Not here | BTS - Jungkook ff

1.

Jungkook (PoV):

Wie immer saß ich zwei Stunden bevor die Schule überhaupt begonnen hatte am Küchentisch und aß meinen Müsli den ich mir eben schnell machte.
Ich hatte keine Lust mir wieder das Geschreie meiner Eltern anhören zu müssen, weshalb ich immer schon so früh wach bin.
Immer wieder muss ich mir nämlich anhören was für ein schlechter Sohn ich bin oder, ich zitiere, was für eine Schande ich doch sei.
Der ganze Stress, sei es die Arbeit oder das nicht ausreichende Geld um die Steuern bezahlen zu können, der ganze Frust meiner Eltern wird immer an mir ausgelassen.

Seufzend hielt ich mir die Wange die wegen der Ohrfeige von gestern immer noch höllisch weh tat.
"Irgendwann bist du 18 Kook..".
Als ich fertig mit meinem Müsli war ging ich mir im Flur so leise wie möglich die Schuhe anziehen. "Scheiße".
Die Hausschlüssel.
Ein wenig frustriert ging ich einfach ohne die Schlüssel aus dem Haus zur Bushaltestelle.
Ich kann jetzt nur hoffen, dass meine Eltern nach der Schule noch Zuhause sind. Wer weiß, wahrscheinlich werde ich sogar fürs Klingeln Ärger bekommen.
Naja, besser als wie ein armseliger vor der Haustür auf dem Boden sitzen zu müssen.

In der Bushaltestelle angekommen setzte ich mich mit den Kopfhörern in meinen Ohren auf die Sitzbank und wartete auf meinen Freund Taehyung den ich nach einer Weile auch schon von weitem sehen konnte. Ich musste bei dem Gedanken lächeln, dass er jeden Tag so früh aufwachte nur um mir beim Warten Gesellschaft zu leisten.

"Ehyy wie gehts meinem Lieblingsmaknae". Lachend stand ich auf und umarmte ihn kurz.
"Ganz gut.".
Ich versuchte den Fleck an meiner Wange so gut wie möglich zu verstecken weshalb ich ihm nur einmal kurz ins Gesicht schaute.
"Und wie geht es dir?". Während ich das sagte setzte ich mich wieder auf die Sitzbank und hielt ihm einen Kopfhörer hin. Er setzte sich neben mich nahm mir den Kopfhörer ab und so Lebensfreudig wie immer erzählte er mir was gestern alles so tolles bei ihm zuhause passiert ist.
Lächelnd saß ich da und hörte ihm still zu. Ich liebte es ihm zuzuhören. Es machte mich glücklich wegen seiner lebensfreudigen Art.
Es gibt mir Hoffnung.
Sie alle geben mir Hoffnung. Noch nie haben sie mich jemals im Stich gelassen, in schweren Zeiten waren sie die einzigen die für mich da waren und es auch immer noch sind. Sie haben mir gezeigt wieder glücklicher zu werden. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

Lächelnd und in Gedanken vertieft schaute ich auf den Boden. "Jungkook hörst du mir überhaupt zu?" er sah mich wie jedes Mal wenn ich in Gedanken vertieft war verärgert an, was mich immer zum Lachen brachte. "Ja. Also nein.. Tut mir leid.". Er schüttelte nur lachend den Kopf und stand auf.
Verwirrt guckte ich kurz auf die Straße.
Der Bus ist da.
Hat er wirklich eine Stunde lang durchgeredet?
Ich hatte die Zeit ja wegen meinen Gedanken ganz aus den Augen verloren.
Immer noch gedankenverloren stand ich auf und stieg zusammen mit ihm in den Bus.
Wir wohnten zum Glück in einer ruhigen Gegend weshalb es hier bei der Bushaltestelle nicht so voll war.

"Kook nur zur Info, ich habs schon längst gesehen.".
Erst wusste ich nicht was er meinte, weshalb ich ihn verwirrt ansah, doch dann realisierte ich das er den Fleck an meiner Wange meinte den ich die ganze Zeit versucht habe zu verstecken.
Leicht geschockt guckte ich ihm jetzt das erste mal richtig ins Gesicht.
"Sieht es so schlimm aus?" fragte ich ihn leise und ein wenig beschämt. Er faste mir kurz an die Stelle weshalb ich kurz aufzischen musste. Danach guckte er mich nur Mitfühlend an "Es geht..". Seufzend guckte ich leicht wütend wieder aus dem Fenster und beobachtete die Leute auf der Straße.
Ich hasste diesen Blick. Dieses Mitleid in seinen Augen. Er weiß doch genau wie ich es hasse.
"Jungkook.. tut mir leid-" "Schon ok."
Bevor er noch was sagen konnte machte ich die Musik einfach lauter.
Ich hasste solche Themen sowas macht mich einfach nur verrückt.
Ich versuchte wieder auf andere Gedanken zu kommen. Es war schon krass wie schnell sich meine Laune ändern konnte. Nach paar Minuten hörte man dann auch schon die Busdurchsage die mir verrät, dass wir an der Schule angekommen sind.