ℐ𝓃 𝓉𝒽ℯ 𝓅𝒶𝓈𝓉 ∣ Fɪᴠᴇ Hᴀʀɢʀᴇᴇᴠᴇs

Chapter 24

Dann mussten wir leider zum zweiten Mal am heutigen Tag in die Trainingsräume. Caitlyn kam mit uns, aber Five sprang in sein Zimmer, er war ja verletzt und deshalb entschuldigt.

POV Caitlyn

Weil wir jetzt Training hatten, verschwanden alle in ihre Zimmer. Auch ich schnappte mir meinen grünen Anzug und wechselte die Kleidung. Dazu krempelte ich den absichtlich aufgestellten Kragen, der meine Wunden verdecken sollte, um und zog das Hemd mitsamt des neuen Pullovers und Jacke, die ich mir aus meinem Schrank genommen hatte, aus. Die anderen hatten nicht hinterfragt, weshalb ich meine Augen beschmiert hatte. "Gut so, hat auch keinen zu interessieren." Die grüne Weste hatte ebenfalls einen Kragen, mit dem ich notdürftig meinen Hals bedeckte.
Darauffolgend rannte ich in den Trainingssaal, wo Dad schon mit seinem Klemmbrett auf uns wartete. Sobald wir vollzählig waren, mit Ausnahme von Five, begann er: "Da einer eurer Geschwister aufgrund eines tragischen Unfalls nicht an der heutigen Doppelstunde partizipieren kann, wird es eine Dreiergruppe geben. Nummer Acht, du wirst dich zu einer Gruppe deiner Wahl gesellen und so gut es geht, mitmachen." Dad ging in seine Ecke des Raumes und beobachtete gespannt, wie meine Geschwister mit ihren Partnern ein Team bildeten. Ich stand da, ohne richtig zu wissen, was ich tun sollte. Klaus bemerkte das und zerrte mich, seinen Hintern wackelnd, zu Diego und wir stellten uns in einem Dreieck auf. Dad gab uns den 'Startschuss' und schon griffen die ersten ihre Gegner an. Auch in unserem Team regte sich etwas: Diego warf zwei seiner Messer. Und ehe ich mich versah, streckte ich meine beiden Hände aus. "Lynn, was machst du?!", schrie Klaus. Dann blieb es in unserer Gruppe für eine Weile still. "Unglaublich...", gab Diego von sich. Ich hatte weiterhin meine Augen zusammengekniffen und wartete vergeblich auf den Schmerz, wenn dich zwei geschärfte Messer durchbohren. Doch stattdessen fühlte ich zwei mittelschwere Gewichte in meinen Händen. Das war der Grund, weshalb ich meine Augen zögerlich öffnete und mich die verwunderten Gestalten von Diego und Klaus anstarrten. Sie schauten abwechselnd zu mir und zu meinen Fäusten, was nun auch meine Aufmerksamkeit erregte. Anstatt von zwei verstümmelten und blutigen Händen begrüßt zu werden, sah ich in jeder von ihnen eine von Nummer Zwei's Waffen.
Vaters Stimme erschallte: "Weiterkämpfen! Nicht aufgeben!" Ich zuckte die Schultern und lächelte die beiden Jungen in meinem Team verschmitzt an. Die schienen es nicht gerafft zu haben, was in meinem Kopf vorging. Um es noch realistischer und unerwarteter zu machen, tat ich so, als würde ich Diego seine Messer zurückzugeben. Dieser hielt gerade seine Hand von sich, als ich Schwung holte und die Metallgegenstände aus meinen Händen glitten.

Die Zeit schien vor meinem inneren Auge langsamer weiterzulaufen. Dadurch konnte ich gut erkennen, wie beide Messer an den Seiten des Trainingsanzugs von Diego steckten und ihn an die Wand hinter ihm nagelten. Bedächtig schlenderte ich zu meinem Adoptivbruder hin, packte die schwarzen Griffe der Waffen mit Leichtigkeit und zog sie ebenfalls so mühelos heraus. Ohne den Jungen vor mir aus den Augen zu lassen, hielt ich eines der geformten Metalle nach hinten, wo ich Klaus vermutete und sagte: "Ich glaube, das gehört dir."