Dear Diary (Wanda Maximoff FF)

Kapitel 22

Es klopfte an der Tür.
Schnell wischte Leyla sich die Tränen weg und rief dann: “Herein!”, mit leicht zittriger Stimme.
Die Tür öffnet sich ein wenig und Peter quetschte sich durch den kleinen Spalt.
“Was ist passiert?”,fragte er ruhig und setzte sich neben sie aufs Bett.

Blitzschnell änderte sich ihr trauriger Gesichtsausdruck in einen wütenden.
“Bin ich gerade mal eine Woche weg, sucht sie sich schon ne Neue!”,schrie sie schon fast.
Peter blieb einfach still neben ihr sitzen und streichelte ihr über den Rücken.

Noch mit der Wut in den Augen bildeten sich wieder Tränen in ihnen. Schluchzend vergrub sie ihren Kopf in Peters Brust.
“Ist schon gut. Das wird alles wieder.”,sagte er tröstend.
“Und was wenn nicht?”,murmelte sie mit zittriger Stimme.
“Hey, sag das nicht.”
Einen Moment blieben sie noch so sitzen. 

“Ich komm gleich wieder.”,sagte Peter dann und stand vorsichtig auf.
Er lächelte sie noch einmal an und verschwand dann wieder aus dem Zimmer.

Wanda saß auf dem Bett und spielte mit einem Haargummi.
Als sie das nächste mal anschaute sah sie ihren Bruder in der Tür.
“Was willst du?”,fragte sie und schaute wieder auf ihre Hand.
Pietro ging zu ihr.
“Wie geht’s dir?”,fragte er.
“Wie soll es mir denn gehen?”
“Peter hat mit Leyla geredet und-”
“Macht ihr jetzt ein auf Streitschlichter oder was?”
“Nein… ich wollte dir nur sagen das es ihr auch nicht besser geht.”,mit diesem Satz ging er aus dem Raum.

Etwa eine Stunde nach seinem Verschwinden, kam Peter wieder durch Leylas Zimmertür. In der Hand eine große Tasche.
“Was ist da drin?”,fragte Leyla, aber Peter antwortete nicht.

Stattdessen packte er sie schnell aus: 5 Tafeln Schokolade,eine große Kanne Tee, eine Packung Kekse, 2 Tüten Chips und in der anderen Hand eine Wärmflasche.

“Kannst du Gedanken lesen?”,sagte Leyla begeistert und schnappte sie direkt eine Tafel Schokolade und die Wärmflasche.
“Nein, aber ich kenn dich.”,sagte er lächelnd und setzte sich wieder neben sie.
“Du bist der Beste!”
“Ich weiß.”,sagte er daraufhin Leyla ihm leicht gegen die Schulter boxte.
“Aua! Wofür war das denn?”
“Selbstlob stinkt. Außerdem hat das nicht wehgetan.”
“Woher willst du das wissen?”
“Ich weiß wie doll ich geschlagen habe.”
Jetzt fing an zu lachen und Leyla tat es ihm gleich… 

Irgendwann am Abend kam Peter nach unten.
“Wie geht es ihr?”,fragte Tony.
“Den Umständen entsprechend gut.”,sagte er müde und setzte sich neben Pietro.
“Du siehst müde aus.”,sagte Pietro.
“Wir haben den ganzen Tag irgendwelche Filme geschaut.”

“Warte, welche Umstände?”,fragte Tony vorsichtig.
“Naja,... sie hat da solche… Mädchenprobleme.”,sagte Peter. Da Wanda genau zwei Meter von ihm weg saß, erwähnte er dieses Thema lieber nicht.
Einen Moment überlegt Tony, was er damit meinte. Er brauchte schon unerwartet lange um es zu verstehe: “Deswegen die ganze Schokolade.”
Natascha und Pepper, die mit einem Glas Gurken auf dem Sofa saß, fingen an zu lachen. Peter nickte nur.

Wanda wusste das es ihr nicht nur wegen ihrer Periode schlecht ging, sondern auch wegen ihr. Und das Peter es extra nicht ansprach.
Ihr war das einfach alles zu viel. Sie ging nach oben. Sie spürte die Blicke der andern. Wahrscheinlich wussten sie auch alle bescheid. 

Und das Wochenende verging auch nur schleppend.

Während Peter und Pietro gerade wahrscheinlich den Höhepunkt ihrer Beziehung haben erleben, selbst wenn sie nicht mal offiziell zusammen waren, herrschte bei Wanda und Leyla absolute Funkstille.
Die beiden hatten das ganze Wochenende kein Wort miteinander gewechselt.

Jetzt war es Montag morgen und das letzte was Leyla jetzt noch wollte war in die Schule zu gehen.
Aber hatte sie eine Wahl?
Wohl eher nicht.
So gut sie sich auch versuchte gegen alle, die sie auf die Beine bringen wollten, zu wehren, sobald Peter aufkreuzen würde, war sie mehr oder weniger freiwillig auf.  
Und so kam es leider auch.

“AUFSTEHEN!”,schrie Peter als er die Tür aufriss.
“Ich will nicht in die Schule!”,sagte Leyla ein wenig verschlafen und schmiss ein Kissen auf ihn, welches er aber problemlos fing.
“Komm jetzt, ab geht’s zur Schule.”...