Leseprobe

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Für kostenloses Lesen ohne Werbung nach jedem Kapitel, gibt es diese Story auch auf Storyban. Ein spendenfinanziertes Portal von einem deutschen Entwickler.

Juli Prolog

"In Ordnung, Juli. Dann bleib heute zu Hause und ruh dich aus. Ich sorge dafür, dass die Jungs heute etwas eher frei haben damit du nicht alleine bist." Alpha Rurik lächelte mich zärtlich an und strich mir eine meiner blonden Haarsträhnen hinter mein Ohr, "ich kann es immer noch nicht glauben, was für eine Schönheit aus dir geworden ist. Schon bald werden die Wölfe meiner Söhne erwachen und dann werden sie auch endlich einsehen, wie perfekt du für sie bist. Nun leg dich hin. Die Jungs brauchen nicht mehr lange, dann sind sie da. Ich glaube Jontes Wolf ist kurz davor zu erwachen. Sein Verhalten dir gegenüber spricht jedenfalls dafür."

Ich musste ein unwilliges Knurren unterdrücken. Ja, er hatte sich verändert. Er war mir gegenüber freundlicher und schlug mich nicht mehr bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Seine Brüder Njal und Ole waren immer noch die selben gemeinen Scheißkerle, die sie mir gegenüber in den letzten elf Jahren waren. Die beiden stanken ständig nach anderen Mädchen und sie achteten auch darauf, dass ich dies roch. Es war ihnen egal wie oft ihr Vater sie deswegen anbrüllte. Sie taten das nur um mich zu verletzen und damit hatten sie auch noch jedes Mal Erfolg. Ihr Verrat schmerzte jedes mal mehr als jeder Tritt und jeder Schlag, den ich in den letzten Jahren erleiden musste.

Jonte war der Einzige, der mir nun seit etwa einem Jahr treu war. Dennoch konnte ich ihm die Male davor nicht verzeihen. Die Angst, dass er es wieder tat, war einfach zu groß. Obwohl ich ihn so gut ich konnte ignorierte, versuchte er andauernd Zeit mit mir zu verbringen. Neuerdings tauchte er immer an meinen Lieblingsplätzen auf und wollte mit mir reden. Es interessierte ihn nicht, dass ich seine Anwesenheit einfach nur hasste. Er tauchte immer wieder in meiner Nähe auf und sah mich mit diesem 'getretener-Welpe-Blick' an. Seine beiden Brüder allerdings, machten sich permanent über ihn lustig. Dabei hatten sie auch diesen leicht panischen Blick, als ahnten sie, dass sie bald die Nächsten sein würden. In meinen Augen allerdings, spielte das jedoch keine Rolle. Selbst wenn die Wölfe der drei noch heute erwachen und die Drillinge dazu zwingen würden mich zu lieben, ich könnte ihnen niemals verzeihen was ich in den letzten Jahren Dank ihnen durchmachen musste.

Wie auch? Ich hatte ja wegen Jonte noch heute panische Angst vor jedem Gewässer, dass größer als eine Badewanne war. Immerhin wäre ich seinetwegen beinahe ertrunken und das nur wenige Tage nach meiner Ankunft hier. Bei dieser unliebsamen Erinnerung, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Ich sagte ihm, dass ich nicht schwimmen konnte. Doch er lachte nur und warf mich dann einfach in das eiskalte Wasser des Sees. Wenn Lorenz nur nicht gewesen wäre- ich brach den Gedanken ab. Es machte einfach keinen Sinn diese schrecklichen Erinnerungen wieder hervor zu holen.

Trotz allem erwartete jeder in diesem Rudel, dass ich alles einfach vergesse, sobald die drei zu Besinnung kommen würden. Niemand hatte Zweifel daran, dass wir vier miteinander glücklich werden würden. Jedenfalls wenn man uns nicht fragte.

Sobald die Wölfe der Jungs ihre Erinnerungen sehen und merken würden wie sie mich behandelt hatten, würden die Brüder jedenfalls keinen großen Spaß mehr haben. Sie werden gegen sich selbst kämpfen und ihre Wölfe und die Instinkte, die sie mit sich bringen, werden gewinnen. Ich konnte nur hoffen, dass meine Wölfin sich ebenfalls die Erinnerungen ansehen würde. Nur dann werde ich ich selbst bleiben können und nicht von ihr zu der fröhlichen Gebärmaschine der Jungs gemacht werden.

Alles was ich wollte, war geliebt zu werden. Ich habe das selbe Recht wie jeder andere auch, dass mein Gefährte mich liebt. Der oder die Männer, mit denen ich den Rest meines Lebens verbringen müsste, sollten mir doch echte Gefühle entgegen bringen. War das etwa zu viel verlangt?

Runaway OmegaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt