Kapitel 53

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Lucas by MusicalGirl200

Serafina hatte es tatsächlich geschafft rechtzeitig aufzuhören. Ich wusste, dass sie es schaffen konnte. Dann drückte sie ihre Lippen, wo noch mein Blut daran klebte, auf meine. Aber das war mir egal. Ich wollte sie. Seit Serafina von mir getrunken hatte, hatte ich noch mehr Verlangen nach ihr. Ich wollte ihr noch näher sein. Ich wollte sie spüren, ich wollte eins mit ihr sein. Ich liebte sie so sehr. Ich wünschte, sie hätte nicht aufgehört mein Blut zu trinken, weil es sich so verdammt gut abgefühlt hatte.

Ich drückte sie noch enger an mich und spürte deutlich meine Erregung. Wie von selbst begannen wir unseren Kuss zu vertiefen und ich stöhnte ihn ihren Mund. Dabei fiel mir auch auf einmal auf, dass von Serafinas Körper eine unglaubliche Wärme ausging. Wie war so etwas möglich? Nur Werwölfe hatten so eine warme Körpertemperatur. Wie konnte das sein? Lag das an meinem Blut? War so etwas möglich? Ich wusste es nicht, aber alles hier fühlte sich so unfassbar gut an und ich konnte im Moment nicht weiter darüber nachdenken.

Doch dann verlor Serafina tatsächlich die Kontrolle, aber die Kontrolle über ihren Körper. Sie verzerrte sich regelrecht nach mir, aber mir ging es nicht anders und dann gab es für uns auch kein Zurück mehr. Sie wollte mich. Sie drängte mich begierig zurück zum Sofa, während unsere Zungen wild miteinander peitschten.

Serafina brachte mich noch völlig um den Verstand. Wieder konnte ich nur allzu deutlich ihr Herz schlagen hören und als sie sich auf meinen Schoß setzte, wurde meine Erregung noch größer. Ich verzerrte mich so sehr nach ihr. Ich wollte sie ausfüllen. Ich wollte jedes Körperteil von ihr erkunden und küssen. Ich wollte eins mit ihr sein. Sie ließ ihre Hände unter mein T-Shirt wandern und gleitete damit über meine Bauchmuskeln. Unsere Zungen verschmolzen miteinander und ich ließ selbst meine Hände unter ihr Shirt gleiten, wo ich nur wieder deutlich die Wärme auf ihrer nackten Haut spürte. "Oh Serafina", stöhnte ich und zog mir, ohne mich von ihr zu lösen meine Jacke aus.

Die Leidenschaft hatte uns beide völlig unter Kontrolle. Kaum hatte ich meine Jacke abgestreift, zog sie mir auch schon in Rekordzeit mein Shirt über den Kopf und legte damit meinen Oberkörper frei. Ihre Augen weiteten sich kurz, als sie meine Muskeln und meine vielen Narben von den Kämpfen sah.
"Lucas...", hauchte sie und fuhr mit ihren Fingern meine Narben langsam entlang ehe sie begann sie mit Küssen zu bedecken.

Das fühlte sich so gut an. Bei jedem ihrer Küsse spannten sich meine Muskeln an und es war wie eine Explosion. Wir waren beide in völliger Ekstase und wollten den anderen noch näher sein. Wir wollten den anderen spüren.

Plötzlich hörten wir, wie jemand die Tür aufsperrte und fuhren instinktiv schnell auseinander. Serafina wirkte noch völlig durcheinander. Ihr Blick verriet mir, dass sie am liebsten gleich wieder auf mich drauf gesprungen wäre.

Erst jetzt wurde mir wieder bewusst, dass wir uns hier in Noahs Wohnung befanden und das es eine dumme Idee war hier Sex zu haben. Trotzdem kontrollierte mich meine Lust immer noch. Ich wollte Serafina so sehr. Hoffentlich fanden wir dazu endlich die Gelegenheit. Niemals hätte ich gedacht, dass es so eine magische Leidenschaft geben würde.

Doch als uns Noah mit irritiert hochgezogener Augenbraue musterte, fühlte ich mich ertappt, wie ein kleiner Teenager. Er konnte sich denken, was hier gerabe abging, immerhin saß ich hier auch nur halb angezogen vor ihm.

"Entschuldigt mich kurz", meinte Serafina knapp und verschwand mit beschämten Blick nach unten ins Badezimmer.

Jetzt war ich nur noch alleine Noahs Blick ausgeliefert. Dieser Blick sagte mehr als tausend Worte. Ich stand vom Sofa auf, hob mein Shirt auf und zog es mir wieder über. „Sieht wohl so aus, als hätte ich gestört", sagte Noah amüsiert.

Doch ich kam nicht zum Antworten, als ich Serafina plötzlich schreien hörte. Mit meiner besonderen Schnelligkeit stürmte ich sofort zu ihr ins Bad und sah sie mit geweiteten Augen an. "Was ist passiert?", fragte ich sie besorgt und bemerkte dabei nicht einmal Noah, der nun auch hinter mir stand, um nachzusehen, was los war.

Völlig durch den Wind blickte sie zu uns beiden. „Nichts. Das Wasser war zu heiß", antwortete sie, doch ihre Stimmlage verriet eindeutig, wie sie diese Tatsache verstörte.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich Serafina ungläubig an. „Aber, aber ich dachte Vampire fühlen keine Temperaturen. Wie ist das möglich? Ist das durch mein Blut passiert?", fragte ich sie ganz verwirrt. Alles was gerade mit Serafina passierte, war so verwirrend. Ich wusste, dass Vampire keine Temperatur spüren konnten und doch tat es Serafina plötzlich. Ich hatte vorhin auch deutlich gespürt, dass ihr Körper warm gewesen war. Was ging hier nur vor sich?

"Ich weiß es nicht", antwortete sie auf meine Frage hin und zuckte dabei mit den Schultern. Erneut begann sie ihre Hände unter das fließende Wasser zu halten und beobachtete dabei ganz wie in Trance, wie sich die Temperatur anders anfühlte, als sie von kalt nun wieder auf heiß stellte. Als es für sie wieder zu heiß wurde, zuckte sie wieder mit einer Hand zurück. All diese Veränderung schienen sie immer mehr zu verängstigen. Nicht nur sie.

Ich trat an das Waschbecken heran und schaltete schließlich das Wasser ab. Danach nahm ich Serafinas nassen Hände in meine und betrachtete sie eingehend. „Bevor du, also naja bevor du mein Blut getrunken hast, hast du noch keine Temperaturen spüren können, oder?", fragte ich sie schließlich ganz sanft und und strich mit meinen Daumen über ihren Handrücken. Vielleicht konnten wir wenigstens dieses Rätsel lösen.

Auf meine Frage hin, schüttelte sie wieder den Kopf, ohne ihren Blick von unseren Händen zu lösen. „Ich habe seit 318 Jahren weder Wärme, noch Kälte gefühlt", sagte sie und hob ihren Blick etwas an. „Du hast sein Blut getrunken?" hörten wir Noah plötzlich fragen.

Das war wirklich faszinierend. Auf Noahs Frage hin, drehte ich kurz meinen Kopf in seine Richtung. "Ja, sie hat von mir Blut getrunken", antwortete ich ihm knapp und wandte mich dann auch gleich wieder Serafina zu. Ich hob ihre Hand hoch und legte sie sachte an meine Wange. Ich wusste, dass ich als Werwolf einen ständig erwärmten Körper hatte. Das musste sie doch auch fühlen, oder? "Fühlst du meine Wärme?", fragte ich sie ganz sanft.

"J... Ja", antwortete sie und legte nun auch ihre zweite Hand auf meine andere Wange. „Lucas, du bist so warm." Ich lächelte Serafina leicht an. "Ja, dass bin ich. Werwölfe sind immer warm. Aber das du das spüren kannst, ist einfach unglaublich. Dein Körper strahlt aber auch Wärme aus. Ich kann es deutlich spüren", sagte ich zu ihr, als sie beide Hände an meine Wangen legte. "Hast du schon mal Werwolfsblut getrunken Serafina?", fragte Noah neugierig nach.

"Das ist einfach unglaublich", flüsterte schließlich auch Serafina. Sie schien inzwischen von der Tatsache, dass sie diese Wärme spürte, ganz fasziniert zu sein. Doch nach Noahs Frage löste sie wieder ihre Hände von meinen Wangen. „Nein, natürlich nicht. Wölfe würden das nie zulassen. Naja, bis eben. Ich hatte keine Ahnung dass Werwolfblut eine solche Wirkung haben könnte. Immerhin ist ihr Biss tödlich für Vampire. Da würde nie einer auf den Gedanken kommen, das Blut zu trinken." Wenn es bekannt werden würde, was Werwolfsblut bei Vampire auslöste, würde es den Krieg gleich noch mehr anheizen.

"Wow!", entfuhr es Noah. Das traf es nicht einmal annähernd. Aber wenn Werwolfsblut so etwas in dem Organismus eines Vampirs auslöste, was passierte dann erst, wenn Werwölfe Vampirblut zu sich nahmen? Ich wäre niemals auf so einen absurden Gedanken gekommen. Aber als Serafina von mir getrunken hatte, hatte ich mich plötzlich auch nach ihrem Blut verzerrt. Keine Ahnung wieso. Immerhin tranken Werwölfe kein Blut. Wir ernährten uns, wie gewöhliche Menschen. War das vielleicht so gewesen, weil wir so in unserer Begierde gefangen gewesen waren? Ich hatte schon gehört, dass sich Werwölfe beim Sex gegenseitig leichte Bisse zufügten, um noch mehr Lust zu spüren, aber ich dachte immer dieses voneinander Blut trinken, war doch nur ein Ding der Vampire?

"Ich kann einfach nicht glauben, was hier gerade passiert. Was glaubst du passiert, wenn ich Vampirblut zu mir nehme?", sprach ich meine Frage plötzlich laut aus. Ob ich Serafina sagen sollte, was ich vorhin gespürt hatte? Eigentlich wollte ich keine Geheimnisse mehr vor ihr haben. Ich war nur gerade so unfassbar verwirrt.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt