Heute würde sie ihm endlich begegnen. Dem wahren Mann, hinter der Maske von Edmond Montague. Ein Kribbeln machte sich in ihrer Magengegend breit. Nervös sah sie zu Naomi. Diese lächelte ihr aufmunternd zu. „Keine Angst, er ist mindestens genauso aufgeregt wie du."
Sie atmete tief durch und hinterfragte nicht, woher Naomi ihr Wissen nahm. Stattdessen versuchte sie all ihren Mut zusammenzunehmen.
„Wir sollten gehen", forderte Naomi sie auf.
„Darf ich dich um was bitten?", wollte Hermione wissen. Naomi lächelte ihr zu. „Alles was du willst."
„Er... er hat mich gebeten, dass ich die Augen schließe, wenn wir uns das erste Mal gegenüberstehen", versuchte sie zu erklären, „kannst du mich zu ihm führen."
Naomi griff nach ihrer Hand und sah ihr tief in die Augen. „Das ist süß, weißt du? Ich bin fast ein bisschen neidisch. Junge Liebe ist etwas so wunderbares, wenn sie erwidert wird."
Hermione nickte. „Danke." Sie spürte wie eine Gänsehaut sie heimsuchte. Dann schloss sie die Augen und ließ Naomi sie führen. Sie spürte, wie sich der Halt von Naomis Hand veränderte, als sie kurz vor Edmond stand.
„Ich lasse euch zwei Turteltauben jetzt allein. Dieser Moment gehört nur euch." Das waren Naomis letzte Worte, bevor Hermione die sich entfernenden Schritte hörte.
Irgendwann waren nur noch sie und Edmond da. Sie konnte seinen schweren Atem hören. Dann berührte sie etwas, vorsichtig an der Seite. Sie lächelte. Bisher waren es nur ihre Avamagi gewesen, aber diese Berührungen gehörten ganz ihr. Sie trat näher zu ihm und lehnte sich an ihn. Er war groß und schlank. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter und atmete seinen Geruch ein. Er roch nach altem Holz, stellte sie fest. Es war ein angenehmer Geruch, wie er auch in Bibliotheken vorherrschte.
Seine Hände wanderten um ihre Taille zu ihrem Rücken und drückten sie an ihn. Sie konnte spüren, wie er sein Gesicht in ihren Haaren vergrub. Es brachte sie zum Lächeln. Er war es, daran gab es keinen Zweifel. Sie konnte spüren, wie sich ihre Seelen berührten.
Für einen Moment hielt er inne. Dann durchfuhr ein Zittern seinen Körper, er bebte geradezu, als er sie immer fester und fester an sich drückte. Die Intensität seiner Gefühle überwältigten sie.
Sie schob ihn sanft von sich, hob ihren Kopf und sah ihm ins Gesicht.
Es war, als hätte jemand einen Eimer Eiswasser über ihrem Kopf geleert.
Sie trat einen Schritt zurück. Seine Hände fielen kraftlos nach unten, als sie den Halt an ihrem Körper beraubt wurden.
Ein weiterer Schritt zurück. „Nein", ihre Stimme klang erstickt. Er antwortete nicht, sondern starrte sie nur aus geweiteten Augen an.
„Nein", kam es erneut von ihr. Sie schluckte, als sie sich einen weiteren Schritt von ihm entfernte. Schnell griff sie nach ihrem Zauberstab und hielt ihn zwischen sich und Malfoy. Er konnte nicht Edmond sein. Er durfte es nicht sein. Nicht er! Jeder, nur nicht er!
Aber die Realität veränderte sich nicht.
War sie vor ein paar Minuten noch voller Erwartung gewesen, fühlte sie sich jetzt leer an. Sie schluckte den Kloß hinunter der ihr im Hals steckte. „Ich erwarte, dass deine Hauselfen sich morgen im Ministerium melden. Ansonsten lasse ich dein verdammtes Manor von Auroren stürmen", sagte sie tonlos.
Im nächsten Moment disapperierte sie.
Sie apparierte am Grimmauldplatz. „GINNY!" Es war das letzte Wort, das sie herausschrie, bevor sie in haltloses Schluchzen ausbrach.
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Magical Blind Dating
Fanfiction(Abgeschlossen) „Magical Blind Dating. Vielleicht ihre letzte Chance auf eine wirklich magische Liebe." Hermione wusste, dass ihre Verzweiflung wirklich tief ging, als sie ihren Zauberstab auf den bunten Prospekt legte um ihren Konsens zu geben. Sie...