Der Überfall

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Michael sitzt schon an unserem Tisch, als er uns sieht, grinst er, hält aber seinen Kopf leicht gesenkt. Wir begrüßen uns, holen uns am Buffet unser Abendessen und dann setzen wir uns hin.

> Ich hätte da ein paar Fragen. < sage ich vorsichtig.

> Nur zu, wäre ja schlimm, wenn du keine hättest. < ermutigt mich Sascha.

> Ja, also, äh, Michael, was hast du für eine Funktion in dem Rudel? < frage ich schüchtern.

Michael schaut Sascha an und Sascha nickt leicht.

> Ich bin der Beta. Ich bin Saschas Rechte Hand. Wenn Sascha mal nicht da ist, liegt die Entscheidung bei mir, ansonsten begleite ich ihn überall dorthin, wo er mich braucht. < antwortet Michael stolz.

> Also Alpha wird der Chef genannt und Beta dann der Stellvertreter oder wie kann ich mir das vorstellen? < ich bin verwirrt.

> So ungefähr. Nur das der Beta nie ein Alpha wird, es sei denn, er stellt sich gegen den Alpha und besiegt ihn. Aber das passiert eigentlich nie, nur, wenn der Beta und das Rudel nicht mit dem Alpha einverstanden sind, dann kommt es schon einmal zum Kampf zwischen Alpha und Beta. < erklärt Sascha.

> Und was wäre meine Aufgabe als Luna? < will ich das wirklich wissen?

> Deine Aufgabe ist es, den Alpha zu stärken und zu unterstützen. < sagt Michael stumpf heraus.

> Und dich um das Rudel zu kümmern. Wenn jemand verletzt ist, oder wenn jemand Sorgen hat. Und so was halt. Du bist das Herz des Rudels und die Mutter. < schwärmt Sascha.

Ich fühle mich erdrückt. Wie soll ich das alles nur schaffen? Das ist alles so viel.

> Keine Sorge, wir unterstützen dich dabei. < Sascha lächelt mich an und legt seine Hand auf meine.

Warum weiß er immer, was er machen muss, damit ich mich besser fühle?

* Ich weiß es eben * lässt Sascha mich zwinkernd wissen.

Ich hole tief Luft und seufze.

> Aber was ist mit meiner Oma und meinem Studium? Ich wollte zu meiner Oma ziehen und bei ihr in der Nähe doch Tiermedizin studieren. < sage ich traurig.

> Keine Sorge, für deine Oma finden wir auch noch eine Lösung und studieren kannst du auch bei uns. < sagt Sascha beruhigend.

> Aber... < ich senke den Kopf, das ist mir alles zu viel.

Ich würde wegrennen, aber ich habe keine Kraft. Ich bin erschöpft, mir schwirrt der Kopf. Tränen sammeln sich in meinen Augen und laufen mir leise die Wangen runter.

Sascha rutscht mit seinem Stuhl an mich ran und nimmt mich in die Arme. Ich liege mit meinem Kopf an seiner Brust. Ich höre seinen gleichmäßig beruhigenden Herzschlag.

Er streichelt mit der einen Hand meinen Rücken sanft hoch und runter und mit der anderen Hand hält er meinen Kopf, so dass ich ungesehen weinen kann.

* Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, ob ich dem gewachsen bin. Das ist so eine große Aufgabe mit so viel Verantwortung. * kommuniziere ich über Telepathie.

* Keine Sorge Prinzessin, ich bin bei dir und führe dich sorgfältig in deine Aufgaben rein und Michael unterstützt dich auch noch. Außerdem warten zuhause noch meine Gammas, die werden dich auch tatkräftig unterstützen. Bitte mach dir keine Sorgen mehr. * versucht Sascha mich zu beruhigen.

* Aber was ist, wenn sie mich nicht mögen, oder wenn ich etwas falsch mache, oder... * ich seufze frustriert.

* Sie werden dich lieben, so wie ich es tu. Und Fehler macht jeder, sogar ich, und daraus können wir nur lernen und wachsen. Es ist nicht schlimm, wenn wir Fehler machen. Wichtig ist, dass wir uns das Eingestehen können und daraus lernen. * Saschas Stimme schwirrt sanft in meinem Kopf umher.

Das Mädchen und der Alpha (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt