15. Kapitel

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Toni's Sicht:

Ich schlug die Augen auf.
Wie spät ist es? Welchen Tag haben wir heute?
Ich schloss kurz nachdenkend die Augen.
Heute ist Sonntag und ich schätze es ist so gegen 9 Uhr.
Morgen muss ich wieder zur Schule genauso wie Marry...
"Das wird ein einziges Desaster.",flüsterte ich in die Dunkelheit des Zimmers die mir aufgrund meiner Augen sowieso nicht auffiel.
Ich schloss nochmal kurz meine Augen bevor ich mich seufzend in mein Ankleidezimmer begab und mir etwas halbwegs gescheites raus suchte.
Das halbwegs gescheite war am Ende eine verwaschene schwarze Jeans sowie ein weißes Hemd.
Danach machte mich auf den Weg in's Wohnzimmer.
Mein Blick viel auf die Treppen und leicht musste ich grinsen. Dieses Mädchen war in unserer Welt doch komplett aufgeschmissen.
Bei meinem eigentlichem Ziel angekommen blieb ich erstmal geschockt stehen.

Marry's Sicht:

Ich schlug die Augen auf und mein Blick fiel auf die Wand.
Wie spät war es?
"Verflucht ich brauche unbedingt eine Uhr.", grummelte ich.
Ich klopfte einmal gegen die Wand und sanftes Fackellicht erhellte den Raum. Ich war erstaunt das es wirklich funktioniert hat, denn eigentlich hab ich es einfach auf gut Glück versucht.
Ich stand auf und ging zu den Tüten von meinem gestrigen Einkauf.
Ich suchte mir ein weißes Top sowieso eine kurze schwarze Hose aus und begab mich auf den Weg zur Tür.
Diese war extra mit einem Stirch gekennzeichnet was mich schmunzeln ließ.
Wieder klopfte ich woraufhin sich die Felswand verschob. Ich ging die Treppen runter und danach den langen Gang entlang ehe ich endlich im Wohnzimmer stehen blieb.
Ich sah Toni's Vater dort in der Küche sitzen und blieb unschlüssig im Raum stehen.
"Setz dich ruhig zu mir ich beiße nicht.",sprach er mich plötzlich wie aus dem nichts an.
Ich lachte kurz um meine Unsicherheit zu überspielen und setze mich ihn gegenüber.
"Guten Morgen.",brachte ich dann schliesslich raus.
"Guten Morgen.",erwiderte er.
"Wie spät ist es?", wollte ich wissen und er sah mich verwundert an.
"Ich habe im Moment noch keine Uhr oder so.",erklärte ich nervös lachend.
"Ah verstehe. Es ist kurz vor acht.",meinte er mit einem Blick auf seine Armband Uhr.
Dankend nickte ich ehe ich mich umsah.
"Wissen Sie vielleicht wo dieses Getränk ist das ich regelmäßig trinken soll?" "Du'ze mich doch bitte. Es ist dort oben in dem Regal, ich hole es dir.",meinte er, stand auf und griff auf das höchste Regal. Da wär ich nie im Leben dran gekommen.
"Vielen dank.",lächelte ich. Er nickte nur kurz.
"Was unternehmt ihr heute?", fragte er mich.
Ich war ein bisschen überrascht, denn der Mann wirkte nicht so als würde er auf Smalltalk stehen aber nicht zu antworten wäre unhöflich außerdem kannte ich ihn ja eigentlich nicht einmal.
"Hm ich weiß noch nicht so richtig. Toni wollte mir eigentlich noch ein bisschen die Gegend zeigen und ich habe auch noch vor mein Zimmer ein bisschen zu dekorieren.",meinte ich nachdenklich.
Er nickte verstehend.
"Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? Seid ihr jetzt zusammen?", fragte er nun weiter. Ich spürte wie eine leichte Hitze in meine Wangen kroch nahm schnell noch einen Schluck des kühlenden Getränk's.
"A-also wir haben uns in der Schule kennengelernt. Er war in meiner Klasse und eigentlich konnte ich ihn gar nicht ausstehen. Und nein zusammen sind wir nicht.",erklärte ich am Anfang leicht stotternd.
Victor zog eine Augenbraue hoch und die Hitze bemächtigte sich diesmal meiner Wangen komplett.
"Das ich hier bin liegt eigentlich nur daran das wir beide zu viel von dem Alkohol getrunken haben und dann... Dann-" "Schon gut ich verstehe. Du brauchst nichts weiter zu klären Marry.",meinte er und ich seufzte erleichtert auf. Danach blickte ich allerdings beschämt nach unten. Ich war so erbärmlich.
"Du bist nicht erbärmlich.",geschockt sah ich ihn an. Er schmunzelte leicht.
"Ich kann keine Gedanken lesen aber dein Gesicht hat mir deine Gedanken verraten.",erklärte er.
Erneut seufzte ich doch diesmal aus Frust.
"In unserer Welt ist nicht alles anders weißt du. Getränke mögen zwar einen anderen Namen tragen doch die Wirkung bleibt die gleiche. Man ist auch kein anderer Mensch nach sowas. Bei euch war es großes Pech. Ich bedaure es sehr das du nun hier bist. Nicht, weil ich dich nicht mögen würde, du scheinst gut erzogen zu sein, sondern eher, weil ich weiß wie schwer das für dich sein muss. Du musstest deine Familie zurück lassen genauso wie deine Freunde und wahrscheinlich siehst du sie nie wieder.",erklärte er.
Ich spürte wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete und Tränen stiegen mir in die Augen. Den Blick hielt ich gesenkt ich wollte nicht das er meine verletzlichkeit sieht. Ich umklammerte meine Flasche, biss die Zähne aufeinander und hielt die Luft an um keine ungewollten Schluchtzer entweichen zu lassen, denn dann wär's das erstmal mit meiner Selbstbeherrschung.
Aufeinmal spürte ich zwei starke Arme die mich von hinten an einen warmen Körper drückten.

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