alls tut mir leid. Ich hätte bei dem Tanz nach deiner Hand greifen sollen und dich nicht einfach gehen lassen sollen, aber ich war einfach naja verletzt gewesen und ich wollte auch nicht, dass die Anderen etwas bemerken. Aber jetzt sehe ich ein, dass das blöd von mir gewesen war. Und das, was ich gerade Jace gesagt habe, ist nicht wahr gewesen. Also naja das mit dem Teil, dass ich dich ausspionieren soll schon, aber das würde ich niemals tun. Das musst du mir glauben", versuchte ich ihr verzweifelt zu erklären. Ich konnte es verstehen, wenn sie jetzt enttäuscht von mir war und mir vielleicht auch nicht glaubte. Aber ich hoffte so sehr, dass es nicht so war.
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Cursed Beings - A supernatural love
FantasíaDie Stadt 'Broken Hills' ist zwiegespalten. Auf der einen Seite gibt es den Vampirclan, der sich im größten Anwesen der Stadt nieder gelassen hat und viel Macht und Reichtum besitzt, auf der anderen Seite gibt es das Werwolfsrudel, dass die Menschen...