Lucas by MusicalGirl200
Der Schmerz war bei mir wieder verschwunden, aber das Heulen hörte ich nach wie vor und Serafinas Blick zu urteilen nach hörte sie es nun auch. Wir hatten aber auch wirklich kein Glück mal etwas Zweisamkeit zu genießen. Der Moment war vollkommen ruiniert. Aber ich konnte das nicht so einfach ignorieren. Das war nicht meine Art. „Ein Werwolf heult vor Schmerzen, ich konnte es durch die Werwolfsbindung spüren",erklärte ich und hob ihr Kleid vom Boden auf und reichte es ihr.
„Es tut mir so unfassbar leid, aber ich kann nicht anders. Ich muss einfach nachsehen, was passiert ist. Ich hoffe du kannst mir verzeihen?",entschuldigte ich mich bei meiner Geliebten und reichte ihr ihr Kleid, damit sie sich wieder ankleiden konnte.
Sie nahm schnell das Kleid an und zog es sich rasch über. Sie wirkte beschämt und ich fühlte mich dafür schlecht. Ich konnte wirklich nur hoffen, dass sie mir verzieh. Ich würde es auch wieder gut machen. Wir würden diesen besonderen Moment nachholen und dann würde es nochmal umso schöner werden, das konnte sie sich sicher sein.
"Ist in Ordnung. Geh nur. Aber sei vorsichtig", entgegnete sie mir eindringlich. Ich zog meine Jacke an und drückte Serafina schnell einen Kuss auf die Stirn. "Bitte bleib hier! Ich bin gleich wieder da", sagte ich zu ihr ernst. Da sie nicht Zugriff auf ihre Kräfte hatte, war es wirklich wichtig, das sie hier blieb und sich in der Höhle versteckte. Ich hoffte wirklich sehr, dass ihr das auch bewusst war. Mir war es überhaupt nicht wohl dabei sie alleine zu lassen, aber ich musste einfach gehen.
Ich machte mich auf und lief den Hügel nach unten, dabei drehte ich mich nochmal kurz um, um nach Serafina zu sehen. Sie stand immer noch an der Höhle und wirkte ganz in Gedanken, aber immerhin schien sie dort zu bleiben. Ich wandte meinen Blick wieder ab und lief weiter, dabei ließ ich mich zuerst von meinem guten Gehör leiten. Doch ich brauchte mein Gehör schließlich nicht mehr, als mir der starke Geruch von Blut in die Nase stieg und es war nicht gerade wenig Blut. Was war mit dem Werwolf nur geschehen?
Ich lief noch etwas tiefer in den Wald und es wurde immer dunkler, umso mehr Bäume sich über mir erstreckten, doch durch mein außergewöhnliches Sehvermögen war das alles kein Problem für mich. Der Geruch von Blut wurde immer stärker und ich bekam ein ungutes Gefühl. Hoffentlich lief ich hier jetzt nicht in eine Falle. Aber das konnte ich mir nicht vorstellen.
Schließlich fand ich den Werwolf in seiner Wolfsgestalt mitten im Wald liegen. Er atmete schwer und sein Körper hob sich nur noch stoßweise. Sofort erkannte ich auch den Werwolf und eilte zu ihm. Es war Frederik aus meinem Rudel. Ich kniete mich zu ihm nieder, doch da war so viel Blut. "Frederik! Was ist passiert?", fragte ich ihn besorgt und sah, dass er haufenweise tiefe Bisswunden und Kratzwunden hatten. Niemals konnte das von einem Vampir stammen. Ein Vampir hätte sich niemals diese Mühe gemacht. Außerdem hatte ich es noch nie erlebt, dass ein Vampir seine Opfer gekratzt hatte, immerhin hatten sie keine Krallen. Krallen hatten nur Werwölfe. Also war es wieder einer Unseresgleichen gewesen? Frederik atmete immer noch schwerer und als ich ihn berührte, konnte ich sogar fühlen, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Diese Werwolfsbindung konnte zum Teil wirklich stark sein, zu mindestens wenn ein Werwolf Schmerzen hatte, so wie Frederik.
"Lucas, es war kein Vampir...es war ein Werwolf...es war", versuchte mir Frederik noch über Gedanken mitzuteilen, doch dann hörte er auf zu atmen. Sein Herzschlag setzte aus und dann war er tot. Geschockt riss ich meine Augen auf und es tat mir weh, dass Frederik gestorben war. Frederik war im Rudel wirklich immer einer der Guten gewesen. Wir waren nicht wirkich Freunde gewesen, aber er war kein Monster, wie Jace es war, gewesen. Eine stille Träne rann mir über die Wange. Er hatte es nicht verdient so zu sterben. Frederik war immer ein Mann der Ehre gewesen.
Dann fiel mir noch etwas auf und ich beugte mich über Frederiks Leiche und entdeckte dabei einen Einstich an seiner rechten Pfote. Bestimmt war er dort mit Mondkraut, wie die anderen Werwölfe, betäubt worden, damit er geschwächt gewesen war. "Ruhe in Frieden Frederik", sagte ich und stand wieder auf, während ich bemerkte, dass nun auch mein ganzes Hemd voller Blut war. Wieso tat ein anderer Werwolf seinesgleichen nur so etwas an? War das Pascal gewesen? Aber würde er wirklich soweit gehen und ein eigenes Rudelmitglied töten? Ich war mir nicht sicher. Er hatte doch auch Grenzen, oder? Allerdings war ich mir bei Pascal bei nichts mehr sicher. Aber falls er es nicht gewesen war, war dieser Werwolf noch da draußen und könnte noch in der Nähe sein. Die Wunden waren noch realtiv frisch.
Mir kam etwas Schreckliches. Oh nein Serafina! Was wenn der Werwolf sie gerochen hatte und jetzt auf sie losgehen wollte? Ich musste sofort zu ihr. Ich dachte gar nicht erst lange nach und stürmte wieder zu ihr zurück. Ich war noch viel schneller, als vorhin. Ich würde nochmal zurückkommen und Frederiks Leichnahm holen und ihn zu meinem Rudel bringen. Er hatte es verdient ordentlich beerdigt und verabschiedet zu werden und der Werwolf, der das getan hatte, würde dafür bezahlen. Dafür würde ich sorgen. Doch jetzt galt meine Sorge nur Serafina.
Als ich bei der Höhle wieder ankam, war Serafina allerdings verschwunden. War sie einfach gegangen? Oder war sie vor einem Werwolf geflohen? Aber ich konnte hier keinen Geruch von Werwolf weit und breit vernehmen, also konnte ich mir das nicht vorstellen. Werwölfe hinterließen immer ihren Geruch, vor allem in ihrer Wolfsgestalt. Was war aber wenn mich meine Sinne täuschten?
Aber wenn sie weggelaufen war, führte sie das direkt in den Wald und in diesem Wald war es für sie doch gefährlich. Sie lief erst richtig in das Terretorium der Werwölfe und ich war nicht bei ihr, um sie zu beschützen. Wieso machte sie nur so einen Blödsinn, auch wenn sie es vielleicht nur getan hatte, um sich zu schützen? Wieso hatte sie nicht nach mir gerufen? Ich hätte sie doch sofort gehört und wäre sofort da gewesen. Das musste sie doch wissen!
Oder war sie so gekränkt, dass sie meine Hilfe nicht gewollt hatte? War sie wütend, dass ich zu Frederike gegangen war? Gerade sie hätte doch wissen müssen, dass ich niemals jemanden in Nöten im Stich lassen würde. Ich fackelte gar nicht lange und machte mich auch schon auf die Suche nach ihr. Allzu weit konnte sie schließlich nicht sein, wo sie ihre Vampirschnelligkeit nicht nutzen konnte.
Ich lief wie ein Verrückter durch den Wald. Wo konnte sie nur stecken? Immer noch versuchte ich herauszufinden, was sie nur geritten hatte einfach zu gehen. Ich musste mir einfach einreden, dass kein Werwolf hinter ihr her war, sondern das sie einfach so gegangen war. Aber diese Vorstellung war nicht viel besser. Sie machte mich unfassbar wütend. Alleine meine Sorge um sie machte mich schon wütend. Wollte sie denn, dass sie jemand umbrachte? Nur meinen Namen zu rufen hätte gereicht und ich wäre da gewesen.
Sie hatte keinerlei Zugriff auf ihre Kräfte, wie sollte sie sich in einem Kampf wehren? Ein Biss eines Werwolfes genügte bereits und dann hatte sie auch schon ihr Todesurteil unterschrieben. Meine Augen leuchteten Gelb vor Wut und Sorge. Wieso tat sie mir das nur an? Wieso rief sie nicht wenigstens nach mir? Es wäre mir egal, ob ich dann entlarvt gewesen wäre. Wenn ihr was zustößen würde, würde ich mir das nie verzeihen! Wenn ich sie fand, würde das bestimmt in einem Streit enden, was ich leider nicht ändern konnte. Ich wollte von ihr wissen, was passiert war.
Ich riskierte so viel, so verdammt viel, damit sie in Sicherheit war und jetzt trat sie das einfach so mit Füßen. War ihr das eigentlich bewusst? Oder war es ihr offensichtlich egal, ob sich jemand anderes um sie sorgte? Oder sie war wirklich in Gefahr! Ich war so durcheinander. Ich konnte keine klaren Gedanken mehr fassen. Ich versuchte stark zu sein, so wie ich es immer war, doch es fiel mir im Moment äußerst schwer.
Plötzlich nahm ich einen Geruch von Vampir war. Hier musste sie sein. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass auch noch ein anderer Vampir im Wald war. Also ließ ich mich weiter von meinem Geruchsinn leiten. Ich war mir sicher, jetzt würde ich sie finden und bekam meine Antworten.
DU LIEST GERADE
Cursed Beings - A supernatural love
FantasyDie Stadt 'Broken Hills' ist zwiegespalten. Auf der einen Seite gibt es den Vampirclan, der sich im größten Anwesen der Stadt nieder gelassen hat und viel Macht und Reichtum besitzt, auf der anderen Seite gibt es das Werwolfsrudel, dass die Menschen...